Weil ich weiß, dass viele Stickerinnen bevorzugen, Konturenmuster mittels eines wasserlöslichen Markierstiftes direkt auf den Stoff zu zeichnen, wollte ich auch diese Methode für die Schwälmer Weißstickerei testen.
Dazu habe ich das Musterblatt auf einem Lichtpaneel mit Klebefilm befestigt. Lichtpaneele (LightPads) sind ideal zum Übertragen der Muster auf den Stoff – ein Tisch mit einer Glasplatte und eine starke Lichtquelle darunter tun genauso ihren Dienst.
Leuchtenpaneel mit Musterblatt | LightPad with the design

Auf 13,5-fädigem Weddigen Leinen markierte ich die Längs- und Querachse des Motivs und legte es über das Musterblatt, sorgfältig darauf achtend, dass die markierten Linien von Musterblatt und Leinen übereinstimmten. In dieser Position befestigte ich auch das Leinen mit Klebefilm.
genaue Positionierung des Leinens | carefully positioning the linen

Mit einem wasserlöslichen Markierstift für Stoff – AQUA-Trickmarker EF – mit extra feiner Spitze
wasserlöslicher Markierstift | water erasable marking pen
extra feine Spitze | extra fine tipbegann ich, die Linien nachzuziehen. Zuerst drückte ich nur sehr leicht auf, mit dem Ergebnis, dass die Farbe nur in leichten Punkten mit unregelmäßigem Abstand auf das Leinen kam. Also drückte ich etwas fester auf. Jetzt erschienen die Linien klar auf dem Stoff – zwar nicht sehr dünn (extra fine), aber auch nicht zu dick. Zuerst zeichnete ich die Herzkontur nach: das Ergebnis war akzeptabel. Dann zeichnete ich die kleinen Bögen. Dabei blieb die Spitze des Stiftes oft zwischen den Gewebefäden hängen, weshalb die Linien ungleichmäßig und ein wenig zittrig wirkten.
Obwohl ich mich bemühte, gelangen nicht alle Bögen so, wie ich es wollte. Oft folgte der Stift ein Stück weit der Fadenrinne und hinterließ eine gerade statt einer gekrümmten Linie.

nachgezeichnete Kontur auf dem Leuchtenpaneel | traced design on the LightPadAuf den ersten Blick, mit der Vorlage und dem Licht darunter, sieht das Ergebnis akzeptabel aus.

nachgezeichnete Kontur | traced designAllein betrachtet und ohne Gegenlicht, sieht die Zeichnung nicht gut aus. Die Bögen sind ungleichmäßig und manchmal gezackt – definitiv nicht glatt gerundet.

Buegel-Abdruck Clover | iron-transfer print CloverZum direkten Vergleich zeige ich hier das aufgebügelte Muster der gleichen Kontur.

Natürlich bin ich in der Lage, einige dieser Unebenheiten beim Sticken auszugleichen, aber nicht alle.
die Farbe wird nicht abgerieben | the colour did not fadeDie Farbe ist kein bisschen verblasst und hat sich auch nicht abgerieben. Es war sehr leicht, den Linien zu folgen.
Nach Beendigung der Stickarbeit habe ich das Stück – nach Anweisung des Hersteller – mit klarem Wasser gewaschen. Sofort war alle Farbe verschwunden; das Bild zeigt das nasse Teil, nachdem ich es nur ganz kurz unter fließendes Wasser gehalten hatte.

sehr schnell und einfach auswaschbar | very easy washable

Dennoch kochte ich das Leinen, um es zum Einlaufen zu bringen. Gestärkt und gebügelt sieht es hübsch aus, aber das geübte Auge erkennt die Ungleichmäßigkeiten.

fertige Arbeit | finished piece

Vielleicht ist die Methode des direkten Aufzeichnens auf den Stoff besser geeignet für feinere Gewebe mit einer glatteren Oberfläche. Für die Schwälmer Weißstickerei mit kleinen Blättern, vielen Spiralen und den Schnürlochbögen würde ich sie nicht empfehlen.

Haben Sie mit dieser Methode Erfahrungen gesammelt, die Sie weitergeben möchten? Dann hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

6 Kommentare
  1. I have not experienced this problem myself because I stopped using these pens before I tried them for transferring a design, but Mary Corbet has found that the colour does not go completely from the fabric even when it is washed. Other people have also commented that they have experienced the same thing: that is the ink lines come back after a time as yellow marks. This may not matter if your embroidery covers every bit of the ink, but in the case of Schwalm and other whitework, it may show around your stitching like a kind of halo.
    Have a look at Mary’s post on the subject at http://www.needlenthread.com/2011/01/erasable-transfer-pens.html

  2. Thank you Christina, for sending this comment and especially for sending the link to Mary Corbet´s post on this subject.
    Best regards
    Luzine

  3. Ich arbeite am liebsten auf 22/22 Leinen und benutze zum Aufzeichnen immer den dickeren (blauen) Trickmarker von Prym. Wenn mal eine Spirale, Blatt oder Schnürlochbogen etwas schief gelingt, kann man diese ja beim Sticken noch corrigieren. Wenn alle Kontouren, Blättchen usw. gestickt sind, lege ich die Decke kurz in kaltes Wasser und weg ist die blaue Zeichnung. Dann erst ziehe ich die Fädchen und sticke die Muster.
    Den feinen Trickmarker benutze ich nicht mehr, da man damit sehr leicht den Stoff aufkratzt.
    Liebe Grüsse aus Antwerpen – Veerle

    • Danke, Verle, für den Hinweis.
      Haben Sie schon einmal bemerkt, dass die Farbe nach langer Zeit – manchmal erst nach einem Jahr – wiederkam und als gelber Schimmer zu sehen war, der sich nicht mehr entfernen ließ?
      Viele liebe Grüsse
      Luzine

  4. Habe gerade meine Decken untersucht und nichts von einem Gelbschimmer entdeckt, ich benutze allerdings nie weissen Stoff, meistens crème, écru oder hellgelb.

    Veerle

  5. Hi Luzine!

    I used many times the Prym pen and am happy with it.
    But what I use all th time is the iron-on transfer pencil you’ve talked about. Both of them wash beautifully from linen.
    Thanks a lot for so many tricks you are sharing with us.
    Warm regards
    Meri

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