Schwälmer Konturenmuster (4) – Bogenverzierungen (3)

Wie schon in dem Artikel „Schwälmer Konturenmuster (2) – Bogenverzierungen (1)“ erwähnt, ist die beliebteste und gebräuchlichste Art der Verzierung einfacher Motive die Umrandung mit halbkreisförmigen Bögen. Diese werden dicht nebeneinandergesetzt.

Wie aber erhält man gleichmäßig große und gleichmäßig verteilte Bögen um die Flächen, wenn man kein Computerprogramm für Zeichnungen zur Verfügung hat.?

Bei Motiven, die nicht vollständig mit Bögen umrundet werden, ist das relativ einfach. Es wird hier exemplarisch an einer Herzkontur erklärt.

Man benötigt die Schablone für das Motiv, etwas einfaches Butterbrotpapier, einen spitzen Bleistift – möglichst Druckbleistift – ein Zeichenwerkzeug mit Kreisen in verschiedenen Größen und ein Radiergummi.
01_SK4Mittels Schablone zeichnet man die Herzkontur auf das Papier. Auf dem Zeichengerät wählt man einen in der Größe passenden Kreis. Diesen zeichnet man an der Herzspitze auf. Die Herzspitze sollte entweder genau die Mitte des Kreises treffen oder geringfügig oberhalb des Kreismittelpunktes liegen.
02_SK4Mit dem gleichen Durchmesser zeichnet man vom ersten Bogen ausgehend weitere Bögen direkt daneben.

Die Kreisschablonen haben jeweils vier Markierungen().
03_SK4Zwei gegenüberliegende Markierungen sollten mit der Herzlinie übereinstimmen.
04_SK4So erhält man halbkreisförmige Bögen.
05_SK4Verläuft die Herzlinie gekrümmt, muss man die Schablone so anlegen, dass die gedachte Linie (hier rot eingezeichnet) zwischen den gegenüberliegenden Markierungspunkten in der Mitte auf die Konturenlinie trifft. Beachtet man das nicht, wird der Bogen zu flach.
06_SK4An der oberen Spitze lässt man entweder den Raum zwischen dem letzten Bogen und der Spitze frei
07_SK4oder man zeichnet nur einen Viertelkreis und lässt die Linie zur Herzspitze hin auslaufen.
08_SK4Schwieriger ist das Verzieren von Kreisen mit Bögen. Man könnte dies zwar mathematisch/geometrisch berechnen, aber das finde ich für eine Stickerin zu umständlich.
09_SK4Also nimmt man entweder Papier, Zirkel und Winkelmesser zur Hand
10_SK4oder Papier, Schablone und Bleistift.
11_SK4Man zeichnet den Kreis auf
12_SK4und unterteilt ihn mit dem Winkelmesser in Viertel oder
13_SK4man faltet das etwas durchscheinende Papier gegen das Licht haltend so, dass Linie auf Linie zu liegen kommt – erst zur Hälfte
14_SK4und dann zum Viertel.

Nun wählt man auf dem Zeichengerät eine Kreisschablone, die ungefähr passen könnte und zeichnet damit einige Bögen um ein Viertel des Kreises. Ich habe hier 13 mm gewählt – drei Halbkreise haben das Viertel nicht ganz gefüllt.
15_SK4Also habe ich einen weiteren Versuch mit Schablone 14 mm unternommen.
Hier füllen 3 Halbkreise das Viertel exakt aus.
16_SK4Damit es einfacher gelingt, die Halbkreisbögen gleichmäßig zu erhalten, kann man mit Hilfe eines Zirkels eine Hilfslinie ziehen.
17_SK4Eine solche Hilfslinie erleichtert die Arbeit enorm.
18_SK4Wenn man exakt weiterarbeitet, treffen Anfang und Ende der Bogenreihe genau aneinander.
19_SK4Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollte man bei größeren Kreisen eine weitere Unterteilung in Achtel vornehmen.
19a_SK4Hat man die richtige Größe der Bögen gefunden, kann man sich wieder mit einer zusätzlichen Hilfslinie die Arbeit erleichtern.
20_SK4Am Ende erhält man eine rundum gleichmäßige Bogenverzierung.
21_SK4

Schwälmer Konturenmuster (3) – Bogenverzierungen (2)

Halbkreisförmige Bögen werden nicht nur als komplette Umrandung eingesetzt, wie hier bei der schmalen Knospe zu sehen,

schmale Knospe, umgeben von Schnürlochbögen

schmale Knospe, umgeben von Schnürlochbögen

sondern sie können auch zur Zierde zum Beispiel bei Körben, Knospen oder Vögeln oder oder zur markanteren Gestaltung von Stielen wirkungsvoll eingesetzt werden.
Korb, am oberen und unteren Rand verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Korb, am oberen und unteren Rand verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Knospe, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Knospe, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Vogel, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Vogel, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Stengel, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Stengel, verziert mit gleichgroßen Schnürlochbögen

Bögen, nach Größe gestaffelt
Knospe, verziert mit in der Größe gestaffelten Schnürlochbögen

Knospe, verziert mit in der Größe gestaffelten Schnürlochbögen

oder fächerförmig angeordnet
Knospe, verziert mit fächerförmig angeordneten, nach Größe gestaffelten Bögen, die mit Blattstich gestickt wurden

Knospe, verziert mit fächerförmig angeordneten, nach Größe gestaffelten Bögen, die mit Blattstich gestickt wurden

findet man in verschiedenen Variationen oft um schmale Knospen
Knospe, verziert mit fächerförmig angeordneten, nach Größe gestaffelten Bögen, die mit Knötchenstichen und Kettenstichen gestickt wurden

Knospe, verziert mit fächerförmig angeordneten, nach Größe gestaffelten Bögen, die mit Knötchenstichen und Kettenstichen gestickt wurden

oder Granatapfeldarstellungen
Granatapfeldarstellung, verziert mit fächerförmig angeordneten, in der Größe gestaffelten Bögen, die mit Knötchenstichen und Kettenstichen gestickt wurden

Granatapfeldarstellung, verziert mit fächerförmig angeordneten, in der Größe gestaffelten Bögen, die mit Knötchenstichen und Kettenstichen gestickt wurden

Granatapfeldarstellung, verziert mit Bögen in unterschiedlichen Größen, die mit Schlingstichen gestickt wurden

Granatapfeldarstellung, verziert mit Bögen in unterschiedlichen Größen, die mit Schlingstichen gestickt wurden

Bögen in Form von Blättern zieren manchmal Herzen
Blattförmige Bögen „geschnürte Blätter“ in unterschiedlichen Größe, mit Schlingstichen gestickt

Blattförmige Bögen „geschnürte Blätter“ in unterschiedlichen Größe, mit Schlingstichen gestickt

oder Vögel
Blattförmige Bögen „geschnürte Blätter“ in gleicher Größe, mit Schlingstichen gestickt

Blattförmige Bögen „geschnürte Blätter“ in gleicher Größe, mit Schlingstichen gestickt

Schwälmer Konturenmuster (2) – Bogenverzierungen (1)

Die einfachen Motive werden oft durch weitere Verzierungen aufgelockert. So stehen Kreise fast nie allein da, auch die meisten Herzen erhalten eine weitere Dekoration.

Die beliebteste und gebräuchlichste Art der Verzierung ist die Umrandung mit halbkreisförmigen Bögen – sie sehen gut aus und sind einfach zu sticken.
Bogenverzierung | scallop design 01
Die Bögen werden dicht nebeneinandergesetzt.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet.

Die Kreise umgibt man mit gleichgroßen Bögen, die man gleichmäßig um den Rand des Kreises herum verteilt.
Herz – mit Ausnahme von Spitze und oberere Mitte -, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet.

Herz – mit Ausnahme von Spitze und oberere Mitte -, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet.

Auch die Herzen umgibt man mit solchen Bögen, wobei der Bogen an der Herzspitze etwas länger gezogen wird und eher einer Tropfenform gleicht. Am besten beginnt man mit dem Zeichnen der Bögen an der Spitze und arbeitet dann gleichmäßig auf der rechten und auf der linken Seite nach oben. Die Bögen am oberen Zusammenschluss müssen entweder einen kleinen Abstand voreinander erhalten oder etwas abgeschrägt werden.
Herzspitzen mit zwei aufeinander treffenden Bögen sehen nicht ganz gelungen aus.
Herz, umgeben von Schnürloch-Bögen in ungleichmäßigem Abstand. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Die Spitze würde harmonischer aussehen, wenn sie nur aus einem Bogen gebildet worden wäre.

Herz, umgeben von Schnürloch-Bögen in ungleichmäßigem Abstand. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Die Spitze würde harmonischer aussehen, wenn sie nur aus einem Bogen gebildet worden wäre.

Herz, umgeben von geschnürten Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Die zur Herzspitze hin auslaufenden Bögen lassen die Verzierung nicht ganz gelungen aussehen.

Herz, umgeben von geschnürten Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Die zur Herzspitze hin auslaufenden Bögen lassen die Verzierung nicht ganz gelungen aussehen.

Auch zur Herzspitze hin auslaufende Bögen bieten kein harmonisches Bild.
Tulpe, umgeben von geschnürten Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt. Die Stiche sind nicht gleichmäßig dicht gearbeitet. An diesem Beispiel kann man sehen, dass die Stickerin Schwierigkeiten hatte, die Bögen gleichmäßig zu verteilen, besonders am oberen, gebogten Rand der Tulpe.

Tulpe, umgeben von geschnürten Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt. Die Stiche sind nicht gleichmäßig dicht gearbeitet. An diesem Beispiel kann man sehen, dass die Stickerin Schwierigkeiten hatte, die Bögen gleichmäßig zu verteilen, besonders am oberen, gebogten Rand der Tulpe.

Tulpen werden selten vollständig mit Bögen umgeben, da es durch die am oberen Ende meist gebogte Konturenform schwierig ist, die Bögen gleichmäßig zu verteilen.
Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen. Sowohl Fadenstärke als auch Stichdichte sind passend.

Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen. Sowohl Fadenstärke als auch Stichdichte sind passend.

Bei sehr großen Tulpenformen sieht man oft eine Bogenverzierung am unteren Rand entlang.
Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in unterschiedlichen Größen. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der richtigen Garnstärke gearbeitet.

Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in unterschiedlichen Größen. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der richtigen Garnstärke gearbeitet.

Kleinere Tulpenformen – wenn überhaupt – haben Bögen – auch in unterschiedlichen Größen – meist am oberen Rand,
Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in gleicher Größe. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der passenden Garnstärke gearbeitet.

Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in gleicher Größe. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der passenden Garnstärke gearbeitet.

wobei es auch hier harmonischer wirkt, wenn die Mitte durch einen Bogen gebildet
Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in gleicher Größe. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der passenden Garnstärke gearbeitet. Es wäre harmonischer, wenn ein Schnürloch-Bogen die Mitte gebildet hätte und nicht zwei aneinander stoßende Schnürloch-Bögen.

Tulpenverzierung mit Schnürloch-Bögen in gleicher Größe. Die Stiche sind gleichmäßig dicht und mit der passenden Garnstärke gearbeitet. Es wäre harmonischer, wenn ein Schnürloch-Bogen die Mitte gebildet hätte und nicht zwei aneinander stoßende Schnürloch-Bögen.

wird und nicht durch zwei aneinandergrenzende.
Herz – mit Ausnahme von Spitze und oberere Mitte -, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt. Die Stiche hätten dichter gearbeitet werden können.

Herz – mit Ausnahme von Spitze und oberere Mitte -, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt. Die Stiche hätten dichter gearbeitet werden können.

Die Bögen werden mit Schlingstichen (Schnürstichen) gearbeitet. Der Schnürlochbogen ist dem geschnürten Bogen vorzuziehen. Mit ihm gelingt es viel leichter, die Bögen ansprechend aussehen zu lassen.

Die Bögen sollten gut stickbar sein, das heißt, sie dürfen nicht zu klein, aber auch nicht zu groß ausfallen. Bögen mit einem Radius vom 1 cm sind perfekt. Um kleinere Flächen muss man natürlich auch kleinere Bögen setzen. Bis zum ½ cm Radius sind sie gut stickbar.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten, aber zu großen Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Ein größerer Bogen benötigt viel mehr Stiche, um vollständig bedeckt zu werden und es ist schwierig, ein ordentliches Aussehen zu erhalten, wenn man so viele Stiche von einem Punkt ausgehen lässt.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten, aber zu großen Schnürloch-Bögen. Die Fadenstärke ist korrekt und die Stiche sind in der richtigen Dichte gearbeitet. Ein größerer Bogen benötigt viel mehr Stiche, um vollständig bedeckt zu werden und es ist schwierig, ein ordentliches Aussehen zu erhalten, wenn man so viele Stiche von einem Punkt ausgehen lässt.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten großen Bögen. Die einzelnen Bögen wurden unterteilt und die Teile unterschiedlich in passender Garnstärke und richtiger Dichte bestickt.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten großen Bögen. Die einzelnen Bögen wurden unterteilt und die Teile unterschiedlich in passender Garnstärke und richtiger Dichte bestickt.

Bei größeren Bögen kann man sich behelfen, indem man den einzelnen Bogen nochmals unterteilt und unterschiedlich bestickt.
Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Bögen. Die Bögen wurden mit präzise platzierten Plattstichen in passender Garnstärke und richtiger Dichte bestickt.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten Bögen. Die Bögen wurden mit präzise platzierten Plattstichen in passender Garnstärke und richtiger Dichte bestickt.

Manchmal werden Bögen auch mit Plattstichen gestickt. Das erfordert wesentlich mehr Übung als das Sticken mit Schlingstichen.
Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten geschnürten Bögen. Die Stiche sind nicht dicht genug gearbeitet und das Garn ist zu dünn.

Kreis, umgeben von gleichgroßen und gleichmäßig verteilten geschnürten Bögen. Die Stiche sind nicht dicht genug gearbeitet und das Garn ist zu dünn.

Man sollte nicht zu dünnes Garn verwenden. Die Stiche sollten dicht nebeneinander liegen.
Kreis, umgeben von ungefähr gleichgroßen und gleichmäßig verteilten geschnürten Bögen. Die Garnstärke ist passend, die Stiche hätten etwas dichter gestickt werden können.

Kreis, umgeben von ungefähr gleichgroßen und gleichmäßig verteilten geschnürten Bögen. Die Garnstärke ist passend, die Stiche hätten etwas dichter gestickt werden können.

Wie kreiert man ein typisches Schwälmer Konturenmuster? (1)

Typische Schwälmer Konturenmuster enthalten viele unterschiedliche, große Motive einfacher Formen wie Herz, Tulpe, Körbchen, Kreis und andere, die mit Ranken, kleinen Blättern und Blütchen umgeben werden.

Zunächst benötigt man die Umrisse der einfachen Motive.
Alle Motive, die an der Längsachse gespiegelt sind, wie zum Beispiel Herz und Tulpe, erarbeitet man als Faltschnitt.

Dazu nimmt man einen Bogen festes Papier oder Karton. Diesen faltet man einmal.
gefalteter Karton | folded paper board
Von der geschlossenen Seite aus zeichnet man sich Hälften der gewünschten Motive auf und schneidet diese möglichst exakt aus.

aufgezeichnete Motivhälften | drawn motif halfs
ausgeschnittene Motive | cut motifs

Auf diese Weise erhält man Schablonen von Motiven in unterschiedlichsten Formen und Größen.
Vielfalt an Formen und Größen | variety of shapesUm Kreise oder Kreisabschnitte zu erhalten, verwendet man Zirkel, spezielle Zeichengeräte oder einfach runde Gegenstände.
Hilfsmittel zum Zeichnen | utilities for drawing
Kreise und Kreisabschnitte | cirles and segments of circlesDie Schablonen legt man auf Entwurfspapier, drückt sie mit einer Hand fest auf den Untergrund, so dass sie nicht verrutschen können und zieht mit einem Bleistift am Rand entlang eine Linie.
Zeichnen entlang der Schablone | tracing around the stencil
Auf diese Weise kommt die Kontur eines Motivs auf den Entwurf.
Konturenlinie | outline design
Versuchen Sie es einmal! Es macht sehr viel Spaß, durch die Faltschnitt-Technik zum Beispiel die unterschiedlichsten Tulpenformen zu erlangen. Sie werden erstaunt und überrascht sein von der Vielfalt der Formen, die Sie erhalten.

Konturenmuster: Aufbügeln oder Aufzeichnen?

Weil ich weiß, dass viele Stickerinnen bevorzugen, Konturenmuster mittels eines wasserlöslichen Markierstiftes direkt auf den Stoff zu zeichnen, wollte ich auch diese Methode für die Schwälmer Weißstickerei testen.
Dazu habe ich das Musterblatt auf einem Lichtpaneel mit Klebefilm befestigt. Lichtpaneele (LightPads) sind ideal zum Übertragen der Muster auf den Stoff – ein Tisch mit einer Glasplatte und eine starke Lichtquelle darunter tun genauso ihren Dienst.
Leuchtenpaneel mit Musterblatt | LightPad with the design

Auf 13,5-fädigem Weddigen Leinen markierte ich die Längs- und Querachse des Motivs und legte es über das Musterblatt, sorgfältig darauf achtend, dass die markierten Linien von Musterblatt und Leinen übereinstimmten. In dieser Position befestigte ich auch das Leinen mit Klebefilm.
genaue Positionierung des Leinens | carefully positioning the linen

Mit einem wasserlöslichen Markierstift für Stoff – AQUA-Trickmarker EF – mit extra feiner Spitze
wasserlöslicher Markierstift | water erasable marking pen
extra feine Spitze | extra fine tipbegann ich, die Linien nachzuziehen. Zuerst drückte ich nur sehr leicht auf, mit dem Ergebnis, dass die Farbe nur in leichten Punkten mit unregelmäßigem Abstand auf das Leinen kam. Also drückte ich etwas fester auf. Jetzt erschienen die Linien klar auf dem Stoff – zwar nicht sehr dünn (extra fine), aber auch nicht zu dick. Zuerst zeichnete ich die Herzkontur nach: das Ergebnis war akzeptabel. Dann zeichnete ich die kleinen Bögen. Dabei blieb die Spitze des Stiftes oft zwischen den Gewebefäden hängen, weshalb die Linien ungleichmäßig und ein wenig zittrig wirkten.
Obwohl ich mich bemühte, gelangen nicht alle Bögen so, wie ich es wollte. Oft folgte der Stift ein Stück weit der Fadenrinne und hinterließ eine gerade statt einer gekrümmten Linie.

nachgezeichnete Kontur auf dem Leuchtenpaneel | traced design on the LightPadAuf den ersten Blick, mit der Vorlage und dem Licht darunter, sieht das Ergebnis akzeptabel aus.

nachgezeichnete Kontur | traced designAllein betrachtet und ohne Gegenlicht, sieht die Zeichnung nicht gut aus. Die Bögen sind ungleichmäßig und manchmal gezackt – definitiv nicht glatt gerundet.

Buegel-Abdruck Clover | iron-transfer print CloverZum direkten Vergleich zeige ich hier das aufgebügelte Muster der gleichen Kontur.

Natürlich bin ich in der Lage, einige dieser Unebenheiten beim Sticken auszugleichen, aber nicht alle.
die Farbe wird nicht abgerieben | the colour did not fadeDie Farbe ist kein bisschen verblasst und hat sich auch nicht abgerieben. Es war sehr leicht, den Linien zu folgen.
Nach Beendigung der Stickarbeit habe ich das Stück – nach Anweisung des Hersteller – mit klarem Wasser gewaschen. Sofort war alle Farbe verschwunden; das Bild zeigt das nasse Teil, nachdem ich es nur ganz kurz unter fließendes Wasser gehalten hatte.

sehr schnell und einfach auswaschbar | very easy washable

Dennoch kochte ich das Leinen, um es zum Einlaufen zu bringen. Gestärkt und gebügelt sieht es hübsch aus, aber das geübte Auge erkennt die Ungleichmäßigkeiten.

fertige Arbeit | finished piece

Vielleicht ist die Methode des direkten Aufzeichnens auf den Stoff besser geeignet für feinere Gewebe mit einer glatteren Oberfläche. Für die Schwälmer Weißstickerei mit kleinen Blättern, vielen Spiralen und den Schnürlochbögen würde ich sie nicht empfehlen.

Haben Sie mit dieser Methode Erfahrungen gesammelt, die Sie weitergeben möchten? Dann hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.