Das sogenannte „Geschirr“ wurde gebraucht, damit die vielen und schweren Röcke, die zur Festtagstracht übereinander angezogen wurden, Halt fanden und nicht herunterrutschen konnten.
Es wurde über dem knielangen Unterhemd getragen. Hier ist ein Geschirr in einer Aufnahme aus dem Jahr 2004, abgebildet bei Brunhilde Miehe `Der Tracht treu geblieben´ Band 3, zu sehen.
Das Geschirr bestand aus einem dicken Wulst, einem darangenähten flachen Stoffstreifen und Trägern. Zur Herstellung verwendete man feines Leinen.
Der Wulst war prall gefüllt
mit Materialien, die man zur Hand hatte – Flachsfasern, Schafwolle, Rosshaar oder ähnlichem.
Die Träger waren im Rücken gekreuzt, sodass sie nicht von den Schultern rutschen konnten.
Die Enden des Wulstes liefen flach aus. Der flache Stoffstreifen war länger als der Wulst.
Das Geschirr wurde vor dem Bauch mit Haken und Öse geschlossen.
Während die Träger im Rücken relativ dicht neben der Mitte angebracht waren, so wurden sie im Vorderteil weit seitlich angesetzt.
Kleine Mädchen mussten kein solches Geschirr tragen. Für sie befestigte man den Wulst an der Weste.
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