In der Schwalm wurden Strümpfe, Handschuhe, Baby-Taufmützchen und Wickelbänder gestrickt.
In einer Zeit, als die Röcke der Trachten noch länger waren, wurden oftmals Lochmuster gestrickt, später ging man bei Strümpfen und Handschuhen zu den dichten, kunstvoll gestrickten Zopfmustern über.
Wickelbänder oder auch „Wickelschnüre“ genannt, wurden benötigt, als es für Babys noch keine Strampelhosen gab. Über die leinernen Windeln wurde das Wickelband gewickelt, damit die Windel hielt. Wickelbänder wurden meist mit sehr vielen unterschiedlichen Mustern gestaltet und dienten so auch als Musterbänder.
In Strümpfen und Handschuhen spielten die traditionellen Muster wie Herz, Tulpe, Stern und Kreis auch als Schwälmer Strickmuster eine große Rolle, wobei das Herz am häufigsten und in vielen Varianten vorkam.
Als „Schleifen“ bezeichnete man Formen, bei denen die die Maschen so gekreuzt werden, dass sie wie schmale Streifen nebeneinander liegen.
„Doppelt“ bedeutet, dass Formen von einer doppelten Linie umgeben sind.
Das folgende Muster habe ich unter den Namen „Schleifenherz mit Auge“ oder auch „Blume mit Auge“ gefunden.
Das folgende Bündchenmuster eines Handschuhes zeigt das Muster „Herzen und Tulpen“.
Für ein Tulpenmuster habe ich zwar Bildern aus Büchern, bisher aber kein Originalexemplar bekommen können. In den Büchern Schwälmer Strickereien“ – traditionelle Strickarbeiten der Schwalm vorgestellt mit Anleitungen und Mustern von Anka Becker
und Die Schwälmer Tracht von Dirk Ordemann werden Tulpenmuster gezeigt.
Die „stolzen“ Schwälmer Strickmuster wurden meist aus mehreren dieser Einzelelemente gebildet und kunstvoll gestrickt.
Das Buch „Schwälmer Strickereien“ – traditionelle Strickarbeiten der Schwalm vorgestellt mit Anleitungen und Mustern von Anka Becker, gibt einen Einblick in viele kunstvolle Muster und zeigt Anleitungen in Strickschrift.
Anka Becker
Schwälmer Strickereien
2000 Verlag Dirk Ordemann
ISBN 3-9802008-4-1