In der Schwälmer Weißstickerei enthalten große Motive oft eine doppelte Konturenlinie. Das lässt das Verhältnis von Innenfläche und Rand ausgeglichener erscheinen und die Motive wirken harmonischer und weniger massiv.

Seien es konzentrische Kreise

oder auch Doppelkonturen bei Herzen,

Tulpen und

Körben

Weitere Beispiele findet man im nebenstehenden Laufband „Kostenlose Motive“.

Meist, aber nicht immer, sind sie komplett um das Motiv laufend. Bei den unten zu sehenden Beispielen laufen sie nur an den Seiten und am Boden der Tulpen.

Doch wie gestaltet man solch schmale Bänder?

Es gibt eine große Palette an Möglichkeiten, die ich nach und nach in Blogbeiträgen zeige.

Die einfachste Möglichkeit besteht darin, die Fläche frei zu lassen, wie hier auf einer mehr als hundert Jahre alten Paradekissenborte.

Diese Freiräume wirken markanter, wenn ein Kontrast zwischen Freifläche und angrenzenden Linien erzeugt wird.

Das ist zu sehen auf auf einer mehr als hundert Jahre alten Miederärmelborte.

sowie auf einer zeitgenössischen Mitteldecke

Dort wurden auf feinstem Leinenbatist (besser zu sehen in dem Foto mit weiß unterlegtem Gewebe) mit grobem Garn Kettenstiche über die Linien gestickt.

Im zweiten Beispiel wurden neben die Korallen-Knötchenstiche, die auf den Linien verlaufen, beidseitig Kettenstiche gearbeitet.

Die erhabenen Stiche bilden einen guten Kontrast zu dem flach liegenden Gewebe. Das macht die Randgestaltung des Motive ausdrucksstark.

Siehe auch:
Historische Schwälmer Weißstickerei
Übergang von früher zu späterer Schwälmer Weißstickerei (1)
Schwälmer Weißstickerei – Sonnenblumendarstellungen
Schwälmer Paradekissen-Borte (A)
Historische Schwälmer Miederärmel-Stickerei (D)

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