Globales Schwälmer Mustertuch – Update (31)

Die Zusammensetzung des neuen Entwurfs sieht insgesamt 10 Bahnen mit einer Länge von je 1,90 m vor. Wie es aussieht, wird es gelingen, alle 92 Teile lückenlos in einem Rechteck unterzubringen.

Zur Vorbereitung der Näharbeiten wird der Stoff für die Verbindungsstreifen in nicht zu großen Teilabschnitten (dann knittert er kaum) in einem großen Topf mit klarem Wasser kurz gekocht, um ihn auf sein Endmaß zu schrumpfen. Der Einlauf in Schussrichtung beträgt immerhin ca. 3,77 %, in der Kette läuft er so gut wie gar nicht ein. (Würde ich den Stoff nicht auf diese Weise vorbehandeln und das Mustertuch würde später einmal gewaschen werden müssen, könnte es zu Problemen kommen.) Nach dem Trocknen wird der Stoff in 3 cm breite Streifen geschnitten.
Ständig müssen Entscheidungen getroffen werden, die weitreichende Folgen für Erfolg oder Misslingen des Projektes haben können. So haben mir Expertinnen unterschiedliche Ratschläge zum Zuschnitt der Verbindungsstreifen gegeben. Ich habe beide Varianten getestet und mich für gerade geschnittene Streifen entschieden. Diese sind auch leicht flexibel, aber nicht so dehnbar wie Schrägstreifen.
Die Streifen für die Rückseiten werden markiert und erhalten eine Bügelfalte.

Die Stickereien, die für eine Bahn vorgesehen sind, werden ausgelegt.

Orientiert am schmalsten Teil des Streifens werden alle anderen auf die gleiche Breite reduziert.

Dazu werden eventuell vorhandene Fransen mit dem Rollschneider entfernt.

Größere Stoffüberstände werden fadengerade mit der Schere abgeschnitten.

Es gibt aber auch Teile, bei denen die Stickerei das Gewebe zu stark zusammengezogen hat. Wenn dies trotz sorgfältigen Bügelns nicht zu korrigieren ist, werden solche Kanten mit dem Rollschneider begradigt.

Meine Tischplatte wurde mit einer rutschfesten Unterlage belegt, auf der ich im Abstand von 1,90 m Markierungen angebracht habe.

Ich prüfe, welchem Teil ich etwas wegnehmen kann oder muss, um die gewünschte Höhe zu erreichen. So arbeite ich mich Stück für Stück vor. Das Teil mit der größten Ausgleichsfläche bearbeite ich am Schluss, um es passgenau in die verbliebene Lücke einsetzen zu können.

Ist die Bahn in der gewünschten Breite und Länge fertiggestellt, wird noch einmal die Reihenfolge der Motive überprüft (und später auch der Versatz der Nähte zu der nebenliegenden Bahn). Ist alles zur Zufriedenheit gerichtet, beginnt die Näharbeit.

Statt Stecknadeln habe ich kleine Wonderclips verwendet, große Wonderclips haben den aufgerollten, bereits fertig genähten Teil der Bahn gehalten. So ist der Stoff besser zu handhaben und Knitterfalten können weitgehend vermieden werden.

Auch ein magnetischer Abstandhalter hat mir gute Dienste geleistet.

So liegen die Nahtzugaben nahezu perfekt nebeneinander.

Ich nähe mit winzigen Stichen – Stichlänge 1,8. Grobe oder lockere Gewebe werden zusätzlich mit Zickzack-Stichen gesichert und dabei erneut mit dem Verbindungsstreifen verbunden.
(Nach einem Alptraum von ausgerissenen Nähten unternehme ich erneut einen Test, um die Reißfestigkeit zu prüfen – die gewählte Verbindung ist absolut fest und kann nur durch rohe Gewalt beschädigt werden!)

Um den Stoff so wenig wie möglich zu knautschen, führe ich die Handnaht an der Tischkante aus.
Das ist mühsam, auch weil die kleinen Nähmaschinenstiche, an denen ich den Verbindungsstreifen befestigen will, oft tief zwischen den Gewebefäden eingesunken sind.

Zur Schonung meines Rückens habe ich ein dickes Buch auf den Rand des Tisches gelegt.

Nach 8 Stunden konzentrierter Arbeit war die erste Bahn dann endlich fertiggestellt – das Ergebnis zu meiner Zufriedenheit ausgefallen!

Ich hatte mir eine Woche von all meinen anderen Verpflichtungen freigeschaufelt und meine lieben Mitmenschen gebeten, mich ungestört arbeiten zu lassen – in der Hoffnung, dann das Innenteil des Mustertuches in diesem Zeitraum fertig genäht zu haben. Das wird wohl nicht gelingen.

Sicher bin ich anfangs ängstlich, zögerlich, verkrampft und auch etwas zu pingelig an die Arbeit gegangen. Ich habe alles zehnmal nachgemessen – auf keinen Fall sollte ein Fehler beim Zuschneiden entstehen. Teile wurden minimal verrückt, Nähte wieder aufgetrennt, wenn sie nicht 100 % gerade verliefen.
Nun bin ich etwas entspannter und die Arbeit wird leichter von der Hand gehen. Aber die fertige Bahn war ein einfaches und schmales Stück. Breitere Bahnen mit komplizierteren Aufteilungen werden folgen.

Ich werde weiter berichten.

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