Briefecken (2)

#2:
Die vorbereitenden Arbeiten sind die gleichen wie in dem Beitrag Briefecken (1) gezeigt. Der Einfachheit halber wiederhole ich die ersten Schritte hier.

Es ist wichtig, dass der Abstand zwischen der Fadenrinne für den Einschlag und der Fadenrinne für die Saumbefestigung auf beiden Seiten der Ecke gleich ist.

Das Stück wird gebügelt und mit der rechten Seite nach unten flach auf den Tisch gelegt. Dem Faden der Fadenrinne für die Saumbefestigung bis zum Treffpunktmit der Fadenrinne für den Einschlag folgend, markiert man exakt diesen Punkt. Das gleiche geschieht auf der angrenzenden Seite der Ecke.

Mit einem HB-Bleistift zieht man eine diagonale Linie, um beide Markierungspunkte miteinander zu verbinden.

Die Nahtzugabe wird zurückgeschnitten.

Die Nahtzugabe wird gefaltet.

(Man kann entlang der Bleistiftlinie eine Markierung mit kurzen Vorstichen anbringen, um exaktes Falten zu erleichtern.)

Der Einschlag wird gefaltet.

Der Saum wird in Position gesteckt, geheftet und mit Hohlsaumstichen befestigt.

Die Ecke wird mit Blindstichen von Hand zugenäht.

Beide Methoden, sorgsam ausgeführt, führen zu perfekten Eckbildungen – es macht keinen Unterschied, ob man ausschließlich Hohlsaumstiche,

oder zusätzlich Kästchenstiche

oder auch Erbslochhohlsaum stickt.

Briefecken (1)

Manche Stickerinnen haben Schwierigkeiten, die Briefecke der Saumanordnung exakt anzupassen.

Hier sind ein paar Tipps:
Es ist wichtig, dass der Abstand zwischen der Fadenrinne für den Einschlag und der Fadenrinne für die Saumbefestigung auf beiden Seiten der Ecke gleich ist.

Das Stück wird gebügelt und mit der rechten Seite nach unten flach auf den Tisch gelegt. Dem Faden der Fadenrinne für die Saumbefestigung bis zum Treffpunktmit der Fadenrinne für den Einschlag folgend, markiert man exakt diesen Punkt. Das gleiche geschieht auf der angrenzenden Seite der Ecke.

Mit einem HB-Bleistift zieht man eine diagonale Linie, um beide Markierungspunkte miteinander zu verbinden.

Jetzt gibt es zwei unterschiedliche Wege der Fortsetzung.

#1:
Das Stück wird gefaltet, wie im Bild unten zu sehen.

Eine Stecknadel wird entlang der Bleistiftlinie gesteckt.

Um sicherzustellen, dass man den Stoff exakt gefaltet hat, dreht man das Stück, um zu überprüfen, dass die Stecknadel auch auf dieser Seite genau auf der Markierungslinie steckt.

Entlang der Bleistiftlinie wird eine Naht genäht. Die Nahtzugabe wird zurückgeschnitten.

Beide Seiten der Nahtzugabe werden aufgefaltet und mit Hilfe des Daumennagels so weit wie möglich in die Spitze hinein glatt gestrichen.

Die rechte Seite der Saumecke wird nach außen gewendet. Eine nicht zu spitze Schere kann helfen, den Eckpunkt klar herauszuarbeiten.

Die Nahtzugabe des Saumes wird entlang der Fadenrinne nach innen gefaltet, der Saum wird in Position gesteckt, geheftet und mit Hohlsaumstichen befestigt.

Sticken von Erbslochhohlsäumen um Ecken

Erbslöcher sehen an Ecken nur dann perfekt aus, wenn auf jeder Seite der Ecke ein vollständiges Erbsloch erscheint,

und nicht ein einzelnes Bündel, wie im Beispiel unten zu sehen..

Für ein Erbsloch bündelt man zuerst vertikale Fäden mittels zweier Reihen von Kästchenstichen und zieht dann zwei solcher Bündel in der Mitte zusammen. Also benötigt man zwei Bündel für ein Erbsloch und somit eine gerade Anzahl an Bündeln bzw. an Kästchenstichen. Bei kurzen Säumen ist das Abzählen der Kästchenstiche kein Problen. Längere Reihen abzuzählen hingegen ist mühsam. Hier kann ein kleiner Trick helfen.
Kästchenstiche werden von links nach rechts gearbeitet – üblicherweise vier Gewebefäden bündelnd.
Man sticke zwei Reihen von Kästchenstichen wie gewohnt und stoppt kurz vor Erreichen der Ecke. Die Arbeitsfäden bleiben dort hängen.

Erbslöcher werden von rechts nach links gestickt. Also wird nun das Projekt um 180° gedreht. Das ermöglicht den Beginn der Erbslöcher an der vorbereiteten Ecke.

Wenn man dann die gegenüberliegende Seite erreicht, ist es kein Problem, die restlichen Kästchenstiche an die benötigte Anzahl anzupassen,

indem man einige über drei Gewebefäden stickt

– wenn man mehr Bündel benötigt –

oder indem man einige über fünf Gewebefäden stickt – wenn man weniger Bündel benötigt.

Ein perfekter Erbslochhohlsaum ist das Ergebnis!

Ich wurde gefragt….. (3)

Bezüglich der vorbereitenden Arbeiten für Erbsloch- und Stopfhohlsäume haben mich Stickerinnen nach der sinnvollsten Reihenfolge gefragt.

Weil einige Autoren zeigen, dass zuerst der gesamte Fadenauszug vorgenommen wird (Methode 2),

wollten sie wissen, warum von mir die beiden Kästchenstichreihen zuerst gestickt und erst danach die dazwischenliegenden Fäden ausgezogen werden (Methode 1),

Meine Antwort:

Der Vorteil von Methode 2 liegt in der leichteren Überprüfung, dass sowohl in der oberen als auch in der unteren Reihe immer die gleichen vertikalen Fäden gebündelt werden, um die benötigten Fadenbündel zu erzielen. So lassen sich Fehler beim Bündeln vermeiden.

Der Nachteil liegt darin, dass es schwieriger ist, Kästchenstiche ohne horizontal begrenzende Gewebefäden zu arbeiten, weil diese bereits ausgezogen wurden. Dies gilt speziell bei breiten Säumen und beim Arbeiten ohne Stickrahmen.

Nach dem Abwägen beider Methaoden überwiegen meiner Auffassung nach die Vorteile von Methode 1.

Aus diesem Grund empfehle ich, nur 2 Fäden im Anstand von 4 dazwischenliegenden Fäden auszuziehen, um die erste Reihe Kästchenstiche zu sticken. Dann, im gewünschten Abstand von der ersten Reihe, das gleiche zu tun um die zweite Reihe Kästchenstiche zu sticken.

Man muss darauf achten, dass in der zweiten Reihe immer die gleichen vertikalen Gewebefäden gebündelt werden, wie in der ersten Reihe. (Dies ist leichter zu überprüfen, wenn die zuerst gestickte Reihe oberhalb der neuen Reihe verläuft und nicht darunter.)

Die verbliebenen Fäden zwischen den Reihen werden nach Fertigstellung der Kästchenstiche ausgezogen. Auch ist es wichtig, einen Stickrahmen zu benutzen.

Kästchenstiche in Reihen

Haben Sie die Arbeitsweise des Kästchenstiches auch so erlernt wie ich – von der Vorderseite aus gestickt und dort von rechts nach links?

Beim Sticken hunderter von Kästchenstichreihen habe ich herausgefunden, dass das Arbeiten von der Rückseite aus und dort von links nach rechts viel einfacher geht und dadurch auch viel schneller zu erledigen ist.

Auf diese Weise stickend ist am wenigsten belastend für Ihr Handgelenk, weil es während zwei der drei benötigten Stiche gerade gehalten werden kann

und nur während eines Stiches gebeugt werden muss.

Haben Sie es schon einmal ausprobiert?