Flächenfüllmuster Nr. 578

Flächenfüllmuster Nr. 578

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Stepp-, Spann und Kästchenstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenrinnen (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenrinne)
Breite eines Mustersegmentes = 12 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein Limet-Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenrinnen im Zentrum,indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeden vierten Faden auszieht.
Man dreht das Motiv 90° gegen den Uhrzeigersinn und stickt über die mittlere Längsachse Steppstiche über jeweils 3 Gewebefäden.

Am Ende der Reihe sticht man nach Fertigstellung des letzten Steppstiches ein Kästchen diagonal nach oben links aus.

Man unterquert den Arbeitsfaden des vorletzten Steppstiches

sticht 2 Kästchen unterhalb des Ausstichpunktes ein und führt die Nadel zwei Kästchen nach oben und ein Kästchen nach rechts und sticht aus.

*Man unterquert den Arbeitsfaden des nächsten freien Steppstiches,

sticht 2 Kästchen unterhalb des Ausstichpunktes ein und führt die Nadel zwei Kästchen nach oben und ein Kästchen nach rechts und sticht aus.*

Man wiederholt diese drei Schritte (*),

bis die Reihe beendet ist.

Zurückgedreht in die ursprüngliche Position sieht das Muster so aus:

In diesem Muster will ich zwischen die Reihen aus Stepp- und Spannstichen je eine Reihe Kästchenstiche setzen. Da es einfacher ist, die Stepp- und Spannstiche jeweils von der gleichen Seite aus zu starten, werden zuerst alle diese Reihen gestickt.

Dazu lässt man zwischen einer fertigen Reihe und der nächsten Steppstichreihe einen Abstand von zwei Kästchen.

arbeitet in der Hinreihe Steppstiche und in der Rückreihe Spannstiche in der vorher beschriebenen Art

bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

von der Rückseite aus werden Kästchenstiche über die freien Kästchen gestickt.

*Dazu fasst man die drei Gewebefäden oberhalb eines Kästchens von rechts nach links auf, führt die Nadel nach unten und fasst die gleichen Gewebefäden unterhalb des Kästches auf.

Man führt die Nadel nach oben, sticht an der rechten oberen Ecke des Kästchens ein und und an der rechten unteren Ecke wieder aus.*

Man wiederholt diese drei Schritte.

Von der Vorderseite aus bietet sich folgendes Bild:

Sind alle Kästchenstichreihen gestickt, ist das Muster fertig.

Dieses Muster ist besonders gut für nach unten hin spitz zulaufende Motive wie Herzen geeignet.

Da dieses Muster mit der Kontur eines Vogelflügels harmoniert, habe ich einen Musterstreifen – allerdings noch zwischen Wickelstichstangen gesetzt – in die Fläche gestickt.

Schwälmer Band (4)

Vorbereitende Arbeiten der Abschnitte 3 – 1 des Konturenmusters.

Der Abschnitt 3 enthält keine Besonderheiten. Die Schlingstiche werden je nach Größe der Formen mit Vierfachstickgarn Nr.20, 25 oder 30 gestickt.

Die kleinen Granatäpfelchen werden am Außenrand mit umwickelten Kettenstichen bestickt, ebenso wie die kleinen Herzen (Vierfachstickgarn Nr. 16). Die inneren Linien der Granatäpfel werden mit Knötchenstichen nachgezeichnet. Die Blütenstände der Granatäpfel werden mit je 3 Margeritenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16) gearbeitet. Die kleinen Nelken erhalten einen Rand aus Stielstichen

und eine Füllung aus Plattstichen (jeweils Vierfachstickgarn Nr. 30)

Die Vögel von Abschnitt 3 erhalten einen Kamm aus Plattstichen, gearbeitet mit 2-fädigem Sticktwist

Das Verbindungselement zwischen den Vogelschnäbeln erhält einen Kontur aus umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 20).

Alle anderen Stiche werden wie bereits mehrfach erwähnt ausgeführt.

Abschnitt 2

Der große Granatapfel erhält einen äußere Kontur aus umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16), die mit Messerspitzen ( Vierfachstickgarn Nr. 25) besetzt wird.
Die inneren Linien werden nur mit Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16) bestickt.

Die Blätter an der oberen

und der unteren Kante des Granatapfels werden mit Plattstichen unter Verwendung von 2-fädigem Sticktwist gestaltet.

Die Margerite erhält auf der einen Seite ein Mittelteil aus 2 Runden umwickelter Kettenstiche (Vierfachstickgarn Nr. 16)

auf der anderen Seite ein Mittelteil aus nur einer Runde umwickelter Kettenstiche mit innen liegenden, dicht gesetzten Wimpernstichen (Vierfachstickgarn Nr. 20). Die Blütenblätter werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gestickt, die Kleeblätter mit 2-fädigem Sticktwist.

Die bauchigen Vögelchen erhalten Körperkonturen aus umwickelten Kettenstichen, Schwanzkonturen aus Kettenstichen, eine Messerspitze als Schnabel und ein paar Plattstiche als Auge (alle Vierfachstickgarn Nr. 20).

Die Herzform in der Mitte wird nur durch Schlingstiche (Vierfachstickgarn Nr. 20) angedeutet. Die Mini-Tulpenknospen werden nicht unterteilt, sondern mit umwickelten Kettenstichen und Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr.30) gearbeitet.

Die Blütenblätter der Blume werden mit Stielstichen umrandet (Vierfachstickgarn Nr. 20).

Die Blütenkelche der Nelken werden mit Steppchstichen

bzw, mit Stielstichen umrandet und mit Hexenstichen gefüllt (alle Vierfachstickgarn Nr. 20).

Abschnitt 1

Auch der letzte Abschnitt weist keine Besonderheiten auf und bedarf daher auch keiner gesonderten Beschreibung.

Alle Linien werden mit Knötchenstichen gebildet, außer den Konturen der kleinen Vögelchen und des Kreises der Margerite. Hier werden umwickelte Kettenstiche mit Vierfachstickgarn Nr. 16 gestickt.

Die vorbereitenden Arbeiten für das gesamte Band sind damit abgeschlossen. Die spannende, interessante und abwechslungsreiche Stickerei der Flächenfüllmuster kann beginnen.

Flächenfüllmuster Nr. 577

Flächenfüllmuster Nr. 577

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Stepp-, Spann und Wickelstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenrinnen (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenrinne)
Breite eines Mustersegmentes = 12 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein Limet-Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenrinnen im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeden vierten Faden auszieht.

Man dreht das Motiv 90° gegen den Uhrzeigersinn und stickt über die mittlere Längsachse Steppstiche über jeweils 3 Gewebefäden.

Am Ende der Reihe sticht man nach Fertigstellung des letzten Steppstiches ein Kästchen diagonal nach oben links aus.

Man unterquert den Arbeitsfaden des ersten Steppstiches

sticht 2 Kästchen unterhalb des Ausstichpunktes ein und führt die Nadel zwei Kästchen nach oben und ein Kästchen nach rechts und sticht aus.

*Man unterquert den Arbeitsfaden des nächsten freien Steppstiches,

sticht 2 Kästchen unterhalb des Ausstichpunktes ein und führt die Nadel zwei Kästchen nach oben und ein Kästchen nach rechts und sticht aus.*

Man wiederholt diese drei Schritte (*), bis die Reihe beendet ist.

In diesem Muster will ich zwischen die Reihen aus Stepp- und Spannstichen je eine Reihe Wickelstiche setzen. Da es einfacher ist, die Stepp- und Spannstiche jeweils von der gleichen Seite aus zu starten, werden zuerst alle diese Reihen gestickt.

Dazu lässt man zwischen einer fertigen Reihe und der nächsten Steppstichreihe einen Abstand von zwei Kästchen.

arbeitet in der Hinreihe Steppstiche und in der Rückreihe Spannstiche in der vorher beschriebenen Art bis die gesamte Fläche gefüllt ist.
Zurückgedreht in die ursprüngliche Position sieht das Muster so aus:

Dann werden Wickelstichstangen über die freien Kästchen gestickt.

Dieses Muster ist besonders gut für nach unten hin spitz zulaufende Motive wie Herzen geeignet,

kann aber auch als horizontales Streifenmuster Verwendung finden.

Schwälmer Band (3)

Vorbereitende Arbeiten von Abschnitt 4 des Konturenmusters.

Für den nächsten kurzen Teil-Abschnitt sind eigentlich nur drei Überlegungen anzustellen.
1. Wie wird die Margerite gestickt?
Ich entscheide zu geteilten Schlingstichblättern und einer Runde Schlingstiche um den Mittelkreis (Vierfachstickgarn Nr. 20)

und probiere das gleiche mit einem zusätzlichen Schnürloch in der Mitte.

2. Wie wird die kleine Glockenblume gestickt?
Sie erhält Konturlinien aus Knötchenstichen und ein Mittelteil aus Schlingstichen.

3. Die meisten Gedanken fließen in die Gestaltung des mittleren Elements, des Kreises mit der „Narrenkappe“.

Um mehr Platz für ein Füllmuster zu erhalten, entschließe ich mich, den Mittelkreis nicht zu berücksichtigen. Der Außenkreis wird mit umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 20) gearbeitet, ebenso die mittlere Spitze. Die seitlichen Spitzen werden an den Unterkanten mit Stielstichen, an den Oberkanten mit Schlingstichen (Vierfachstickgarn Nr. 20) bestickt.

Damit sind auch schon die Vorbereitungsarbeiten für den nächsten kurzen Teil-Abschnitt fertig gestellt.

Das Herz von Abschnitt 4 wird mit Knötchenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16) und Schnürlochbögen (Vierfachstickgarn Nr. 25) umgeben.

Die Vögel erhalten eine Kontur aus umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr.20).

Der Schnabel wird als Messerspitze, Auge, Kamm und

Schwanzfedern als Schnürlöcher bzw. Schnürlochbögen (alle Vierfachstickgarn Nr. 30) gestickt.

Der gegenüber sitzende Vogel wird ähnlich gearbeitet.

Die Glockenblume (Knötchenstiche Vierfachstickgarn Nr. 16) erhält Staubgefäße aus Bullionknoten und im Mittelteil einen unteren Rand aus Schlingstichen (Vierfachstickgarn Nr. 25),

die ovale Blüte geteilte Schlingstichblätter und Schnürlochbögen (ebenfalls Vierfachstickgarn Nr. 25).

Die große Tulpe wird nur mit Knötchenstichen konturiert.

Der nächste Teil-Abschnitt enthält viele sehr kleine Musterelemente. Daher sticke ich manche Knötchenstiche mit Vierfachstickgarn Nr. 20, wie die der kleinen Spiralen an dem Kreis. Der Kreis erhält eine Umrandung aus 2kurz-2lang (Vierfachstickgarn Nr. 20), wobei es gut ist, sich für die Richtung der Stiche Markierungen einzuzeichnen.

Die Vogelkontur wird mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gearbeitet, Auge, Schnabel und die kleinen Schnürlöcher mit Vierfachstickgarn Nr. 30. Die kleinen gerundeten Blättchen und die herzförmigen Blütenblätter sind mit Plattstichen (2 Fäden des 6-fädigen Sticktwists) gearbeitet. Die Blüte erscheint mir in dieser Form aber zu massiv,

daher wollte ich sie eigentlich mit umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 30) gestalten. Aber dann habe ich festgestellt, dass die Kettenstichumrandung auch gut aussieht und lasse die Umwicklung weg. Die Mini-Nelken werden einmal mit Schlingstichen (Vierfachstickgarn Nr. 30) und das andere mal mit Plattstichen gestickt (2 Fäden des 6-fädigen Sticktwists). Beide Varianten sind nicht optimal.

Das kleine tränende Herz wird mit Knötchenstichen und Kettenstichen umrandet (Vierfachstickgarn Nr. 30). Die Margeritenstiche werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 ausgeführt.

Die Mini-Blättchen werden auch als geteilte Blätter gearbeitet (2 Fäden des 6-fädigen Sticktwists). Sie fallen meist besser aus als einteilige Blätter (siehe rechter Bildrand).

Damit ist auch dieser Teil-Abschnitt vorbereitet.

Die Bögen der großen Kleeblätter werden mit Schlingstichen Vierfachstickgarn Nr. 20 bestickt.
Die Reihe der winzig kleinen Schnürlöcher wird mit mit Vierfachstickgarn Nr. 30 gearbeitet, ebenso das abschließende Schnürlochherz.

Die Schnürlochbögen am Ende des Vogelschwanzes werden mit Vierfachstickgarn Nr. 30, die übrigen Schnürlöcher mit Vierfachstickgarn Nr. 25 gestickt. Die geteilten Blättchen und die ungeteilten an der Mittelachse werden mit Plattstichen unter Verwendung von 2-fädigem Sticktwist gestaltet.

Die gerundeten Blätter werden mit Schlingstichen Vierfachstickgarn Nr.20 gestickt, ebenso das Mittelteil der kleinen Tulpe. Die Enden der Staubgefäße erhalten Bullionknoten mit 3 Wicklungen Vierfachstickgarn Nr. 16.
Das Auge des Vogels erhält Plattstiche (Vierfachstickgarn Nr. 30). Die Schlingstiche des kleinen Blümchens werden mit Vierfachstickgarn Nr. 25 ausgeführt. Die Kontur des kleinen Herzens wird mit umwickelten Kettenstichen unter Verwendung von Vierfachstickgarn Nr. 25 gestickt.

Damit ist auch der letzte Teil von Abschnitt 4 fertig vorbereitet.

RTL in meiner Ausstellung – ein TV Report

Vor einigen Wochen erhielt ich eine Anfrage von der RTL Hessen GmbH – Studio Kassel. Eine Mitarbeiterin wollte wissen, ob ich bereit wäre, für einen Dreh zur Verfügung zu stehen und ob sie einen Workshop bei mir filmen dürften.

So bat ich die Mitglieder des Stickkreises Wanfried um Teilnahme und bereitete mich auf den Sendetag vor.

Die von mir geplante Einführung in das Thema mit zurechtgelegten Beispielen kam nicht zum Zuge. Die Stunden verliefen anders als in meinen Vorstellungen, aber mit dem Ergebnis war ich dann doch sehr zufrieden.

Die vier Mitglieder des Aufnahmeteams hatten alle Hände voll zu tun. Die große Kamera wechselte oft von der Schulter auf das Stativ und zurück, immer begleitet von der richtigen Beleuchtung und der Tontechnik. Das war in den nicht überall weitläufigen Räumen keinesfalls einfach. Das geschulte Team hat alles mit Perfektion gemeistert.

Dieser Beitrag ist anlässlich der Eintragung der Schwälmer Weißstickerei in die Liste des Immateriellen Kulturerbes als Kurzbericht in einer Vorabendsendung unter dem Titel „Aktuelle Nachrichten und Informationen aus Hessen“ gesendet worden.

Damit auch Sie die Szenen anschauen können, habe ich den Dreh erworben.

Und nun: Film ab!