Vor einigen Wochen schickte mir Méri aus Portugal verschiedene Muster in Portugal gebräuchlichen Leinens.
Sie bat mich zu prüfen, ob dieses Leinen für die Schwälmer Weißstickerei geeignet sei. Gern entsprach ich ihrer Bitte.
Zuerst möchte ich erwähnen, dass auch alle anderen Leinenwebereien neben „Weddigen“ Leinen produzieren könnten, das für die Schwälmer Weißstickerei geeignet ist. Aber nicht alle tun es – viele haben andere Schwerpunkte gesetzt. Und solange ich keinen anderen Produzenten kenne, empfehle ich „Weddigen“, weil das richtige Material so sehr wichtig ist.
Wenn Leinen als „Zweite Wahl“ gekennzeichnet ist, bedeutet das nicht, dass das Leinen unbedingt von schlechter Qualität sein muss. Zum Beispiel können kleine Webfehler auftreten, die meist durch einen roten Faden am Rand oder einen roten Klebepunkt gekennzeichnet werden. Dieses Leinen ist perfekt für kleine Projekte, da man um die fehlerhaften Stellen herum schneiden kann.
Nicht jede Stickerin teures Leinen leisten und muss mit dem auskommen, was sie hat.
Auf den ersten Blick machten alle Leinenmuster, die Meri mir gesandt hat, einen guten Eindruck.
Ich nahm meinen Fadenzähler und sah, dass alle Leinen 15-fädig sind. Alle sind gleichmäßig und dicht gewebt. Nur die Fadenstärke des grünen Leinens differiert ein wenig zu stark.
Leinen mit Beimischungen werden wegen der leichteren Pflegeeigenschaften für Kleidung verwendet. Für Tischwäsche sollte nur reines Leinen Verwendung finden. Denn durch die Schönheit des erlesenen Materials entfaltet die fertige Stickerei erst ihre wahre Pracht und Eleganz.
So nahm ich die beiden Rein-Leinen-Muster und bestickte sie. Das erste Resultat können Sie unter „444“ sehen, das zweite wird unten gezeigt. Es war kein Problem, die Fäden zu ziehen.
Zufällig entdeckte ich offene Metallrahmen in Herzform (Ernsting´s family/ MOD/217645- 003/339795) und hatte den Einfall, sie mit bestickten Herzen zu füllen. Um die passende Herzkontur zu erhalten, legte ich den Rahmen auf ein Blatt Papier und führte den Stift um die Außen- und Innenseite. Ich verkleinerte die Zeichnung um 10 %. Dann markierte ich mir die Position der mittleren Längsachse auf dem Leinen mittels kurzer Vorstiche und bügelte das Muster auf.
Über die innere Linie arbeitete ich Knötchenstiche und dicht nach innen daneben Kettenstiche.
Danach füllte ich die Fläche mit dem Limet-Muster „geteiltes Herz“ von Seite 47 meines Buches “Limetrosen I”.
Die äußere Linie markierte ich mit kurzen Vorstichen.
Ich wusch, stärkte und bügelte das Teil. Dann rechts auf rechts, nähte ich die beiden Lagen knapp innerhalb der Linie zusammen. An einer geraden Stelle ließ ich ein Stück offen, um später die Füllung hineinstecken zu können.
Der überstehende Stoff wurde mit Saumzugabe abgeschnitten. Diese muss an den Spitzen schmaler ausfallen. An den Rundungen wurde die Saumzugabe eingeschnitten.
Die Saumzugabe wurde auseinander gefaltet und entlang der Naht glatt gestrichen.
Dann wurde die Innenseite nach außen gewendet und das Herz mit Füllwatte gefüllt.
Die verbliebene Öffnung wurde mittels kleiner Stiche geschlossen. Das fertige Herz wurde im Rahmen platziert.
Wie Sie sehen können, sieht das Muster hübsch aus. Das Leinen ist absolut geeignet.
Zwei dieser Herzen dekorieren mein zu Hause.
I’m so grateful for your expert opinion! I really appreciate your opinion Thank you so much!
I’l return to embroidery next January – I hope!
Have Merry Christmas and a Happy New Year to you and all your beloved ones. To your readers as well.