Rückblick und Ausblick auf 2015

Am Jahresende hält man gern inne und lässt die vergangenen Monate Revue passieren.

Das Highlight dieses Jahres war zweifelsohne meine Ausstellung.

Schwälmer Weißstickerei zu zeigen und begreifbar zu machen und damit eine überlieferte, regionaltypische Technik vor dem Vergessen zu bewahren, ist mein großes Anliegen. Ich bin stolz, dass ich nun bereits die zweite große Ausstellung erfolgreich installieren konnte, und froh darüber, den Platz zu haben, diese feine Sticktechnik auch weiterhin zu präsentieren. Besucher sind jederzeit willkommen!

In 2014 habe ich als Übung einzelner Schritte der Schwälmer Weißstickerei jeden Monat ein kleines Projekt vorgestellt. Ich konnte zeigen, wie man Flächenfüllmuster wirkungsvoll in unterschiedlichen Konturen einsetzen kann. Zudem habe ich viele verschiedene Flächenfüllmuster vorgestellt. Ich habe die Schwälmer Tracht dargestellt und über traditionelle Schwälmer Handwerkskunst berichtet. Hinweise zu Material und Ausstattung sowie nützliche Tipps rundeten die Beiträge ab. Und ich habe begonnen, spezifische Merkmale Schwälmer Konturenmuster zu beleuchten. Es war ein hartes Stück Arbeit, meinen Blog für Sie, liebe Leser, interessant zu halten.

Nächstes Jahr will ich auf all den Grundlagen, die ich in diesem Jahr gelegt habe, aufbauen. So werden die Projekte wohl etwas größer werden. Auch denke ich an eine Ideenwerkstatt, durch die ich Sie motivieren und inspirieren möchte, Ihre ganz persönliche individuelle Weißstickerei zu kreieren.

Und ich habe begonnen, an einer neuen großen Ausstellung mit Schwälmer Weißstickerei zu arbeiten. Ich stelle mir dabei verschiedene Themenbereiche vor und habe viele gute Ideen für neue, prächtige Muster. Hoffentlich kann ich meine Pläne verwirklichen – vielleicht schon im Herbst 2015, aber realistischer dürfte als Termin der Herbst 2016 sein.

All das wird zu gegebener Zeit hier zu lesen sein. Im Januar werde ich eine Pause einlegen, aber ab Februar bin ich wieder zurück.

Jetzt wünsche ich Ihnen das Beste für das kommende Jahr, haben Sie Spaß an Schwälmer Weißstickerei und genießen Sie jeden einzelnen Stich!

Bild_2014

Weihnachtbaumschmuck in Weiss

Dieses Jahr schmücke ich den Weihnachtsbaum in Weiss. Das Jahr über habe ich viele kleine Projekte für die „Tischdecke für alle Jahreszeiten“ gestickt. Dadurch habe ich jetzt auch einen wahren Schatz an Baumbehang. Er erlaubt mir, den Baum üppig, vielfältig und originell zu schmücken.

Gerade die Stücke, die mit lichten Mustern gearbeitet wurden, wie dieser Schnellball aus dem Januar, bringen einen fantastischen Effekt hervor, weil der Lichterglanz durchscheinen kann.
Weihnachtsbaumschmuck 1
Aber auch alle anderen sehen hübsch aus. Erkennen Sie sie wieder?
Weihnachtsbaumschmuck 2
An dieser Stelle möchte ich „Danke“ sagen:

Dank an Joey, meine Editorin. Ihre Arbeit macht es möglich, dass ich auch die englischsprachige Welt erreiche.

Dank an alle, die ab und zu Bücher oder andere Produkte von mir erworben haben. Ihre Unterstützung ist mir Verpflichtung und Ansporn, meinen Blog auch künftig lebendig, unterhaltsam und informativ zu gestalten.

Dank an alle, die meinen Blog nutzen, mit netten und aufmunternden Kommentaren begleiten und mir damit positive Energie schenken.

Allen wünsche ich

Frohe Weihnachten

Tischdecke für alle Jahreszeiten – Dezember: Zapfen

Tannenzapfen und Kieferzapfen sind die Muster der kleinen Projekte für den Monat Dezember. Ich wählte folgende Konturen:
2014-12-13_pdf
Die Zeichnung des Kieferzapfens ist im Original ca. 6,5 cm breit und 8,5 cm hoch.
Zapfen_02Die Zeichnung des Tannenzapfens ist im Original ca. 13 cm breit und 4,5 cm hoch.

Zuerst werden die Zeichnungen mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen und anschließend auf das Leinen gebügelt. Beide Konturen benötigen eine Schlingstichkante, um des Gewebe vor dem Ausfransen zu sichern. So werden auf 13,5-fädigem Weddigen Leinen mit Vierfachstickgarn Nr. 20 zuerst Knötchenstiche über die innere Linie gestickt.
Zapfen_03Beim Tannenzapfenmotiv werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 Kettenstiche zwischen die beiden Linien gestickt und dann mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt.
Zapfen_04Beim Kieferzapfenmotiv werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 dichte Schlingstiche zwischen die Knötchenstichlinie und die Außenlinie gestickt. Um die Zackenform nachzubilden, werden sie teilweise als „geschnürte Messerspitzen“ gearbeitet.

Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.
Beide Konturen werden mit Limet-Flächenfüllmustern bestickt.

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Für den Tannenzapfen wählte ich „Muscheln“ (Limetrosen II, Seite 21).
Zapfen_07Für den Kieferzapfen wählte ich das Muster „Zapfen“ (Limetrosen I, Seite 73).
Zapfen_08Nach der Fertigstellung der Stickerei wurden die Teile gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wurden die Zapfen ausgeschnitten.
Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!
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Zapfen_10Die Zapfen können neben der Zierde einer Tischdecke auch sowohl als nette herbstliche Dekoration
Zapfen_11als auch zum Schmücken des Weihnachtsbaumes Verwendung finden.
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Ausstellungskatalog 2011 „Kunst der Schwälmer Weißstickerei“

Bisher war es den Besuchern meiner Ausstellungen vorbehalten, den Katalog 2011 zu erwerben.
Nun habe ich mich entschlossen, ihn für alle Interessierten zugänglich zu machen.

Selbstbestimmt nach Ort und Zeit einzutauchen in die faszinierende Welt der Schwälmer Weißstickerei, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen, ist das Grundanliegen dieses einmaligen Werkeverzeichnisses. Der Betrachter wird in die komfortable Lage versetzt, sich stressfrei und ohne lästige Reiseaktivitäten den in der Ausstellung 2011 gezeigten prächtigen Exponaten und brillanten Spitzenerzeugnissen der Schwälmer Stickkunst zu widmen, sich an ihnen zu erfreuen und eine riesige Fülle von Anregungen für das eigene Schaffen zu sammeln.

Der Katalog ist sehr viel mehr als ein schönes Bilderbuch, er beinhaltet auch Beschreibungen der Ausstellungsgegenstände. Oft werden die Design-Maße genannt, wichtige Einzelheiten beschrieben und Informationen darüber gegeben, wo man noch detailliertere Instruktionen finden kann.

142 Exponate, beschrieben und gezeigt in insgesamt 297 Bildern (einige der Bilder sind auch auf meiner Website oder in meinen Büchern zu sehen) auf 142 Seiten. Das ergibt ein höheres Gewicht als bei meinen anderen Büchern und so sind die Portokosten, gerade beim Versand ins Ausland, hoch. Daher habe ich beschlossen, dieses Dokument auch als Download-Datei zur Verfügung zu stellen. Es sind zwar 6 Files nötig, um die Daten übermitteln zu können, aber die Mühe lohnt sich.
Einmal kann man das Dokument im PC speichern und findet es so jederzeit griffbereit. Zum Anderen kann man die Zoomfunktion nutzen und sich so am Bildschirm jedes kleine Detail genau betrachten.

Warum sich nicht selbst zu Weihnachten beschenken? Der Aufwand für das Herunterladen kostet nur einige Minuten, bringt aber viele Stunden komfortablen Betrachtens mit wertvollen Inspirationen ein!

Kunst der Schwälmer Weißstickerei - Ausstellungskatalog 2011 Dokumentation der Ausstellung 2011 in Eschwege 142 Seiten DIN A 4 mit klaren Fotos und vielen Detailaufnahmen

Kunst der Schwälmer Weißstickerei – Ausstellungskatalog 2011

  • Dokumentation der Ausstellung 2011 in Eschwege
  • 142 Seiten DIN A 4
  • mit klaren Fotos und vielen Detailaufnahmen
  • Text: deutsch

Gezeigt werden hauptsächlich Exponate der Schwälmer Weißstickerei. Hier findet man sowohl einige hervorragende historische Stücke wie auch viele klassische Arbeiten der neueren Zeit. Zu sehen sind Beispiele aller Stilrichtungen der Schwälmer Weißstickerei.
Mustertücher, Musterbilder, Musterkissen sowie an die Schwälmer Weißstickerei angelehnte moderne Weißstickereien runden das Angebot ab.
Ostermotive sind ebenso zu finden wie viele weihnachtliche Stickereien und ein üppig besticktes Taufkleid.
Außerdem findet man zu jedem Exponat eine ausführliche Beschreibung

Für all diejenigen, die lieber eine gedruckte Version haben möchten, habe ich vorgesorgt. Natürlich kann man den Katalog auch als Printmedium erhalten.

Weihnachtsbaumschmuck: Kissen

Das fertige Kissen misst 10 cm x 10 cm. Dazu benötigt man eigentlich ein Leinenstück von 22 cm Länge und 12 cm Breite. Da man die Arbeit aber in einen Rahmen spannen muss, sollte man die Größe des Leinens so wählen, dass es bequem eingespannt werden kann – nicht benötigte Stoffüberstände werden am Ende abgeschnitten.

Ein Kreismotiv mit einem Durchmesser von 6,5 cm wird auf die Vorderseite des Leinenstückes aufgebügelt. Man positioniert das Muster so, dass der Kreismittelpunkt von drei Seiten des Stoffes mindestens 6 cm weit entfernt ist.
2014-11-29_pdf
Mit Vierfachstickgarn hier: Nr. 20 arbeitet man Knötchenstiche entlang der Kreislinie, mit Vierfachstickgarn Nr. 25 die Schnürlochbögen und mit Vierfachstickgarn Nr. 30 eine Reihe von Kettenstichen innerhalb der Knötchenlinie. Dann erfolgt der Fadenauszug und das Füllen der Fläche mit einem Muster. Hier wurde Flächenfüllmuster Nr. 470 gewählt.

Anschließend wird die Arbeit gewaschen, gestärkt und gebügelt.
Auf der Rückseite misst man, vom Mittelpunkt der Stickerei ausgehend, je 5 cm nach jeder Seite und markiert – parallel zum Fadenlauf – ein Quadrat von 10 cm x 10 cm.
2_BaumschmuckMan faltet das Leinen einmal entlang der markierten Linie zusammen, so, dass die Vorderseite nach innen kommt.
3_BaumschmuckSodann näht man beide Lagen entlang der Linien links und rechts zusammen und schneidet den Stoffüberstand links, rechts und an der offenen oberen Kante auf ca. 1 cm zurück.
4_BaumschmuckDie Nahtzugaben werden auseinandergefaltet und gut ausgestrichen.
5_BaumschmuckDie Arbeit wird von innen nach außen gewendet und nochmals gebügelt.
Das entstandene Säckchen wird mit Polyesterwatte gefüllt. Damit das Lichte Flächenfüllmuster besser zur Geltung kommt, wurde es mit einem farbigen Stoff unterlegt.
6_BaumschmuckDie Nahtzugabe der oberen Kante wird nach innen gefaltet. Das Kissen wird möglichst unsichtbar zugenäht.
7_BaumschmuckAus Baumwollhäkelgarn wird eine feste Kordel gedreht. An einer Ecke beginnend, wird die Kordel – mit wenigen Zentimetern Überstand, aus denen später die Quaste entsteht – von der Rückseite zunächst entlang zweier Kanten des Kissens befestigt.
8_BaumschmuckAn der dem Anfang gegenüberliegenden Ecke wird die Kordel zu einer Schlaufe gelegt. Die restlichen beiden Kanten werden mit der Kordel versehen.
9_BaumschmuckDie Kordelenden werden an der Kissenspitze einige Male mit Häkelgarn umwickelt. Der Faden wird vernäht.
10_BaumschmuckAn der oberen Schlaufe verfährt man ebenso.
11_BaumschmuckDie Kordelenden werden zurückgeschnitten.
12_BaumschmuckDie Kordel wird aufgedreht, sodass eine Quaste entsteht.
13_BaumschmuckDas fertige Kissen kann dekoriert werden.
14_Baumschmuck