Die schmückenden Bestandteile gaben der stolzen Schwälmer Tracht mehr und mehr Farbenpracht. So auch die schmalen Schürzenbändchen, in der Schwalm „Schürztuchschnürchen“ oder „Forzbengelchen“ (Furzbändchen) genannt. Reich verziert lagen die bunten Bändchen auf dem hinteren Teil der Röcke auf.
Schmale Seidenbänder wurden an beiden Enden reich mit Pailletten, Bouillondraht und kleinen Metallblümchen geschmückt.
Meist blieben die Bändchen ungefüttert, nur manchmal waren sie zur Verstärkung mit einem Papierstreifen hinterlegt.
Man verwendete – meist einfarbige – Seidenbänder, deren Ränder keine glatten Webkanten hatten.
Die Schussfäden waren zu unterschiedlich langen Schlaufen gelegt. Dadurch entstand ein zusätzlicher dekorativer Effekt.
Manchmal wurde auch ein etwas schmaleres, durchgängiges Band an den Enden mit einem Stück breiteren Bandes hinterlegt.
So entstand ein zusätzlicher Effekt.
Die Ausgestaltung der Bändchen war sehr unterschiedlich. Bei älteren Bändchen wurden Tritzer in unterschiedlichen Farben aufgenäht (leider sind diese hier schon ein wenig verblasst) und mit Pailletten besetzt.
Andere Bändchen waren nur mit Pailletten und Bouillondraht ausgestaltet.
Manchmal wurden die Bändchen auch mit Schablonen belegt und
mit Seidengarnen bestickt.
Bei anderen Bändern wurde der Bouillondraht kunstfertig zu den in der Schwalm beliebten Motiven wie Herz, Stern und Tulpe gelegt.
Ganz aufwändige Exemplare enthielten auch die Initialen der Trägerin.
Oft waren die Enden der Bändchen mit Nadelspitze
oder Nadelspitze nachempfundener Metalldrahtgestaltung verziert.
Mit einer kleinen Schleife versehen oder einfach nur mit einem Ankerstich-Knoten in den Schürzenbund eingehängt, fielen die reichverzierten bunten Bändchen über den hinteren Teil der Röcke und bildeten einen starken Kontrast zu dem schwarzen oder dunkelblauen Leinen.

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