Der verflochtene Kreuznahtstich wurde als Verbindungsstich bereits in vorangegangenen Beiträgen gezeigt. Man kann diesen Stich aber auch als dekorativen Oberflächenstich sticken. Nun wollte ich herausfinden, wie eine Ecklösung dieses Stiches aussehen kann.

Mit einem kleinen Taschenspiegel stellte ich rechtwinklige Verläufe des Stiches an unterschiedlichen Stellen dar. Die oben gezeigte Lösung sieht gut aus, aber ich weiß keinen Weg, diese Art zu sticken. Dagegen ist die unten gezeigte Ecklösung stickbar.


13,5-fädiges Leinen wurde in einen Rahmen gespannt. Zwei Fäden, acht Fäden voneinander entfernt, wurden zur einfacheren Orientierung ausgezogen. Mit Vierfachstickgarn Nr. 16 stickte ich einige Dreier-Gruppen. Um ohne Markierungen auszukommen, beschloss ich, die Stiche immer einen Gewebefaden entfernt voneinander zu sticken.


An einem Mittelstich – dort erfolgt der Richtungswechsel – der äußeren Seite angekommen, setzte ich die Ecke. Dazu wurden kreuzweise zu den ersten zwei weitere Fäden ausgezogen (siehe Bild).


Anstatt nun zum rechten Stich der unteren Dreier-Gruppe zu gehen, wurde die Nadel zum rechten Stich der um die Ecke liegenden Dreier-Gruppe auf der äußeren Linie geführt.


Von dort aus wurde in gewohnter Weise gearbeitet, allerdings immer zwischen den beiden äußeren Stichgruppen.


Um die richtige Reihenfolge der Fäden beim Stopfen zu finden, kann man sich am vorhergehenden Geflecht orientieren.


Vom mittleren Stich aus ändert sich die Richtung erneut.


Nun wird die Stickerei zwischen den beiden parallelen Linien fortgesetzt.


Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden – die Orientierungslinien stören und die Abstände zwischen den Gruppen stimmen nicht immer – aber diese erste Übung ist gut genug, um zu zeigen, dass eine Eckbildung mit dem verflochtenen Kreuznahtstich möglich ist.


Und das war diemal mein Ziel.

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