Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Tanzecken immer prachtvoller. Sie wurden größer und die Verzierungen wurden immer glänzender. Die Tanzecken wurden – zu den jeweiligen Trachtenfarben passend – in rot und in grün gefertigt.
Die roten Tanzecken wurden in feiner roter Seidenstickerei mit einigen grünen Partien ausgeführt. Zusätzlich waren sie mit Gold geschmückt – goldenen Pailletten und Goldbouillon.
Anfangs wurde Goldbouillon nur linienförmig verwendet, um die Ränder der Muster hervorzuheben. Später wurden mit Goldbouillon und Goldfäden auch Flächen gefüllt – zunächst nur kleinere,
dann größere Bereiche
und schließlich zum überwiegenden Teil.
Zusätzlich wurde auch die Randverzierung immer aufwändiger und prachtvoller.
Oft wurden die Initialen der Besitzerin auf die Unterkante gestickt.
Am Ende erkannte man die roten Tanzecken nur noch an der roten Einfassung.
Immer noch sichtbar aber blieben die schwalmtypischen Motive Stern, Tulpe, Herz und Nelke.
Die grünen Tanzecken wurden mit silbernen Pailletten, Silberdraht und Silberbouillon verziert.
Zusätzliche rote Elemente konnte man in den Tanzecken für jüngere Frauen finden,
während die Tanzecken für ältere Frauen lilafarbene Bereiche aufwiesen.
Die allerprächtigsten Exemplare allerdings hatten sowohl silberfarbene als auch goldfarbene Verzierungen, grün an den Kanten und kleine rote Bereiche im Inneren.
Diese Tanzecken sind weitere Bestandteile, die der Schwälmer Tracht Farbe, Glanz und Pracht verleihen.
Sind sie nicht wirklich herrlich?

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