Der Rosenstich ist in der Schwälmer Weißstickerei einer der wichtigsten Stiche. Er wird sowohl als Limetmuster als auch als lichtes Muster gestickt. Man kann sehr hübsche, unterschiedliche Musterungen unter alleiniger Verwendung von Rosenstichen erzielen. In Kombination mit anderen Stichen wird die Mustervielfalt fast grenzenlos.
Viele Stick-Anfängerinnen haben Schwierigkeiten, den Verlauf des Stiches richtig nachzuvollziehen. Daher erkläre ich den Stich in diesem Beitrag noch einmal ganz genau und mit einer vorangestellten Einführung.
Ein Rosenstich wird aus 4 Schlingstichen gebildet, deren Schlingen sich in einem Punkt treffen und deren „Beinchen“ sich in alle vier Richtungen strecken (wie bei einem Kreuz).
Um Grundlagen für den Rosenstich zu legen, ist es gut, zunächst einmal den Schlingstich zu üben.
Dazu sollte man auf grobem Stoff zunächst ein Limetgitter herstellen, indem man immer abwechselnd 3 Fäden stehen lässt und einen Faden auszieht – sowohl längs als auch quer. In dieses Gitter sollte man mit farbigem Garn zuerst einmal einige Schlingstiche sticken:Man sticht an einer Stelle im linken Gitterbereich aus, an der sich zwei Fadenrinnen kreuzen.
Sodann legt man eine Schlaufe nach unten und rechts,
sticht einen Gewebefaden rechts des Ausstiches wieder ein und senkrecht nach unten – 3 Gewebefäden unterquerend – wieder aus. Dabei liegt der Arbeitsfaden, der nach unten und rechts zur Schlaufe gelegt wurde, nun unter der Spitze der Nadel.
Man zieht die Nadel durch und den Faden in Stichrichtung an.
In gleicher Weise stickt man einen weiteren Stich mit einem Gewebefaden Abstand rechts daneben
und lässt einige weitere Stiche folgen, bis man mit dem Verlauf des Stiches vertraut ist. Man endet an einer Stelle, an der ein senkrechter Gewebefaden ausgezogen wurde.
Man dreht die Arbeit um 90° gegen den Uhrzeigersinn und stickt einen weiteren Stich in gewohnter Weise mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Nach der Fertigstellung sieht der Stich so aus wie oben zu sehen.
Erneut dreht man die Arbeit um 90° gegen den Uhrzeigersinn und stickt einen dritten Stich in gleicher Weise.
Die Schlingen der drei letzten Stiche treffen sich in einem Punkt. Den vierten Stich kann ich in diesem Beispiel nicht zeigen. Ich hoffe aber, dass diese vorgestellten Erläuterungen helfen, den Stich besser zu begreifen.
Damit es nicht zu verwirrend wird, zeige ich den eigentlichen Rosenstich jetzt ohne Drehung des Stoffes während der Arbeit.
Der Arbeitsfaden kommt aus dem unteren Teil des Bildes. Man sticht aus (Ausstichpunkt = Mittelpunkt des Stiches), legt eine Schlaufe nach oben und links, sticht 3 Gewebefäden links des Ausstichpunktes ein und kommt im Mittelpunkt wieder hervor.
Man zieht den Faden an.
Man legt eine Schlaufe nach rechts und oben, sticht 3 Gewebefäden oberhalb des Mittelpunktes ein und im Mittelpunkt wieder aus, mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden an.
Man legt eine Schlaufe nach unten und rechts, sticht 3 Gewebefäden rechts des Mittelpunktes ein und im Mittelpunkt wieder aus, mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden an.
Man legt eine Schlaufe nach links und unten, sticht 3 Gewebefäden unterhalb des Mittelpunktes ein und im Mittelpunkt wieder aus, mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden an.
Der Arbeitsfaden kommt also im Mittelpunkt rechts des letzten Stiches hervor. Man überquert diesen letzten Stich nach links und sticht direkt dahinter im unteren Bereich des Mittelpunktes ein.
Von dort aus führt man den Arbeitsfaden unterhalb des Stoffes zum Mittelpunkt des nächsten Rosenstiches – 1 Kästchen diagonal links oberhalb des ersten Mittelpunktes.
Hier beginnt die Arbeit wieder mit dem ersten Teil des Stiches.
Die Reihe kann man beliebig lang forstsetzen.
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