Ann Kennon aus Australien gehört der Gilde der Stickerinnen in New South Wales an. Sie sandte mir ein Foto ihrer kürzlich fertig gestellten wunderschönen Arbeit. Ich erhielt die Erlaubnis, ihre Stickerei auf meinem Blog vorzustellen, denn ich glaube, auch Sie werden beeindruckt sein von der Auswahl der Flächenfüllmuster und deren Zuordnung zu den unterschiedlichen Flächen. Die Verteilung von dichteren und lichteren Mustern erfolgte sehr ausgeglichen und hat das Projekt zu einem Meisterwerk werden lassen.

Sie schrieb:

„Im März letzten Jahres bestellte und erhielt ich von Ihnen Leinen mit einem Musteraufdruck – einen „Kranz“ aus Blättern. In jedes Blatt ein anderes Füllmuster zu sticken, war eine Herausforderung, der ich mich stellen wollte. Das bedeutete natürlich, dass ich 38 verschiedene Muster finden musste. Meine Bücher lieferten einige, aber die Füllmuster in Ihrem Blog und in dem Röserich-Buch, das ich bei Ihnen gekauft habe, waren von unschätzbarem Wert und machen fast die Hälfte der Muster aus, die ich verwendet habe.“

Finden Sie die auf meine Blog veröffentlichten Muster heraus?

Auf den Fotos sind keinerlei Spuren der blauen Konturenlinien zu sehen. Danach gefragt, wie sie die Farbe ausgewaschen hat, antwortete Ann:

„Ich fand es schwierig, das vorgedruckte Design zu entfernen. Zuerst habe ich, wie Sie es in Ihrem Blog empfohlen hatten, mit einer angemessenen Menge des von Ihnen gesendeten Waschpulvers, die Stickerei 2 Tage lang eingeweicht. Dies hatte keinerlei Einfluss auf den Vordruck. So versuchte ich es mit mehr Waschpulver und weichte den Stoff erneut zwei Tage lang ein – mit fast demselben enttäuschenden Ergebnis. Nachdem diese Waschmittellösung aus dem Stoff ausgewaschen wurde,
legte ich das Tuch in eine Einweichlösung mit Vanish Napisan, einem Bleichmittel auf Sauerstoffbasis (kein Chlor). Nach weiteren 2 Tagen war der Vordruck heller, also habe ich die erste Lösung ausgewaschen, eine weitere angesetzt und den Stoff erneut eingeweicht. Danach gab es nur noch ein paar kleine Flecken, an denen das Blau noch zu sehen war, also habe ich die auf dem Behälter empfohlene konzentrierte Paste hergestellt.
Dies sollte nur 5 Minuten auf dem Stoff bleiben. Nach den 5 Minuten waren nur noch kleine Spuren des Blau zu sehen, also habe ich den Stoff unter fließendem Wasser gewaschen und dann in sauberem Wasser eingeweicht, um sicherzustellen, dass das gesamte Bleichmittel entfernt wurde. Die Spuren sind nicht mehr sichtbar – alles sieht weiß aus.
Es wäre vielleicht besser gewesen, es von Anfang an in das Vanish Napisan zu geben, aber ich verwende keine Bleichmittel (auch keine auf Sauerstoffbasis), wenn normales Waschen ausreicht.“

Mir ist bewusst, dass es leider schwierig ist, die vorgedruckten Konturenlinien auszuwaschen. Inzwischen habe ich viele Kontakte genutzt, um herauszufinden, ob es bessere Möglichkeiten gibt. Von französischen Stickerinnen, die andere Pulver zum Aufdrucken ihrer Muster verwenden, erfuhr ich, dass auch sie Natriumpercarbonat (= Hauptwirkstoff vieler Haushaltswaschmittel mit Bleichwirkung, die mit Begriffen wie „Aktiv-Sauerstoff“ oder der vorangestellten Bezeichnung „Oxi-“ beworben werden) nutzen, um die Farbe der Linien zu entfernen. Sie berichteten mir auch von Ihren Erfahrungen, dass das Auswaschen immer langwieriger wird, je älter die Konturenlinien sind.

Zur Zeit teste ich unterschiedliche Pulverzusammensetzungen auf ihre Haltbarkeit und auf die Auswaschbarkeit. Über das Ergebnis werde ich später berichten.

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