Wie schon in dem Artikel „Schwälmer Konturenmuster (2) – Bogenverzierungen (1)“ erwähnt, ist die beliebteste und gebräuchlichste Art der Verzierung einfacher Motive die Umrandung mit halbkreisförmigen Bögen. Diese werden dicht nebeneinandergesetzt.

Wie aber erhält man gleichmäßig große und gleichmäßig verteilte Bögen um die Flächen, wenn man kein Computerprogramm für Zeichnungen zur Verfügung hat.?

Bei Motiven, die nicht vollständig mit Bögen umrundet werden, ist das relativ einfach. Es wird hier exemplarisch an einer Herzkontur erklärt.

Man benötigt die Schablone für das Motiv, etwas einfaches Butterbrotpapier, einen spitzen Bleistift – möglichst Druckbleistift – ein Zeichenwerkzeug mit Kreisen in verschiedenen Größen und ein Radiergummi.
01_SK4Mittels Schablone zeichnet man die Herzkontur auf das Papier. Auf dem Zeichengerät wählt man einen in der Größe passenden Kreis. Diesen zeichnet man an der Herzspitze auf. Die Herzspitze sollte entweder genau die Mitte des Kreises treffen oder geringfügig oberhalb des Kreismittelpunktes liegen.
02_SK4Mit dem gleichen Durchmesser zeichnet man vom ersten Bogen ausgehend weitere Bögen direkt daneben.

Die Kreisschablonen haben jeweils vier Markierungen().
03_SK4Zwei gegenüberliegende Markierungen sollten mit der Herzlinie übereinstimmen.
04_SK4So erhält man halbkreisförmige Bögen.
05_SK4Verläuft die Herzlinie gekrümmt, muss man die Schablone so anlegen, dass die gedachte Linie (hier rot eingezeichnet) zwischen den gegenüberliegenden Markierungspunkten in der Mitte auf die Konturenlinie trifft. Beachtet man das nicht, wird der Bogen zu flach.
06_SK4An der oberen Spitze lässt man entweder den Raum zwischen dem letzten Bogen und der Spitze frei
07_SK4oder man zeichnet nur einen Viertelkreis und lässt die Linie zur Herzspitze hin auslaufen.
08_SK4Schwieriger ist das Verzieren von Kreisen mit Bögen. Man könnte dies zwar mathematisch/geometrisch berechnen, aber das finde ich für eine Stickerin zu umständlich.
09_SK4Also nimmt man entweder Papier, Zirkel und Winkelmesser zur Hand
10_SK4oder Papier, Schablone und Bleistift.
11_SK4Man zeichnet den Kreis auf
12_SK4und unterteilt ihn mit dem Winkelmesser in Viertel oder
13_SK4man faltet das etwas durchscheinende Papier gegen das Licht haltend so, dass Linie auf Linie zu liegen kommt – erst zur Hälfte
14_SK4und dann zum Viertel.

Nun wählt man auf dem Zeichengerät eine Kreisschablone, die ungefähr passen könnte und zeichnet damit einige Bögen um ein Viertel des Kreises. Ich habe hier 13 mm gewählt – drei Halbkreise haben das Viertel nicht ganz gefüllt.
15_SK4Also habe ich einen weiteren Versuch mit Schablone 14 mm unternommen.
Hier füllen 3 Halbkreise das Viertel exakt aus.
16_SK4Damit es einfacher gelingt, die Halbkreisbögen gleichmäßig zu erhalten, kann man mit Hilfe eines Zirkels eine Hilfslinie ziehen.
17_SK4Eine solche Hilfslinie erleichtert die Arbeit enorm.
18_SK4Wenn man exakt weiterarbeitet, treffen Anfang und Ende der Bogenreihe genau aneinander.
19_SK4Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollte man bei größeren Kreisen eine weitere Unterteilung in Achtel vornehmen.
19a_SK4Hat man die richtige Größe der Bögen gefunden, kann man sich wieder mit einer zusätzlichen Hilfslinie die Arbeit erleichtern.
20_SK4Am Ende erhält man eine rundum gleichmäßige Bogenverzierung.
21_SK4

4 Kommentare
  1. What a good tutorial! I appreciate all the information you have been sharing.

  2. Thank you! I always wondered how this was done.

  3. This is a fantastic tutorial. I must find myself a circle template like that. Is that something one would find in a sewing store?

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