Handgewebte Leinen weisen oft eine Reihe von kleinen Fehlern auf. Die meisten kann man unbeachtet lassen.

Handelt es sich aber um einen Fehler, der den Gesamteindruck stören würde, sollte man einen Weg finden, ihn zu vertuschen.

Ein deutlicher Fehler in Form einer starken Fadenverdickung – allerdings ohne Knoten – fand ich im unteren Bereich des Korbmotivs von Kissen 3.

Zunächst einmal habe ich versucht, einen Teil der Fasern mit Hilfe einer Nadelspitze zur Rückseite zu ziehen und von dort aus abzuzupfen.

Das gelang aber nur bedingt, die Fadenverdickung war immer noch so stark, dass sie sich störend auf die Gleichmäßigkeit vieler Füllmuster ausgewirkt hätte. Also musste ein Füllmuster gefunden werden, dass den Mangel überdeckt.

Ich entschied für breite Wickelstichstangen, zählte die senkrechten Gewebefäden von der mittleren Längsachse ausgehend (24 Fäden bis zum Fehler) und legte dann die Breite der Wickelstiche auf 5 Gewebefäden fest. Vorsichtshalber begann ich nicht in der Mitte des Motivs mit dem Fadenauszug, sondern links und rechts neben der Fehlerstelle.

Von dort aus wurde der weitere Fadenauszug für ein einfaches Durchbruchmuster 5:1 vorgenommen. Der Fadenauszug wurde oberhalb der Schlängchenreihe weitergeführt.

Die schadhafte Stelle wurde überstickt

und ist nach der Wäsche nur für diejenigen noch sichtbar, die wissen, wo der Fehler war.

2 Kommentare
  1. je suis admiratif, j’ai un penchant pour les différents remplissage.
    Bruno raine

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