Schwarze, gemusterte Samtbänder wurden in der Schwalm verwendet, um Damenwesten und Damenjacken zu verzieren. Auch zur Bestückung der Säume von Röcken der schwarzen stolzen Tracht wurden sie gebraucht.

Die meisten dieser Bänder waren in einer Relieftechnik gewebt. Es gab auch Bänder, deren Muster durch unterschiedliche Höhen des Samtes gebildet wurden (wie im obersten Band des Bildes unten zu sehen), aber die wurden wesentlich seltener eingesetzt.
Denn deren Muster erschienen nicht so klar wie die Muster, die auf den Bändern zu finden sind, wo Samtpartien mit flach gewebten Stellen abwechseln und für ein klares und kontrastreiches Erscheinungsbild sorgen.
Alle Bänder, die ich an den Damenwesten der stolzen Schwälmer Tracht, den Köppdingern, fand, zeigen das gleiche Muster: ein Granatapfelmotiv. Der Granatapfel galt als Symbol für Fruchtbarkeit.
Ein Granatapfel mit drei Blättern an einer Seite
wechselt mit dem oben zu sehenden Musterteil ab.
Die Bänder waren zwischen 5 cm und 7,5 cm breit, entsprechend der Kleidergröße. So hatte Kinderbekleidung schmalere, die Bekleidung etwas fülligerer Frauen breitere Bänder.

Alle Bänder waren ehemals schwarz. Bei älteren Bändern ist das Grundgewebe ein wenig verblasst.
So sind die Muster auf den Bildern sehr gut sichtbar. Selten gab es auch schwarze Samtbänder mit einer anderen Musterung, die wurden zur Zierde der Rocksäume verwendet.
Verziert mit schwarzen Samtbändern und bestückt mit glänzenden und farbenfrohen Knöpfen sahen die Kleidungsstücke sehr dekorativ und festlich aus.

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