Schwälmer Mädchen und Frauen trugen lange Haare ohne Pony. Die Haare wurden zum sogenannten Schnatz frisiert. Als Hilfsmittel benötigt man dazu Haargummis, ein langes, dünnes Band ähnlich einem Schnürsenkel und einige Haarnadeln.

Die Haare werden von allen Seiten aus – vorne, seitlich und hinten – streng nach oben gekämmt und in Höhe des Oberkopfes mit Band oder Gummi zusammengefasst. Das gelingt am besten, wenn man den Kopf weit nach unten beugt.

Der Haarstrang wird geteilt und zu zwei Zöpfen geflochten.

In einen der Zöpfe wird das Band mit eingeflochten.

Beide Zöpfe werden vom Kopf weg nach oben soweit miteinander verzwirbelt, wie der Schnatz hoch werden soll.

Der eine Zopf wird nach oben gehalten, der andere um die verzwirbelte Partie nach unten gewickelt und am Haaransatz mit Haarnadeln festgesteckt.

Danach wird auch der zweite Zopf – mit dem eingeflochtenen Band – nach unten um das bestehende Gebilde gewickelt. Da das Band länger ist als der Zopf, kann man es am Haaransatz mehrmals um den Schnatz wickeln und diesen damit und mit Haarnadeln befestigen.

Mit etwas Übung erzielt man einen perfekt und kunstvoll frisierten Schnatz.

Dieser sitzt in etwa mittig zwischen den Ohren.

Die Schwälmerinnen benötigten diese etwas eigentümlich anmutende Frisur zum Tragen ihrer Kopfbedeckungen,

denn über diesen Schnatz wurde das Käppchen gestülpt.

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