Schwälmer Band – Konturenmuster

Kürzlich habe ich ein langes Band mit traditionellen Schwälmer Motiven bestickt.

Weil ich der Meinung bin, dass solch eine Stickerei auf großes Interesse stößt, will ich Sie daran teilhaben lassen. Hier kommt zunächst das Design. In späteren Blogbeiträgen werde ich sie durch das gesamte Projekt führen.

Das verwendete Konturenmuster ist sehr flexibel nutzbar.

Es besteht eigentlich aus 5 separaten, unterschiedlich hohen Abschnitten, die man nach Bedarf aneinander setzen oder aber auch in viele kleinere Teilbereiche trennen kann – so entstehen weit mehr als 20 verschiedene Konturenmuster. Sie sind als Einzelmuster verwendbar oder auch beliebig kombinierbar.

Man kann alle Abschnitte in der Reihenfolge der bedruckten Blätter und in voller Länge aneinander setzen oder das Bandmuster Abschnitt um Abschnitt verkürzen, um die gewünschte Länge zu erzielen.
Man kann die Abschnitte auch in anderer Reihenfolge miteinander kombinieren oder kann sie spiegeln.

Die Vorlagenblätter bieten ungeahnte Möglichkeiten – probieren Sie es doch mal aus!

Der ursprüngliche Entwurf ging von einem 16 cm breiten Band aus.

Meinen anfänglichen Plan, auf industriell gewebtem Streifenleinen zu sticken, habe ich aufgegeben. Daher war es auch möglich, das Band breiter als 16 cm zu gestalten. So wurden die Muster auf 18 cm Breite erweitert. Dadurch wurde meine Stickerei 165 cm lang.

Damit auch Sie ein Projekt mit diesen Konturenmustern sticken können, biete ich sie zum Kauf an. Das Dokument enthält auf drei Seiten 35 verkleinerte Designvorschläge, und dann die 5 Musterabschnitte in Originalgröße –sowohl in 16 cm als auch in 18 cm Breite.

Dieses Dokument können Sie entweder herunterladen

Schwälmer Band
mit traditionellen Motiven
Konturenmuster
22 Seiten DIN A 4
Text: deutsch
7.51 MB Dateigröße
19,00 €
zum Shop

oder als Printversion bestellen.

In der Printversion sind die Muster auf hochwertigem Transparentpapier gedruckt. Dadurch wird das Zusammensetzen oder Kombinieren der Motivgruppen spielend leicht.

Schwälmer Band
mit traditionellen Motiven
Konturenmuster
22 Seiten DIN A 4
Text: deutsch
25,00 €
zum Shop

Eintrag im Bundesweiten Kulturerbe-Verzeichnis

Freudig kann ich Ihnen verkünden, dass die Schwälmer Weißstickerei gestern in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde.

Die Kulturform „Schwälmer Weißstickerei („Hessenstickerei“)“ trägt mit dieser Auszeichnung den Titel “Immaterielles Kulturerbe“ – nicht zu verwechseln mit „Welt(kultur)erbe“.

All meinen Unterstützerinnen und Mitträgern danke ich ganz herzlich.
In loser Reihenfolge werde ich die Bemühungen von Gruppen, Einzelpersonen und des Schwälmer Heimatbundes e.V. vorstellen und ihre Aktionen zu den Erhaltungsmaßnahmen aufzeigen.

Die Eintragung ist ein großartiger Erfolg und leistet einen wertvollen Beitrag dazu, neues Interesse zu wecken und die Weitergabe und Erhaltung des Kulturgutes zu unterstützen.

Bereits kurz nach Bekanntgabe wurde ich vom Hessischen Rundfunk zu dem Thema befragt. Das Interview wurde noch am gleichen Tag über den Hörfunksender HR1 ausgestrahlt. Die Hessenschau des HR Fernsehens brachte einen kurzen Bericht aus dem Museum der Schwalm und und auch auf der Website der Hessenschau kann man eine Veröffentlichung finden.

Die Hessische Allgemeine hat in mehreren Regionalteilen heute morgen informative Artikel publiziert. Weitere werden folgen.

Nun beginnt ein neues Kapitel an Arbeit, denn mit dem Erhalt des Titels soll man sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen – er verpflichtet zu geeigneten Maßnahmen der Weitergabe und Erhaltung. Meine Mitstreiter und ich stellen sich dieser Herausforderung voller Elan und Begeisterung.

Hasen zwischen Gänseblümchen

Bald ist Ostern – Zeit, mal wieder an eine neue Osterdecke zu denken.

Dazu habe ich eine Schablone herausgesucht, um Aufdrucke zu fertigen. Meine Wahl ist auf „Hasen zwischen Gänseblümchen“ gefallen.

Die Motive sind relativ einfach zu sticken

und die Flächen der Hasen kann man vielfältig füllen.

Solche Decken biete ich nun zum Kauf an.
Verwendet wird dazu 16-fädiges Leinen (Weddigen #925) in gebrochenem Weiß, zugeschnitten zur Größe von 70 cm x 70 cm. Das Musterquadrat hat eine Größe von 48 cm x 48 cm.

Zuerst müssen die Webkanten abgeschnitten, dann die Decken auf Maß gebracht werden.
Damit die Aufdrucke mittig gesetzt werden können und fadengerade erscheinen, müssen insgesamt 6 Hilfsfäden eingezogen werden.

Daran orientiert werden die vier Aufdrucke sorgfältig ausgeführt.

Decken mit diesem aufgedruckten Muster können für 34,55 € (inklusive 19 % Mehrwertsteuer, zuzüglich Versandkosten) erworben werden.

Da dieser Artikel nicht in meinem Shop gelistet ist, können Sie über meine E-Mail-Adresse info@luzine-happel.de bestellen.

Wollen Sie lieber selbst ein Muster auf Leinen übertragen, kann ich den „Hasenreigen“ empfehlen. – ein ganz schlichtes und doch sehr wirkungsvolles österliches Konturenmuster.

Stickerei-Ausstellung

Stickerei-Ausstellung

Margarete Grandjot betreibt ihr Stick-Atelier seit nunmehr 30 Jahren.

Herzlichen Glückwunsch!

Aus diesem bewundernswerten Anlass hat sie eine Ausstellung unter dem Titel „Streifzug durch 30 Jahre“ vorbereitet.

Diese wird am

Samstag, den 02. März 2024 von 11 – 18 Uhr und am
Sonntag, den 03. März von 10 – 17 Uhr

in der

Karl-Bissinger-Gemeindehalle
Raiffeisenstraße 40
71083 Herrenberg-Kuppingen

zu betrachten sein.

Auch Kaffee und Kuchen kann man genießen.

Schwälmer Weißstickerei und Klöppelspitze (1)

In der letzten Zeit habe ich viele Gestaltungsmöglichkeiten mit Stopfhohlsäumen gezeigt.

Eine interessanten Alternative hat jetzt Sylvia Sellmaier auf einem Kissenbezug entstehen lassen.

Typische Schwälmer Weißstickereiborten und eine Schwälmer Krone hat sie mit einem Klöppelspitzeneinsatz kombiniert.

Klöppelspitze hat in der Schwalm eine lange Tradition (siehe auch: Klöppelspitze in der Schwalm (1) und Klöppelspitze in der Schwalm (2) ).
Neukirchen war lange Zeit ein Zentrum der Schwälmer Klöppelspitzenfertigung. Allerdings wurde Klöppelspitze meist als Randabschluss verwendet.

Mir sind aber auch historische Stücke mit Klöppelspitzeneinsätzen bekannt.

So findet man Klöppelspitze sowohl als Randverzierung als auch als Einsatz kombiniert mit einer Filetsickereiborte auf einem Schwälmer Bettüberwurf aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert.

Ein Bettüberwurf aus dem Beginn des 19.Jahrhunderts zeigt einen breiten Klöppelspitzeneinsatz zwischen Stopfhohlsäumen. Am Rand wurde das Tuch mit der damals gerade aufkommenden Maschinenspitze/Posamenten verziert.

In meiner großen Sammlung habe ich noch fünf weitere Stücke mit unterschiedlichsten Klöppelspitzeneinsätzen:
• einen Bettüberwurf mit aufwändiger früher Schwälmer Weißstickerei und einer sehr feinen Klöppelspitze,
• ein Paradekissen mit Stopfhohlsäumen und Gimpen-Klöppelspitze
• ein Paradekissen mit einer sehr breiten Schwälmer Weißstickereiborte, Stopfhohlsäumen und einem breiten Klöppelspitzeneinsatz,
• einen Bettüberwurf mit verschiedenen Klöppelspitzen und Krone und
• einen weiteren Bettüberwurf von 1844 mit Krone, üppigen lichten Musterborten, einem breiten Klöppelspitzeneinsatz sowie einer maschinengefertigten Glockenborte.

Diese Stücke werde ich in späteren Blogbeiträgen vorstellen.

Nun aber zu dem Kissenbezug von Sylvia Sellmaier.

Sie hat den zunächst durchgängigen Stoff für ihr Kissen mit zwei gleichen Weißstickereiborten – begrenzt durch je eine Reihe Kästchenstiche – bestickt.

Dazu wählte sie die klassischen Motive Herz, Tulpe, Blatt und

Kreis sowie

Oval. Die Zwischenräume füllte sie mit Ranken, Blättchen, Schnürlöchern und Plattstichpunkten. Als Umrandungsstiche verwendete sie geschnürte Bögen, 2kurz – 2lang und die selten zu sehende Variante mit Bögen aus Knötchenstichen , gefüllt mit 3-er Gruppen von Margeritenstichen.

Zur Füllung der Motivflächen griff sie auf traditionelle lichte Muster, meist ausgeführt mit Rosenstichen, zurück.

Eine beliebte Schwälmer Kronenform mit Korb, Palmettenzweigen, Blumen und Spiralen – gestickt mit Sticktwist in Farbe 888 – „krönte“ ihre Stickerei.

Beigefügt wurden der Krone ihre Initialen und die Jahreszahl, getrennt durch kleine Kreuzstichkronenornamente.

Die Borten hatten den Abstand der Breite der später eingesetzten Klöppelspitze. Nach Beendigung der Stickerei wurde der Stoff auseinander geschnitten und im Abstand von 10 Gewebefäden zu den Kästchenstichen zur Rückseite gefaltet.

Jede Kante wurde mit zwei Reihen von Stichen versäubert. Die erste Reihe ist ein „halber Kästchen-Stich“. Sylvia Sellmaier fand ihn in einem Klöppelbuch. Der zweite Stich ist ein herkömmlicher Kästchenstich. Beide Stiche wurden durch zwei Lagen Stoff gearbeitet. Nach Fertigstellung des Kästchenrandes wurde der überstehende Stoff abgeschnitten

und die Spitze angenäht.

Für den Einsatz hat Sylvia Sellmaier

nach einem Klöppelbrief des Buches

24_KS_2

Freihandspitzen in Schwälmer Textilien
Ingrid Hick, Christa Röhr, Marianne Stang
Zu beziehen bei:
Forum Alte Spitze GbR
Am Tomberg 18
52531 Übach-Palenberg

gearbeitet. Allerdings hat sie die Spitze in Torchon-Technik geklöppelt.

Sylvia Sellmaier hofft, dass sich durch den Blogbeitrag Stickerinnen/Klöpplerinnen finden, die ähnliche Stücke haben und bereit sind, diese zu zeigen oder gewonnene Erkenntnisse mit ihr zu teilen.