Kleine Engel (2) – Kleider und Flügel

Da bei dem vorliegenden Kranzentwurf das Kleid auch den Hals bedeckt, kommt nun nach der Stickerei des Kopfes die Gestaltung des Kleides an die Reihe. Die Kleider der kleinen Engel sind strahlenförmig entworfen. Diese sind am Besten mit schrägen, breiten Stielstichen (Frühe Schwälmer Weißstickerei) und Vierfachstickgarn Nr. 16 darzustellen. Man kann das Kleid oben an der Gesichtskontur anschließen; nach unten hin kann es meiner Meinung nach ruhig etwas fransig aussehen. Das unterstreicht den schemenhaften Charakter dieser Engel.

Eigentlich wollte ich bei der Realisierung meines Projektes auf Flächenfüllmuster der Kleider verzichten. Aber beim Blick auf die gestickte Engelsschar fand ich das Aussehen unvollständig. Eine dezente Unterlage unter den Strahlen verbessert das Gesamtbild.

Es ist schwierig, Muster in solch schmale Flächen zu füllen. Es ist besser, zunächst nur die beiden äußeren Begrenzungen zu sticken, dann das Muster einzusetzen und anschließend die anderen Linien über das fertige Muster zu sticken. Also trennte ich die mittleren Linien eines Engelskleides wieder auf und arbeitete Kettenstiche entlang der seitlichen Kanten. Dann nahm ich den Fadenauszug für ein lichtes Muster vor – kurz vor dem unteren Ende des Kleides stoppend.

Auf der Rückseite wurden die unteren Fadenenden zurückgebogen,

mit kurzen Vorstichen in dieser Lage befestigt

und dann von der Vorderseite aus mit Wickelstichen gesichert.

Als Füllmuster wählte ich Französischen Stich – halb (Mustertücher `Lichte Muster´).

Danach wurden die aufgetrennten Linien erneut gestickt. Die Konturen schienen leicht durch das Muster hindurch.

Gleichwohl ist es schwierig, in einem lichten Muster genug Halt für die Stiche zu finden.

Daher suchte ich nach anderen Lösungen.
Hexenstiche – beginnend am unteren Ende des Kleides, sind eine gute Option.

Viele weitere dekorative Stiche sind denkbar. Das Buch Frühe Schwälmer Weißstickerei bietet viele Anregungen – hier sind einige Beispiele:

Mit ihrer dezenten Wirkung zwischen den mehr hervorstechenden Strahlen

verbessern diese Muster den Gesamteindruck.

Die Flügel könnte man mit Knötchenstichen umranden.

Da es aber schwierig ist, die feinen Spitzen mit Füllmustern zu besticken, habe ich eine Trennlinie zwischen den Spitzen und dem Rest des Flügels gezogen und die Spitzen mit parallel zu den kurzen Spitzenkanten liegenden Plattstichen gefüllt.

Die restlichen Umrisslinien des Flügels habe ich dann passend zu den Plattstichen mit breiten Stielstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16) gearbeitet.

Noch besser ist es, die Trennungslinie in einer Kurve bis zur Oberkante des Flügels zu ziehen. Dadurch erhäl die Unterkante des Flügels drei Spitzen und eine durchgehende Reihe von Plattstichen.

Kettenstiche (Vierfachstickgarn Nr. 30) wurden innerhalb der Konturenlinie gestickt. Ein lichtes Fadengitter wurde ausgezogen.

Als einfach und schnell zu arbeitendes und neutrales Füllmuster habe ich Marbuger Grundstich (Mustertücher `Lichte Muster´) gewählt.

Auch wenn die Flügel im Bild unten etwas kürzer sind als die im oberen Bild, kann man sehen, dass Flügel mit drei Plattstich-Spitzen weniger ausladend wirken als solche mit zwei Spitzen.

Alle Flügel der kleinen Engel wurden mit dem gleichen Füllmuster bestickt.

3 Kommentare
  1. The angels look amazing! You are so talented.

    • Thank you, Erica. Along my descriptions everybody can start to work such angles and while stitching ideas will appear for variations and own developing. That´s fun!

  2. Thank you so much for sharing your wonderful skills. Have a Merry Christmas and a Mew Year full of success.
    xx Meri

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