Flächenfüllmuster Nr. 557

Kategorie: Lichtes Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 30 für die Grundstiche und Nr. 20 für die Rosen- und die Stopfstiche
angewandte Stiche: Grund-, Rosen- und Stopfstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenpaare (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenpaar)
Breite eines Mustersegmentes = 20 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein lichtes Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenpaare im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeweils abwechselnd 2 Fäden stehen lässt und zwei Fäden auszieht.

Das entstandene Fadengitter wird mit Grundstichen stabilisiert.

Dann wird das gewünschte Muster – gebildet aus Stopfstichen und Rosenstichen – in das Grundstichgitter gestickt. Es ist gut, hier mit den Rosenstichen zu beginnen. Dadurch wird der Übergang von einem Mustersegment zum nächsten einfacher.

Zuerst wird ein Quadrat aus 2 x 2 Rosenstichen um das Zentrums-Fadenkreuz gestickt. Am Besten startet man unten rechts,

arbeitet dann nach oben rechts,

unten links,

und oben links weiter.

Von dort aus gelangt man zum nächsten Mustersegment – einem Quadrat aus 2 x 2 Rosenstichen oberhalb des ersten und in einem Abstand von 3 freien Kästchen dazwischen. Der Zwischenraum wird durch Umwickeln der gebündelten Gewebefäden überbrückt. Damit die Umwicklungen so unsichtbar wie möglich erfolgen, sollten die Wickelstiche in der gleichen Richtung liegen wie die Grundstiche. Dies beachtend, stitcht man nach Fertigstellung des ersten Rosenstichquadrates entweder in dem rechten oder in dem linken Kästchen oberhalb des Rosenstichquadrates aus um einmal je Kästchen um das Fadenbündel zu wickeln

und dann im vierten Kästchen rechts oberhalb des ersten ein nächstes Quadrat aus 2 x 2 Rosenstichen in der erarbeiteten Weise zu sticken.

Eine weitere Reihe von 2 x 2 Rosenstich-Quadraten wird in einem Abstand von 3 freien Kästchen daneben gesetzt.

Die Arbeit wird in gleicher Weise fortgeführt, bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Nun werden Stopfstiche über 4 Kästchen treppenartig dazwischen gestickt.

Natürlich muss man die Richtung der Stiche mit jeder Stufe ändern.

Nachfolgende Reihen werden jeweils gespiegelt zur vorhergeheden gearbeitet

bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Nach der Kochwäsche werden die Rosenstiche dichter zusammenliegen und die durchsichtigen Stellen verschwunden sein.

Dieses Muster kann in zwei Varianten gestickt werden – entweder komplett mit Rosenstichen oder nur mit Stopfstichen. Dadurch wird das Aussehen etwas anders.

Dieses Muster habe ich in einer Ausstellung zeitgenössischer Schwälmer Weißstickerei in 2019 entdeckt.

Damals fiel mir das Muster durch seinen hübschen Kontrast zwischen den matter wirkenden Rosenstichen und den glänzenden Stopfstichen ins Auge.

1 Kommentar
  1. A very interesting stitch. I like it’s bold contrast with the finer stitches in the smaller tulips around it.

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