Flächenfüllmuster Nr. 573

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Stangen mit je 6 Wickelstichen über 1 Kästchen in der Breite und Kästchenstiche
Mitte = Kreuzung zweier Fadenrinnen (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse: Fadenrinne)
Breite eines Mustersegmentes = 12 Gewebefäden

Das Flächenfüllmuster wird hier nur als Arbeitsprobe gezeigt.
Zuerst wird ein Limet-Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenrinnen im Zentrum hergestellt, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeden vierten Faden auszieht.

In das vorbereitete Limet-Fadengitter wird ein Wickelstichraster gestickt. Wickelstichstangen über ein Kästchen (3 Fäden) in der Breite und über 2 Kästchen (6 Fäden) in der Höhe werden treppenartig gearbeitet. Dabei bleibt ein Quadrat von 2 x 2 Kästchen im Zentrum frei.

Wenn das Wickelstichraster über die ganze Fläche gestickt wurde,

arbeitet man von der Rückseite aus Kästchenstiche in die freien Quadrate, wobei jede Seite des Kästchens jeweils 6 Gewebefäden umschließt.
Man vernäht den Arbeitsfaden sehr gut und kommt am unteren Rand in der Mitte eines Quadrates aus 2 x 2 Kästchen heraus.

Es ist wichtig, auf der gegenüberliegenden Seite mit dem Kästchenstich zu beginnen, um die Ecklöcher frei und offen zu halten und den Stich zentriert zu erhalten.

*Man beginnt an der Oberseite des 2 x 2 Kästchen-Quadrates, sticht im rechten Eckloch ein und im linken Eckloch wieder aus.

Man führt die Nadel nach unten, sticht im rechten unteren Eckloch ein und im linken unteren Eckloch wieder aus. Mit diesem Stich wird der Arbeitsfaden etwas fester angezogen, um die Gewebefäden des Quadrats zusammen zu ziehen.

Man sticht erneut im rechten oberen Eckloch ein, um diesmal im rechten unteren Eckloch herauszukommen.

Man sticht im linken oberen Eckloch ein und im linken unteren Eckloch aus.* Auf diese Weise – jeweils den Arbeitsfaden fest anziehend – entsteht auf der Vorderseite ein markanter Mittelpunkt.

Dieser Stich wird aber noch hervorstechender, wenn man den Kästchenstich zweimal arbeitet. Das ermöglicht auch das festere Anziehen des Arbeitsfadens und somit eine gleichmäßigere Struktur des Gesamtmusters. Daher wiederholt man diese vier Schritte (*) einmal.

Danach führt man den Arbeitsfaden gerade nach oben zum nächsten Quadrat.

Von der Vorderseite bietet sich folgendes Bild:

Man arbeitet in dieser Weise einen doppelten Kästchenstich in jedes freie Feld des Wickelstichrasters.

Nach dem Schrumpfen in der Wäsche wird der durch den Kästchenstich zusammengezogene Stoff noch erhabener erscheinen.

Flächenfüllmuster Nr. 572

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13,5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: halbe Rosenstiche/halbe Rosenstichvaiante und Marbuger Grundstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenrinnen
Breite eines Mustersegmentes = 25 Gewebefäden

Das im Folgenden gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man das Muster am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein Limetgitter durch abwechselndes Ziehen eines Fadens zwischen drei stehen bleibenden Fäden – sowohl horizontal als auch vertikal.

Man sticht 1 Kästchen oberhalb des Zentrums aus,

*überquert 2 (!) Gewebefäden nach links, sticht ein und kommt im Ausstichloch wieder heraus.

Man überquert 3 Gewebefäden nach oben, sticht ein und kommt im Ausstichloch wieder heraus.

Man überquert 3 Gewebefäden nach rechts, sticht ein und kommt im Ausstichloch wieder heraus.

Man überquert 2 (!) Gewebefäden nach unten, sticht ein und kommt im Ausstichloch wieder heraus. Der erste halbe Rosenstich mit einer halben Rosenstichvariante hat sich gebildet.

Man überquert den letzten Stich, sticht ein und kommt ein Kästchen diagonal nach oben links wieder heraus. *

Dies ist der Mittelpunkt des nächsten halben Rosenstiches mit einer halben Rosenstichvariante. Von hier aus wiederholt man die Arbeitsschritte (*)

bis zum Ende der Reihe.

Man dreht die Arbeit um 180 ° und stickt eine Reihe in gleicher Weise daneben,

so dass die vier freibleibenden Fäden ein Quadrat bilden.

Ohne die Arbeit zu drehen, stickt man Marburger Grundstiche von unten nach oben und

zurück von oben nach unten neben die Rosenstiche. Zuerst auf der einen, dann auch

auf der gegenüberliegenden Seite.

Durch den ständigen Wechsel von Doppelreihen mit halben Rosenstichen mit halben Rosenstichvarianten und Marburger Grundstichen bildet sich ein diagonales Streifenmuster.

Dieses Muster habe ich in dem Beitrag von Fumie Suzuki zum Globalen Schwälmer Mustertuch entdeckt.

Hier wurde es auf 16-fädigem Leinen gestickt.

Flächenfüllmuster Nr. 571

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13,5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Kreuzstiche
Mitte: Vierer-Fadenbündel
Breite eines Mustersegmentes = 5 Gewebefäden

Das im Folgenden gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man das Muster am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein Limetgitter – sowohl horizotal als auch vertikal werden abwechselnd jeweils 4 Fäden stehen gelassen und 1 Faden ausgezogen.

Man sticht am unteren Rand eines Kästchens zwischen dem dritten und vierten Faden von rechts aus,

überquert das Kästchen nach oben und fasst dort die beiden mittleren Gewebefäden auf.

Diesen Schritt wiederholt man bis zum oberen Ende der Reihe.

Dort angekommen, dreht man die Arbeit nicht, sondern

stickt in gleicher Weise nach unten. Es bilden sich rechteckige Kreuze.

Weitere Reihen werden in gleicher Weise daneben gestickt, immer mit den nach oben führenden Stichen beginnend und

mit den nach unten führenden die Reihen fertig stellend.

So stickt man Reihe neben Reihe

bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Nun dreht man die Arbeit um 90° und stickt in gleicher Weise kreuzende Stiche

zuerst wieder von unten nach oben,

dann von oben nach unten.

Dadurch entstehen Doppelkreuze

die sehr erhaben wirken.

Dieses Muster habe ich auf der Schwälmer Tischdecke von „brubi“ entdeckt.

Hier wurde es auf 16-fädigem Leinen gestickt.

Flächenfüllmuster Nr. 570

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13,5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Wickel- und Waffelstiche
Mitte: mittlere Längsachse = Fadenrinne
Breite eines Mustersegmentes = 18 Gewebefäden

Ein außergewöhnliches Streifenmuster erfordert einen ungleichmäßigen Fadenauszug.

Hier gezeigt wird zuerst nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man das Muster am Ende dieses Beitrages.

Man zieht den Faden der mittleren Längsachse. Davon ausgehend lässt man nach beiden Seiten jeweils 4 Fäden stehen, zieht einen aus und von da aus immer abwechselnd 2 x jeden vierten und 2 x jeden fünften Faden.

Vertikal zieht man jeden vierten Faden aus.

Links der Mitte beginnend stickt man Wickelstiche über 2, 3, 4, 5, 4, 3 Fäden (siehe Bild) und wiederholt diese Stichfolge fortlaufend. Es ist ratsam, während des Stickens die Nummernfolge aufzusagen, damit man nicht durcheinander kommt.

Am Ende der Reihe angekommen, wendet man die Arbeit und stickt die gleiche Stichfolge um ein Kästchen nach oben versetzt. Zwischen den Stichen von erster und zweiter Reihe bleibt ein Gewebefaden stehen.

Man lässt 2 x 3 Gewebefadengruppen frei und arbeitet über die 2 x 4 Gewebefadengruppen in gleicher Weise Wickelstiche.

Man kann – wie hier im Bild zu sehen – alle linken Seiten der Doppelreihen mit der gleichen Stichfolge beginnen, man könnte aber auch um ein Kästchen versetzt beginnen – dann verlaufen linke und rechte Seite von gegenüberliegenden Doppelreihen spiegelbildlich. Dadurch erreicht man ein geringfügig geändertes Aussehen des Musters.

Sind alle Doppelreihen über die 4er-Fadengruppen fertiggestellt, arbeitet man Waffelstiche in die Zwischenräume – siehe Bild.

Auf diese Weise erreicht man ein markantes Streifenmuster, das erst nach dem Schrumpfen in der Wäsche seine volle Wirkung entfaltet.

Möchte man die Doppelreihen noch etwas breiter und damit auch noch markanter gestalten, muss man dafür 5 Gewebefäden stehen lassen und eine Stichfolge von 3, 4, 5, 6, 5, und 4 – siehe Bild – einhalten.

Man kann die Anzahl der Waffelstichreihen ändern, auch damit erzielt man abweichende Muster.

Auch spielen die Größe der Fläche, in die das Muster gestickt wird,

und die Feinheit des Gewebes eine Rolle.

Flächenfüllmuster Nr. 564

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Rosen- und Grundstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenrinnen (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenrinne)
Breite eines Mustersegmentes = 48 Gewebefäden

In der Schwälmer Weißstickerei ist es üblich, gegenüberliegende bzw. schräg gegenüberliegende Motive mit den gleichen Flächenfüllmustern zu besticken. Erfahrene Stickerinnen, die über einen sehr großen Musterschatz verfügen, nutzen allerdings auch gerne unterschiedliche, jedoch ähnliche Flächenfüllmuster.

Die beiden folgenden Fotos zeigen zwei gegenüberliegende Ecken einer Mitteldecke. Eine Haupttulpe wurde mit dem Füllmuster Nr. 563 verziert,

die gegenüberliegende mit dem in folgenden gezeigten Füllmuster Nr. 564. Dieses Muster ist ähnlich, aber mit einer Segmentbreite von 48 Gewebefäden noch etwas ausladender.

Weitere Beispiele für die unterschiedliche Anordnung der gleichen oder ählicher Flächenfüllmuster finden sich hier:
Vielfalt der Schwälmer Weißstickerei
Eine bildhübsche Schwälmer Mitteldecke
Ein Schwälmer Muster-Bild (Bilder 3 und 4)
Übergang von früher zu späterer Schwälmer Weißstickerei (1) (Bild 1)
Frühe Schwälmer Weißstickerei – Ein wunderschöner Tischläufer (Bild 1)
Historische Schwälmer Miederärmel-Stickerei (B) (Bild 1)

Doch nun zum Muster selbst. Hier gezeigt wird zuerst nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man das Muster am Ende dieses Beitrages.
Zuerst erstellt man ein Limet-Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenrinnen im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeden vierten Faden auszieht.

Man sticht ein Kästchen oberhalb des Mittelpunktes aus und arbeitet von dort aus einen Rosenstich. Drei weitere Rosenstiche, jeweils im gleichen Abstand, werden um den Mittelpunkt herum gearbeitet.

Nach Beendigung des vierten Rosenstiches verbleibt die Nadel auf der Rückseite.

Die Arbeit wird gewendet. Vom letzten Rosenstich aus überquert man 1 Kästchen nach rechts, sticht ein

und dreht die Arbeit 45° im Uhrzeigersinn.

Die nächsten Stiche werden von der Rückseite aus gestickt.
Nun arbeitet man 20 Grundstiche um die Rosenstiche herum – fünf auf jeder Seite. Dazu unterquert man 1 Kästchen diagonal nach links und sticht aus.

Vom Ausstichpunkt führt man die Nadel diagonal nach rechts oben, sticht im nächsten Loch ein und im links davon gelegenen wieder aus. Damit die Löcher klar abgegrenzt und offen bleiben, ist darauf zu achten, dass der Spannfaden mit aufgefasst wird.

Vom Ausstichpunkt führt man die Nadel diagonal nach rechts unten, sticht im nächsten Loch ein und im links davon gelegenen wieder aus.

Vom Ausstichpunkt führt man die Nadel diagonal nach rechts oben, sticht im nächsten Loch ein und im links davon gelegenen wieder aus.

Vom Ausstichpunkt führt man die Nadel diagonal nach rechts unten, sticht im nächsten Loch ein und im links davon gelegenen wieder aus.

Die 5 Grundstiche der ersten Seite sind fertig gestellt. Auf den drei verbliebenen Seiten wird ähnlich verfahren. Da man dazu aber direkt im letzten Ausstichpunkt wieder einstechen muss, muss der Arbeitsfaden so unter den vorhandenen Stichen (dem Spannfaden vom vorletzten zum letzten Grundstich und einem Beinchen eines Rosenstiches) durch geführt werden, dass die Löcher frei bleiben.

Danach kann man zum letzten Ausstichpunkt zurückkehren und von dort aus 5 Grundstiche in der vorher gezeigten Weise sticken. Es ist sinnvoll die Arbeit jeweils so zu drehen, dass man die Nadel waagerecht von rechts nach links führen kann.

Nach Beendigung des zwanzigsten Grundstiches ist die Runde geschlossen. Vom Ausstichpunkt führt man die Nadel diagonal nach rechts unten, sticht dort im nächsten Loch ein,

wendet die Arbeit und stickt wieder auf der Vorderseite weiter. Der jetzige Ausstichpunkt ist der Mittelpunkt des ersten Rosenstiches

Insgesamt werden 16 Rosenstiche um den Grundstichrhombus herum gearbeitet.

Nachdem das Mittelteil fertig gestellt ist, ist es nun sinnvoll, das Rosenstichraster für das gesamte Muster zu erstellen.
Vom Mittelpunkt des letzten Rosenstiches führt man die Nadel 1 Kästchen nach links, sticht aus und arbeitet von hier aus man eine diagonale Reihe Rosenstiche bis zum Rand. Diese greifen dabei in die Rosenstiche des Mittelteils.

Parallel dazu und in Abstand von 9 freien Löchern – gesehen auf einer horizontalen Linie – zwischen den Mittelpunkten der Rosenstiche beider Reihen, wird eine weitere Rosenstichreihe entlang des Mittelteils gestickt.

Kreuzweise dazu werden zwei weitere Rosenstichreihen gearbeitet.

Je eine weitere Rosenstichreihe wird neben die vorhandenen nach außen daneben gestickt.

Das Raster wird durch Doppelreihen von Rosenstiche über die gesamte Fläche vervollständigt.

In die entstehenden Freiräume werden zunächst die Kreuzformationen der 4 Rosenstich in der Mitte gestickt, dann von der Rückseite aus die Grundstiche und wieder von der Vorderseite aus die restlichen Rosenstiche.

Sind alle Freiflächen des Rasters gefüllt, bietet sich folgendes Bild:

Mir erscheinen die Grundstiche zu wenig markant.

Daher habe ich beim Füllen der Tulpenfläche zwei Runden Grundstiche gearbeitet.

Nach der Wäsche tritt der Kontrast zwischen den flach liegenden Rosenstichen und den erhabenen Grundstichen klar zu Tage.