Globales Schwälmer Mustertuch – Update (34)

Bevor die 10 Bahnen des Mustertuches zusammengenäht werden konnten, mussten erneut zuerst die Verbindungsstreifen zugeschnitten werden. Da ich keine angesetzten Streifen haben wollte, wurden sie in voller Länge in Kettrichtung des Stoffes zugeschnitten. Die Rückseitenstreifen wurden markiert und gebügelt.

Die langen Nähte wurden wieder sehr sorgfältig durch Klammern und anschließendes Heften vorbereitet. (Immer mal wieder reißt der Oberfaden oder der Unterfaden geht zu Ende, ohne dass ich es sofort bemerke. Da ist es gut, die Stofflagen mit kurzen Heftstichen sicher und unverrutschbar verbunden zu haben.)

So ging das Nähen an der Maschine relativ zügig voran. Nach einigen Stunden hatte ich schon mehrere Bahnen aneinander gefügt. Eigentlich wollte ich die Arbeit für diesen Tag abschließen. Aber es war ein heller, sonniger Tag und bei Tageslicht arbeite ich lieber als bei elektrischer Beleuchtung. So beschloss ich, noch eine Weile weiter zu werkeln. Doch dann ist es passiert: Wahrscheinlich war ich nicht mehr konzentriert genug und so habe ich einen rückwärtigen Streifen mit der Vorderseite nach unten angenäht!

Ausgerechnet diese Bahn hatte viele locker gewebte Leinen, die ich durch zusätzliche Zickzackstiche mit dem Streifen verbunden habe. Auftrennen der vielen hundert kleinen Stiche empfand ich als unmöglich. Den Streifen verkehrt herum zu lassen, hätte die Handnaht sehr erschwert, denn es ist nicht einfach, eine fest gebügelte Falte zu wenden. Was also sollte ich tun? Ich ließ die Arbeit ruhen, um zu überlegen.

Am nächsten Tag war die Lösung da. Der Streifen wurde vorsichtig dicht an der Naht durchschnitten. So konnte der verkehrt angenähte Stoff unter der Naht herausgezogen und entfernt werden. Ein neuer Streifen wurde mit einer weiteren Naht dicht neben der ersten auf der Rückseite befestigt. Auch diese Hürde war genommen!

Sogar die langen Handnähte waren eine kleine Herausforderung. Die Bahnen wurden mit den Verbindungsstreifen an die Tischkante legt. Mit dem Fortschritt der Naht wurde das Buch zur Erhöhung der Tischplatte weitergeschoben und mein Stuhl weiter gerückt. Es war etwas mühsam, aber praktikabel.

Die nach unten hängenden Bahnen wurden aufgerollt und festgesteckt, damit sie nicht auf dem Boden hingen.

Meine Geduld wurde dabei auf eine harte Probe gestellt. Der sich ständig verknotende Faden ließ zügiges Arbeiten nicht zu. Beim Ärger darüber habe ich mich öfter mal in den Finger gestochen und musste aufpassen, dass kein Blutstropfen auf das Mustertuch gelangte.

Mit jeder zusätzlichen Bahn wurden die Stoffmassen größer, damit auch das Gewicht höher und somit unter der Nähmaschine schwerer zu regieren. Daher habe ich zunächst zwei Teile mit je 5 Bahnen zusammengefügt. Sie bringen doch immerhin ein Gesamtgewicht von 2170 g auf die Waage.

Beim Zusammennähen der beiden Teile werde ich Assistenz benötigen.

Auch über das finale Bügeln mache ich mir schon meine Gedanken.

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