Die ersten Model­bücher

Mit der Erfindung der Buchdrucker­kunst entstanden zu Beginn des 16. Jahrhun­derts die ersten Model­bücher. Sie verbreiteten sich über ganz Europa.
Es gab Vorlagen für fadenge­bundene (gezählte) sowie auch für nicht-fadenge­bundene (freie) Stickereien.
Die fadengebun­denen Stickereien blieben über Jahrhun­derte hinweg weitgehend gleich, während die nicht-fadengebun­denen Stickereien starkem Wandel unter­lagen. Nicht viele Leute konnten sich den Erwerb eines teuren Buches leisten, und so wurden die Muster durch Abzeichnen verbreitet und weiterge­geben. Dadurch entstanden zwangs­läufig gering­fügige Unge­nauig­keiten und Abweic­hungen, die im Laufe der Zeit zu sehr unter­schied­lichen Musterungen in den verschiedenen Regionen Europas geführt haben.
Abge­wandelt wurden aber nicht nur die Muster­zeich­nungen, sondern auch die Techniken, in denen diese Muster gear­beitet wurden. Zeitge­schmack und die Begeis­terungs­fähigkeit Einzelner führte dazu, dass durch den Austausch einzelner Elemente die Stickerei abge­wandelt wurde und sich allmählich verän­derte.

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