Schwälmer Band (14)

Füllungen von Abschnitt 2 I

Da ich aus Versehen die Margerite schon im vorhergehenden Blogbeitrag gezeigt habe und in der Konturenzeichnung die kleinen Knospen zu Blättern umgestaltet wurden, bleibt von diesem Abschnitt nur die große Tulpe übrig.

Sie erhält einen Limetfadenauszug 3:1.

Ein Muster ähnlich Flächenfüllmuster Nr. 569 wird mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gestickt, allerdings hier nicht als lichtes, sondern als Limetmuster. Als solches gefällt es mir sogar noch besser.

Auch die Tulpenspitze erhält einen Fadenauszug 3:1.

Mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden Kästchenstiche gestickt, und zwar abwechelsnd eine Reihe von der Vorder- und eine Reihe von der Rückseite aus.

Das sieht zunächst zwar nicht besonders spektakulär aus, aber nach der Wäsche ändert sich das Bild.

Damit hat auch Abschnitt 2 I seine Füllmuster erhalten.

Schwälmer Band – Konturenmuster
Schwälmer Band (1) Musterübertragung
Schwälmer Band (2) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 5
Schwälmer Band (3) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 4
Schwälmer Band (4) Vorbereitende Arbeiten von den Abschnitten 3 – 1
Schwälmer Band (5) – Füllungen von Abschnitt 5 II
Schwälmer Band (6) – Füllungen von Abschnitt 5 I
Schwälmer Band (7) – Füllungen von Abschnitt 4 b II
Schwälmer Band (8) – Füllungen von Abschnitt 4 b I
Schwälmer Band (9) – Füllungen von Abschnitt 4 a II
Schwälmer Band (10) – Füllungen von Abschnitt 4 a I
Schwälmer Band (11) – Füllungen von Abschnitt 3 II
Schwälmer Band (12) – Füllungen von Abschnitt 3 I
Schwälmer Band (13) – Füllungen von Abschnitt 2 II

Unser Denkmal-Abenteuer

Auf Einladung der Eigentümerfamilie Schmidt war – neben vielen anderen – auch der Stickkreis Wanfried am Tag des offenen Denkmals im Rittergut Aue am „Abenteuer Denkmal“ beteiligt. Denn sowohl beim Immateriellen Kulturerbe der Schwälmer Weißstickerei/Hessenstickerei als auch bei dem denkmalgeschützten Gebäude handelt es sich um überliefertes Kulturgut, das für die Nachwelt erhalten werden soll.

Die Teilnahme war auch für uns Stickerinnen ein wirkliches Abenteuer.
Um den erwarteten Besucherstrom zu leiten, planten wir einen Einbahn-Weg. Daher hatten wir uns bei der Vorbesichtigung für einen großen Raum, der in der rechten Ecke betretbar ist

und einen links danebenliegenden kleineren Raum entschieden,

durch den die Besucher unsere Ausstellung wieder verlassen konnten.

Als wir dann zum Aufbau der Ausstellung ankamen, hatte sich das Bild geändert,

denn kurz zuvor hatten die Handwerker einen großen Schaden entdeckt. Dem kleinen Raum fehlten nun die linke Wand

und die Wand mit der Tür.

Statt dessen standen Stützen und in der Decke klaffte ein großes Loch.

Damit Besucher nicht über den Balken stolpern, wurde eine Rampe gebaut.

Der Bauschutt war weggeräumt und der Fußboden gereinigt.

So mussten nur noch ein paar Fenster geputzt, die vorhandenen Möbel vom Lehmstaub befreit und die Spinnweben aus den Ecken entfernt werden.

Große, mit Klammern an mitgebrachten Wäscheleinen befestigte Tücher trennten unseren Ausstellungsbereich ab.

Dann wurden Tische, Hocker, Klappstühle und körbeweise übriges Equipment herbeigeschleppt. Stromzufuhr erhielten wir über eine ausgerollte Kabeltrommel. Die war leider nicht stark genug für das Bügeleisen – so konnten die Textilien nicht noch einmal final geglättet werden. Doch sie brachte ausreichend Licht zum Sticken und gute Beleuchtung für die Exponate.

Sollte der Lehmputz an den Wänden eher rustikal mit dem mitgebrachten Sackleinen oder mit farbigen Tüchern bespannt werden?

Wie sollten die Tische angeordnet werden?

Nach ein paar Tests und kurzen Diskussionen stand das Grundkonzept und die Dekoration konnte beginnen.

Auf das Bett wurde die prächtige,

ganz individuell gestaltete

Hochzeitsdecke gebreitet.

Sie ist mit passendem Kissen in mehr als 400 Stickstunden auf feinstem Leinen entstanden.

Jetzt noch das Aufstellen von ein paar Hockern, damit müde Besucher die Bettstelle nicht zum Ruhen nutzen mögen. (Es konnte nicht ganz verhindert werden.)

Die zugehangenen Stützen wurden mit Decken dekoriert.

Gardinen wurden angebracht. Kissen drapiert.

Decken,

Lämpchen und Läufer,

Deckchen und Tischbänder

Bilder und all das andere Mitgebrachte

wurden ausgelegt.

Ein letzter prüfender Blick nach getaner Arbeit stimmte die erschöpften Frauen froh – der Sonntag kann kommen!

Am Morgen des Tages des offenen Denkmals liegt das Rittergut noch fast verschlafen da.

Das sollte sich schon sehr bald ändern.
Besucherströme setzten ein

und ließen bis zum Abend nicht nach. Einige waren von weit her angereist. Sogar aus dem Harz kamen Gäste.

Auch durch „unsere“ Räume schoben sich Scharen Neugieriger. Viele der Besucher schauten sich die Weißstickereien genauer an,

suchten das Gespräch und schauten den Stickerinnen „über die Schulter“ oder probierten selbst einige Stiche aus.

Insgesamt drei jüngere Frauen wollen die Technik erlernen und beim nächsten Treffen des Stickkreises dabei sein.

Besonders begeistert waren wir von drei etwa 10-jährigen Mädchen, die darum baten, auch sticken zu dürfen. Hochkonzentriert, geschickt und mit großer Ausdauer haben sie an dem Tag gleich mehrere Stiche gelernt.

Ein doch sehr erfreuliches Ergebnis und eine Ermutigung für die Zukunft, mit denen unsere Anstrengungen belohnt wurden.

Wir bedanken uns bei Familie Schmidt für die Einladung und die damit verbundene Ermöglichung der Präsentation.

Das HR-Fernsehteam hat ein Video gedreht, das bis zum 08. Oktober 2024 verfügbar ist.

Kurz vor Schluss wird darin auch eine Passage von uns gezeigt:

Außerdem hat unsere regionale Zeitung (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine) ausführlich berichtet.

Schwälmer Weißstickerei im Rittergut Aue

Ganz in der Nähe Eschweges – in Wanfried-Aue – befindet sich ein sehenswertes Rittergut mit Herrenhaus und umfangreichen Wirtschaftsgebäuden.

Leider war das Ensemble über Jahrzehnte dem Verfall anheim gegeben. Nun haben sich wagemutige neue Besitzer gefunden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Herrenhaus, Stallungen, Scheunen und die übrigen noch vorhandenen Nebengebäude zu retten und einer neuen Zukunft zuzuführen.

Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.
Die Renovierung gestaltet sich schwierig. Immer wieder legen Handwerker kleinere und auch größere Schäden frei.

Am Tag des offenen Denkmals werden die Türen geöffnet und die Bevölkerung kann sich einen Einblick in den Stand der Arbeiten verschaffen.

Ein ausgewogenes Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung und soll möglichst viele Besucher begeistern.

Auch der Stickkreis Wanfried wird mit Schwälmer Weißstickerei (Hessenstickerei) dabei sein, denn das passt zu diesem Anlass gut! Sowohl beim Immateriellen Kulturerbe als auch beim materiellen Kulturerbe wie den Baudenkmälern geht es darum, die oftmals über sehr lange Zeiträume hinweg entwickelten, erprobten und verfeinerten Fertigkeiten und das Wissen darum zu erhalten und weiterzugeben!

Die Mitgleider des Stickkkreises werden sich stickend präsentieren, für Fragen zur Verfügung stehen und zum Ausprobieren und „Hineinschnuppern“ einladen. Sticken in der Gruppe macht Spaß und motiviert.

Obwohl die Räume noch nicht renoviert sind und einer aufgeräumten Baustelle gleichen, die Stromversorgung provisorisch erfolgen und alles Equipment mitgebracht werden muss, stellen die Damen des Stickkreises sehr viele ihrer schönen fertigen Projekte in einer Ausstellung zur Schau. Auch ich werde mit von der Partie sein.

Geöffnet ist am Sonntag, den 08.09.2024 von 10.00 bis 19.00 Uhr.
Das Rittergut befindet sich in der Langen Str. 54 in 37281 Wanfried-Aue.

Schwälmer Band (13)

Füllungen von Abschnitt 2 II

Das Mittelteil des Granatapfels soll ein lichtes Muster erhalten. Daher wird der Fadenauszug 2:2 vorgenommen. Das Fadengitter wird mit Grundstichen (Vierfachstickgarn Nr. 30) gesichert.

Flächenfüllmuster „Stopfstiche mit Spinnen“ (Mustertücher `Lichte Muster´, Seiten 72 und 73) wird mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gestickt.

Die Seiten der Granatäpfel erhalten keinen Fadenauszug. Mit Vierfachstickgarn Nr. 16 werden angrenzend an die lichte Musterfläche waagerecht liegende Margeritenstiche gearbeitet. Der äußere Bereich wird mit Bäumchenstichen verziert.

Dem aufgeplusterten Vogel sticke ich eine Spirale aus Klosterstich/Überfangstich mit Vierfachstickgarn Nr. 16 und Nr.30.

Das kleine Herz erhält einen Fadenauszug 2:2 und nur ein Grundstichgitter (Vierfachstickgarn Nr. 20).

Die winzigen Tulpenknospen gefallen mir ohne weitere Füllung besser.

Die Margeriten könnte man in jedem Blütenblatt noch mit einem Margeritenstich mit einem sehr langen Überfangstich verzieren. Ich habe darauf verzichtet.

Damit hat auch Abschnitt 2 II seine Füllmuster erhalten.

Schwälmer Band – Konturenmuster
Schwälmer Band (1) Musterübertragung
Schwälmer Band (2) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 5
Schwälmer Band (3) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 4
Schwälmer Band (4) Vorbereitende Arbeiten von den Abschnitten 3 – 1
Schwälmer Band (5) – Füllungen von Abschnitt 5 II
Schwälmer Band (6) – Füllungen von Abschnitt 5 I
Schwälmer Band (7) – Füllungen von Abschnitt 4 b II
Schwälmer Band (8) – Füllungen von Abschnitt 4 b I
Schwälmer Band (9) – Füllungen von Abschnitt 4 a II
Schwälmer Band (10) – Füllungen von Abschnitt 4 a I
Schwälmer Band (11) – Füllungen von Abschnitt 3 II
Schwälmer Band (12) – Füllungen von Abschnitt 3 I

Schwälmer Band (12)

Füllungen von Abschnitt 3 I

Die Flächen der Miniherzchen sind sehr klein. Sie erhalten keinen Fadenauszug. Unter Verwendung von 2-fädigem Sticktwist werden Plattstiche von der Mittelachse nach beiden Seiten gestickt, zum Blattgrund hin fallend.

Die Flügel des nächsten Vogels bekommen einen Fadenauszug 2:2.

Das Flächenfüllmuster „Französischer Stich – halb mit Lücke“ (Mustertücher `Lichte Muster´, Seiten 35-37) wird eingearbeitet (Vierfachstickgarn Nr. 20).

Die Vogelbäuche erhalten in Kontrast zu dem auffälligen Flügelmuster ein weniger auffälliges Muster. Dazu werden Fäden nur horizontal 3:1 ausgezogen.

Rückwärtiger Waffelstich wird mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gearbeitet.

Wie bei allen anderen Stichen auch, kommen diese nach der Wäsche ganz anders zur Geltung.

Die Kreise erhalten einen Fadenauszug 3:1.

Das Füllmuster besteht aus rechtwinklig zur Mitte hin angeordneten Wickelstichstangen und Kästchenstichreihen (Vierfachstickgarn Nr. 20).
Dabei werden alle Wickelstiche zuerst gestickt, da die Kästchenstiche Gewebefäden bündeln und man hinterher nur schwer zwischen den gebündelten Gewebefäden einstechen kann.

Damit hat auch Abschnitt 3 I seine Füllmuster erhalten.

Schwälmer Band – Konturenmuster
Schwälmer Band (1) Musterübertragung
Schwälmer Band (2) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 5
Schwälmer Band (3) Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 4
Schwälmer Band (4) Vorbereitende Arbeiten von den Abschnitten 3 – 1
Schwälmer Band (5) – Füllungen von Abschnitt 5 II
Schwälmer Band (6) – Füllungen von Abschnitt 5 I
Schwälmer Band (7) – Füllungen von Abschnitt 4 b II
Schwälmer Band (8) – Füllungen von Abschnitt 4 b I
Schwälmer Band (9) – Füllungen von Abschnitt 4 a II
Schwälmer Band (10) – Füllungen von Abschnitt 4 a I
Schwälmer Band (11) – Füllungen von Abschnitt 3 II