Damit die Durchbruchmuster später in den jeweiligen Figuren besonders gut zur Geltung kommen, sollte man achsensymmetrische – also an der Mittelachse gespiegelte – Formen in einem Konturenmusterentwurf immer gerade oder diagonal zum Fadenlauf anordnen.

Eine Stickerei wirkt perfekter, wenn sich das gewählte Flächenfüllmuster der Form harmonisch anpasst, wie im Bild unten zu sehen.
Bild_1_SK_7
Wenn nicht darauf geachtet wird, dass das Flächenfüllmuster mit der Motivform harmonisiert, ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, wie die unten abgebildeten Tulpe zeigt.
Bild_2_SK_7
Für Teilflächen eines Designs, in denen dies nicht eingehalten werden kann, sollte man auf Kreisformen oder asymmetrische Formen zurückgreifen.
Schauen wir uns unter diesem Gesichtspunkt die beiden bereits betrachteten Entwürfe noch einmal an. Die blauen Linien bedeuten geraden Fadenlauf, die roten diagonalen.
Bild_3_SK_7
Frau Thielmann hat bis auf zwei Tulpen pro Viertel diese Gesichtspunkte beachtet.
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Frau Schneider hat in den Hauptfiguren diese Gesichtspunkte beachtet und sehr geschickt einen großen Teil der Restfläche mit unterschiedlichen Kreisen und asymmetrischen Figuren gefüllt. (Bei den wenigen achsensymmetrischen Formen, die nicht gerade oder diagonal zum Fadenlauf liegen, fällt das in diesem Beispiel nicht auf, da Muster aus der frühen Schwälmer Weißstickerei verwendet wurden, und da ist man nicht vom Fadenlauf abhängig.)
Fortsetzung folgt!
Teil 1 der Serie

1 Kommentar
  1. This is so beautiful!!

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