Die Tulpe ist eines der Hauptelemente in Schwälmer Weißstickerei-Entwürfen. Tulpenformen sind beliebig oft zu modifizieren. Sie waren auch in der Schwalm über die Jahrhunderte einem Wandel unterzogen.
Diesen in groben Zügen nachzuvollziehen, ist der Inhalt dieses Blogbeitrages.
Waren die Tulpengestalten in der frühen Schwälmer Weißstickerei mehr-
und oft auch kleinteilig,
so erforderten die nun in Mode kommenden Flächenfüllmuster mehr Raum.
Mit dem Aufkommen der Schwälmer Weißstickerei gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden Tulpen meist einteilig in mittleren Größen dargestellt. Zum Zwischenraumfüllen gab es auch kleinere Exemplare. Die Böden der Tulpen waren meist nur leicht gerundet, oft auch gerade. Die Oberkanten waren leicht gebogt, selten zeigten sie tiefere Einschnitte. Die Formen waren mannigfach – von lang und schmal über sich nach oben hin weit öffnende bis kurz und breit.
Vereinzelt gab es auch schon geteilte Tulpengestalten.
Anfangs hatten sie die Tropfenform im Blütenkelch,
schon bald kamen Herz- und
Tulpenkonturen als Blütenkelchgestaltung dazu.
Waren die Tulpen anfangs meist von mittlerer Größe, kamen in den nächsten Jahrzehnten sehr große Motive hinzu.
Oft waren sie in den Proportionen nicht an die übrigen Motive angepasst.
All diese Darstellungsweisen blieben durch das 19. Jahrhundert konstant erhalten.
Erst in den 1920er Jahren änderten sie sich stark. Beispiele kann man im nächsten Blogbeitrag sehen.
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