Am Jahresende hält man gern inne und lässt die vergangenen Monate Revue passieren.
Auch ich lehne mich einen Augenblick entspannt zurück. Die zeitraubende Arbeit an meiner Website macht sich langsam positiv bemerkbar – immer mehr Interessenten werden darauf aufmerksam.

Meine Ausstellung wurde – obwohl sie im Moment keine festen Öffnungszeiten hat – weiterhin angenommen. Die Damen eines Stickkreises für Schwälmer Weißstickerei krönten ihr 30-jähriges Jubiläum mit einem Besuch. Andere Interessenten wollten nach einer Stippvisite vor längerer Zeit nun noch einmal genau schauen. Kathy Andrwes, eine zur Zeit in Deutschland lebende USAmerikanerin, die in Sachen Stickerei europaweit unterwegs ist und in ihrem schönen Blog – The Unbroken Thread – von ihren Erlebnissen berichtet, durfte ich in Eschwege begrüßen.
Viele Stickerinnen von weit her, die durch Zufall in der Nähe weilten, nutzen die Gelegenheit , meine Ausstellung zu sehen.

Besuch aus Kanada zu meiner Ausstellung 2011

Und einige kamen eigens wegen meiner Stickereien über hunderte von Kilometern angereist.
Nachdem schon vor zwei Jahren Barbara Kershaw aus Kanada, die Schwälmer Weißstickerei und andere Weißstickerei-Techniken in der Embroiderers Association of Canada (EAC) und der Embroiderers Guild of America (EGA) lehrt, da war, kamen nun ein Mitglied der Cape Embroiderers Guild (CEG) aus Südafrika und Deborah Love, die gegenwärtige Präsidentin der Embroiderers Guild Queensland/Australien.

Deborah Love am 2013-10-23 in Eschwege

Ein absolutes Highlight war der Besuch einer sehr großen Gruppe vorwiegend britischer, aber auch irischer und indischer Damen. Mary Hickmott, Herausgeberin der Handarbeitszeitschrift „New Stitches“ veranstaltete eine Leserreise nach Deutschland und besuchte mit ihren Teilnehmerinnen neben anderen Stätten der Stickkultur auch meine Ausstellung. Es war so spannend, so aufregend und unterhaltsam, dass ich völlig vergaß, ein Foto
zu machen. Einzig der Bus, mit dem sie reisten, wurde dokumentiert.

Besuch von New Stitches aus Great Britain am 13.09

Inzwischen verstehe ich mich als Knotenpunkt für Anhängerinnen der Schwälmer Weißstickerei in Ost und West, in Nord und Süd. Durch Zufall konnte ich zwei Stickerinnen, die sich vor Jahren aus den Augen verloren hatten und jetzt, ohne es zu wissen, relativ dicht beieinander wohnten, helfen, sich wiederzufinden. Anderen konnte ich helfen, Gleichgesinnte in ihrer Nähe kennenzulernen.
Das gibt mir Freude, Zufriedenheit und innere Ruhe und daher tue ich meine Arbeit gern.

Das ganze Jahr über hatte ich sehr nette Kontakte zu Menschen in aller Welt. Immer wieder bin ich erstaunt zu erfahren, wie einfach es geworden ist, sich schnell und unkompliziert mit Menschen aus den entlegensten Ländern zu verständigen. Und immer wieder bin ich überrascht, zu sehen, wie viele Menschen aus allen Kontinenten dieser Erde an der Schwälmer Weißstickerei interessiert sind.

Leider lässt sich eine meiner Visionen im Moment noch nicht verwirklichen. Meine Pläne, ein Internetmuseum für Weißstickerei zu etablieren, musste ich vorerst auf Eis legen. Reisen in ferne Länder und Aufenthalte in fremden Umgebungen sind nicht nur kostspielig, sondern auch sehr anstrengend. Daher hatte ich die Idee, ein Internetmuseum einzurichten, das man jederzeit bequem vom heimischen Sessel aus besuchen könnte. Dort könnte man verweilen, so oft und so lange man möchte. Leider ist dieses Projekt im Moment nicht realisierbar.
So suche ich nach einer praktikablen Lösung, Ihnen zu ermöglichen, historische und herausragende zeitgenössische Schwälmer Weißstickerei von zu Hause aus zu betrachten.
Ich habe da auch schon so eine Idee………

Auf alle Fälle aber möchte ich im kommenden Sommer noch einmal eine neue, große Ausstellung mit Schwälmer Weißstickerei-Objekten zeigen. Die Vorbereitungen laufen bereits – ich hoffe, dass ich das Projekt bis zum Ende stemmen kann.

Dann hören Sie von mir!

Jetzt wünsche ich Ihnen alles Gute für das kommende Jahr; haben Sie Freude an der Schwälmer Weißstickerei und genießen Sie Stich für Stich.

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