Kategorie: Lichtes Muster ohne Grundstichgitter
angewandte Stiche: Teile von Rosenstichen und Kästchenstiche
Zentrum: Fadenkreuz

Wie in meiner Blogpost Historische Schwälmer Weißstickerei erwähnt, will ich nun die Arbeitsweise eines speziellen Füllmusters erklären, das aus Teilen von Rosenstichen und Kästchenstichen als lichtes Muster ohne Grundstichgitter gebildet wird. Das erste Mal habe ich ein solches Muster auf einer Stickerei von 1804.

In der Mitte beginnend, werden die mittleren beiden Fäden stehen gelassen, sowohl waagerecht als auch senkrecht. Davon ausgehend, werden immer abwechseln 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen.

Man sticht in dem Loch links unter dem Mittelfadenkreuz (rot markiert) aus.


Man legt den Faden in einer Schlaufe nach oben und links, sticht im nächsten, links liegenden Loch ein und im ersten Loch wieder aus. Der Faden wird angezogen.


*Man überkreuzt den Arbeitsfaden, unterquert das oberhalb dieses Loches liegende Fadenpaar und sticht im nächsten Loch aus.


Wieder legt man den Arbeitsfaden in einer Schlaufe nach oben und links, sticht im links gelegenen Loch ein und im vorher benutzten Loch wieder aus. Der Arbeitsfaden liegt unter der Nadel. Man zieht den Faden an.


Man legt eine Schlaufen nach oben und rechts, sticht im nächsten, oberen Loch ein und im vorher benutzen Loch wieder aus.


Man zieht den Faden an und dreht die Arbeit um 90 ° entgegen dem Uhrzeigersinn *. Man wiederholt die Arbeitsschritte, bis ein Quadrat von 2 x 2 Löchern mit jeweils zwei Teilen eines Rosenstiches gefüllt ist. Der letzte Stich wird in dem linken unteren Loch des Quadrates gestickt. Von dort aus überquert man den Arbeitsfaden,


und sticht dicht dahinter im gleichen Loch ein.


Auf der Rückseite zieht man den Arbeitsfaden oben unter dem mittleren Stich durch.


Das nächste Fadenkreuz oberhalb im Visier, sticht man im linken oberen Loch aus, um dort einen Kästchenstich zu beginnen.


Man überquert das Fadenpaar nach rechts, sticht ein und diagonal unten links wieder aus.


Man überquert das Fadenpaar nach rechts, sticht ein und diagonal oben links wieder aus.


Man überquert das Fadenpaar nach unten, sticht ein und diagonal oben rechts wieder aus.


Man überquert das Fadenpaar nach unten, sticht ein und ein Loch nach links und zwei Löcher nach oben wieder aus. Hier startet man mit dem nächsten Quadrat von 2 x 2 Löchern und füllt es mit jeweils zwei Teilen eines Rosenstiches.


Man arbeitet eine Reihe im Wechsel von Quadraten mit Rosenstichteilen und Kästchenstichen.


Die nächste Reihe wird versetzt gearbeitet.


Die Schritte werden wiederholt, bis die Fläche vollständig gefüllt ist.


Meinen ersten Versuch unternahm ich mit Vierfachstickgarn Nr. 25. Dieses Garn ist zu fein, um die Löcher vollständig zu füllen. So verwendete ich schließlich Vierfachstickgarn Nr. 16.


Im Bild oben ist die Stickerei noch nicht gewaschen. Durch den Einlaufprozess beim Kochen wird das Muster ein hübsches Aussehen erlangen.


Das Gegenstück – als übliches lichtes Muster mit Rosenstichquadraten in einem Grundstichgitter gearbeitet – werde ich in einem weiteren Beitrag erklären.

2 Kommentare
  1. Beautiful pattern!

  2. Wow

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