Beide Mustertücher zeigen Stopfhohlsäume, Weißstickerei-Motive und Kronen. Dennoch ist das Erscheinungsbild beider völlig unterschiedlich.

Das rechts zu sehende Beispiel wurde von einer Dame gefertigt, die an diesem Projekt in 2006 ihre ersten Übungen in der Schwälmer Stickerei vollführte. Sie trennte kleine Weißstickerei-Muster durch Stopfhohlsäume voneinander.


Sie wählte ein Muster in der Form einer Krone,


ein aufgelockertes Muster und ein Design mit einem Blumenkorb. Im Verhältnis zu der Fadenanzahl des Leinens hatten ihre Motive kleine Flächen. Es ist schwierig, verschiedene passende Füllmuster für kleine Flächen zu finden.

Sie stickte kleine Quadrate, in denen sie verschiedene Eckbildungen ausprobierte.


Sie kombinierte verschiedene Stopfhohlsäume sowohl miteinander


als auch mit Erbslochhohlsäumen und Hexenstichen.


Mit Kreuzstichen und weißem Garn stickte sie ihren Namen auf das untere Ende und eine Krone nebst Jahreszahl auf das obere Ende des Tuches.


Das Teil wurde mit Erbslochhohlsaum gesäumt und am unteren rand ausgefranst. Die Stickerin lernte alle grundlegenden Stiche der Schwälmer Weißstickerei, in dem sie ihr eigenes, einzigartiges Mustertuch kreierte. Nun – 12 Jahre später – erzählte sie mir, dass ihre Fertigkeiten in der Zwischenzeit erheblich gewachsen sind. Fehler, wie das zu lose Bündeln der Erbslöcher oder die Kombination verschiedener Stopfhohlsäume mit unterschiedlichen – nicht zueinander passenden Mustersegmenten –, würden ihr nicht länger unterlaufen. Aber es ist ihr erstes Stück; sie lernte sehr viel und sie ist heute noch stolz darauf!

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Eine geübte Stickerin arbeitete das links zu sehende Beispiel in 2014. Es ist in drei Teile unterteilt. Der untere Teil wird von einer typischen Schwälmer Weißstickerei-Borte mit Herzen, Tulpen und Knospen gebildet und von Stopfhohlsäumen begrenzt.

Wie deutlich zu sehen ist, sind die meisten Motive viel größer als die Motive des rechten Mustertuches. Das erleichtert das Sticken unterschiedlicher Flächenfüllmuster enorm.

Oberhalb der Borte wurde eine Plattstich-Krone gestickt.


Daran schließt sich nach oben hin ein Weißstickerei.Muster in der Form einer Krone an.


Das Design enthält Herzen, Tulpen, Sonnen (Kreise), Vögel und Kleeblätter. Lichte Muster wurden häufiger als Limetmuster gestickt. Geschnürte Bögen, Wimpernstiche und 2 kurz-2 lang Stcihe umgeben die Motive. Gerundete Blätte, Schnürlöcher, Plattstichelemente und viele ausgeprägte Spiralen sind zu sehen.


Das Verhältnis zwischen Oberflächenstickerei und Motivflächen ist ausgewogen.


Die Füllmuster wurden ausgesprochen harmonisch zu den Flächen ausgewählt.


Auch figürliche Muster wie Sterne wurden gestickt.


Ein klares und ordentliches Erscheinungsbild wurde erzielt.


Zwei verschiedene, beliebte Stopfhohlsaummuster


wurden perfekt gestickt.


Eine goldgelbe Plattstich-Krone krönt dieses spezielle Mustertuch.


Ist Ihnen aufgefallen, dass neben der vielfältigen Oberflächenstickerei insgesamt achtzehn verschiedene Flächenfüllmuster gestickt wurden?

Mit diesen Wandbehängen konnten weitere wunderbare Beispiele der abwechslungs- und variationsreichen Schwälmer Weißstickerei gezeigt werden.

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