Flächenfüllmuster Nr. 566

Kategorie: Lichtes Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 30 für die Grundstiche und Nr. 20 für die Rosen- und Stopfstiche
angewandte Stiche: Grund-, Rosen- und Stopfstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenpaare (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenpaar)
Breite eines Mustersegmentes = 28 Gewebefäden

Beim Sticken von Nr. 565 kam mir die Idee, das Muster durch zusätzliche Stopfstiche abzuwandeln. Dadurch gestaltet sich der Arbeitsablauf etwas fließender.

Das hier gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe.

Zuerst erstellt man ein lichtes Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenpaare im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeweils abwechselnd 2 Fäden stehen lässt und zwei Fäden auszieht.

Zuerst wird das entstandene Fadengitter mit Grundstichen stabilisiert.

Dann wird der erste Teil des gewünschten Musters – gebildet aus Rosenstichen in Quadraten von 4 x 4 Stichen und je 3 in diagonaler Reihe dazwischenliegenden Rosenstichen – in das Grundstichgitter gestickt.

Dazu sticht man im zweiten Kästchen diagonal vom Mittelpunkt entfernt aus

und stickt ein Quadrat von 4 x 4 Rosenstichen um das Mittelquadrat von 2 x 2 freibleibenden Kästchen herum.

Von einer Ecke des entstandenen Quadrats stickt man 3 diagonale Rosenstiche

Der vierte Rosenstich dieser diagonalen Reihe ist der Eckpunkt des nächsten Quadrates aus 4 x 4 Rosenstichen.
Man führt den Arbeitsfaden auf der Rückseite durch bereits vorhandene Stiche zum nächsten Ausstichpunkt

und baut das Muster nach und nach auf.

Der zweite Teil des Musters wird in einem Abstand von einem frei bleibenden Kästchen zum ersten Teil gestickt. Er besteht aus Stopfstichstegen über 4 Kästchen in der Breite und einem Kästchen in der Höhe, die treppenartig angeordnet werden, und dazwischenliegenden einzelnen Rosenstichen.

Durch ständigen Wechsel zwischen erstem und zweitem Teil entsteht ein Muster,

das durch den Kontrast zwischen glatter aussehenden Stopfstichen und rauer wirkenden Rosenstichen zur Geltung kommt.

Flächenfüllmuster Nr. 565

Kategorie: Lichtes Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 30 für die Grundstiche und Nr. 20 für die Rosenstiche
angewandte Stiche: Grund- und Rosenstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenpaare (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenpaar)
Breite eines Mustersegmentes = 28 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein lichtes Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenpaare im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeweils abwechselnd 2 Fäden stehen lässt und zwei Fäden auszieht.

Zuerst wird das entstandene Fadengitter mit Grundstichen stabilisiert.

Dann wird das gewünschte Muster – gebildet aus Rosenstichen in Quadraten von 4 x 4 Stichen und „Fünfer-Würfeln“ – in das Grundstichgitter gestickt.

Man sticht im zweiten Kästchen diagonal vom Mittelpunkt entfernt aus

und stickt ein Quadrat von 4 x 4 Rosenstichen um das Mittelquadrat von 2 x 2 freibleibenden Kästchen herum.

Von einer Ecke des entstandenen Quadrats stickt man 3 diagonale Rosenstiche.

Der vierte Rosenstich dieser diagonalen Reihe ist der Eckpunkt des nächsten Quadrates aus 4 x 4 Rosenstichen.
Man führt den Arbeitsfaden auf der Rückseite durch bereits vorhandene Stiche zum nächsten Ausstichpunkt

und baut das Muster nach und nach auf.

Dieses Muster wirkt auch sehr schön, wenn es – wie hier – diagonal in eine Fläche gesetzt wird.

Flächenfüllmuster Nr. 560

Flächenfüllmuster Nr. 560

Kategorie: Lichtes Muster ohne Grundstichgitter
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Kreuznahtstiche
Mitte: Kreuzung von 4 Gewebefäden
Breite eines Mustersegmentes = 6 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Sowohl horizontal als auch vertikal werden abwechseln 2 Fäden ausgezogen und 4 Fäden (!) stehen gelassen.

In das entstandene Fadengitter werden in 8 Schritten Kreuznahtstiche gestickt – so wie in dem Beitrag Flächenfüllmuster Nr. 559 beschrieben (hier abgebildet allerdings ohne Drehung der Arbeit).

Man fährt fort, Kreuznahtstiche in der beschriebenen Weise zu arbeiten, um die gesamte Fläche zu füllen.

Von der Vorderseite aus bietet sich folgendes Bild:

Das Muster ist ähnlich dem Muster „Falscher Röserich“, nur werden hier die Stiche auf der Rückseite nicht zusammengezogen.

Dadurch bleiben die Gewebefadenquadrate relativ flach.

Das Flächenfüllmuster Nr. 560 ist auch in der Borte eines Paradekissens von 1821 enthalten.

Flächenfüllmuster Nr. 559

Flächenfüllmuster Nr. 559

Kategorie: Lichtes Muster ohne Grundstichgitter
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 20
angewandte Stiche: Rosen- und Kreuznahtstiche
Mitte: Kreuzung von 4 Gewebefäden
Breite eines Mustersegmentes = 8 Gewebefäden

In dem Beitrag # 85 von Vivian Kwok zum Globalen Schwälmer Mustertuch habe ich ein Füllmuster entdeckt, dass ich wegen der beim Zusammenziehen der Rosenstiche entstehenden schlitzartigen Löcher interessant fand.

Dieses Muster ist nicht unbedingt typisch für die Schwälmer Weißstickerei. Es scheint eher der Hardanger Stickerei zu entstammen. Da aber in früheren Zeit in der Schwälmer Weißstickerei auch oft von der heute üblichen Fadenauszugsfolge abgewichen wurde, zeige ich dieses Muster auch für Schwälmer Bordürenmotive.

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Es werden 4 Fäden ausgezogen, 4 Fäden bleiben stehen. In die entstandenen Löcher werden Rosenstiche gearbeitet. Die einzelnen „Beinchen“ greifen dabei je zwei Gewebefäden auf. Gearbeitet wird in diagonalen Reihen von unten rechts nach oben links.

*Man sticht aus in einem Loch aus (Ausstichpunkt = Mittelpunkt des Stiches), legt eine Schlaufe nach oben und links, sticht 2 Gewebefäden links des Ausstichpunktes ein und kommt im Mittelpunkt wieder hervor.
Man zieht den Faden an, aber nicht zu fest.

Man legt eine Schlaufe nach rechts und oben, sticht 2 Gewebefäden oberhalb des Mittelpunktes ein und im Mittelpunkt wieder aus, mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden nicht zu fest an.

Man legt eine Schlaufe nach unten und rechts, sticht 2 Gewebefäden rechts des Mittelpunktes ein und im Mittelpunkt wieder aus, mit dem Arbeitsfaden unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden nicht zu fest an.

Man legt eine Schlaufe nach links und unten, sticht 2 Gewebefäden unterhalb des Mittelpunktes ein. Wieder sticht man im Mittelpunkt aus, diesmal fasst man aber den Arbeitsfaden, der auf der Rückseite vom vorhergehenden Stich kommt, mit auf. Der Arbeitsfaden liegt unter der Nadelspitze.
Man zieht den Faden nicht zu fest an.

Der Arbeitsfaden kommt also rechts des letzten Stiches hervor. Man überquert diesen letzten Stich nach links und sticht direkt dahinter und unterhalb des ersten „Beinchens“ ein.
Von dort aus führt man den Arbeitsfaden unterhalb des Stoffes zum Mittelpunkt des nächsten Rosenstiches – 1 Kästchen diagonal links oberhalb des ersten Mittelpunktes.*

Auf diese Weise ist der Spannfaden von Rosenstich zu Rosenstich von der Vorderseite aus nicht sichtbar.
Mit Hilfe der Nadel können die einzelnen „Beinchen“ der Rosenstiche etwas verschoben werden, so dass sie in der Mitte der Seiten der Quadrate liegen.

Man wiederholt die Arbeitsschritte fortlaufend (*), bis alle freien Kästchen mit je einem Rosenstich gefüllt sind.

Mit meinem ersten Versuch war ich nicht so richtig zufrieden.
Um dem Muster mehr Stabilität zu geben, werden nun noch Kreuznahtstiche gearbeitet – von der Rückseite aus und über die Fadenkreuze (die einzelnen Schritte dazu sind weiter unten zu finden).

Ein Vergleich von der Fläche mit zusätzlich gearbeiteten Kreuznahtstichen (Bild unten rechts) und der Fläche ohne diese zusätzlichen Stiche zeigt, das die Kreuznahtstiche geeignet sind das Erscheinungsbild des Musters zu verbessern.

Dennoch war ich nicht zufrieden und startete einen neuen Versuch.

Wieder werden sowohl horizontal als auch vertikal abwechseln 4 Fäden ausgezogen und 4 Fäden stehen gelassen.

Weil es viel einfacher ist, werden die Kreuznahtstiche nun zuerst gearbeitet. Sie werden auf der Rückseite der Arbeit in 8 Schritten ausgeführt.

1. Von unten kommend, fasst man das linke Fadenpaar oberhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf und zieht den Arbeitsfaden durch.

2. Man fasst das gleiche Fadenpaar unterhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf. Man muss darauf achten, dass man den von unten kommenden Arbeitsfaden mit auffasst. Der Faden wird durch- und angezogen.

3. Man fasst man das rechte Fadenpaar oberhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf und zieht den Arbeitsfaden durch.

4. Man fasst das gleiche Fadenpaar unterhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf. Der Faden wird durch- und angezogen.

5. Man dreht die Arbeit um 90° im Uhrzwigersinn.

Man fasst das nun linke Fadenpaar unterhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf und zieht den Arbeitsfaden durch und an.

6. Man fasst das gleiche Fadenpaar oberhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf. Der Faden wird durch- und angezogen.

7. Man fasst das rechte Fadenpaar unterhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf und zieht den Arbeitsfaden durch und an.

8. Man fasst das gleiche Fadenpaar oberhalb des Fadenquadrates von rechts nach links auf. Der Faden wird durch- und angezogen.

Die Arbeit wird 90° gegen den Uhrzeigersinn zurückgedreht. Der Arbeitsfaden wird dann unter der linken Seite des entstandenen Kreuzes durchgezogen

um den nächsten Kreuznahtstich durch Auffassen des linken Fadenpaares oberhalb des nächsthöheren Fadenquadrates zu beginnen.

Man fährt fort, Kreuznahtstiche in der beschriebenen Weise zu arbeiten, bis die gesamte Fläche gefüllt ist.
Von der Vorderseite aus betrachtet ist ein hübsches Muster zu sehen.

Solche Muster fand ich auch in traditionellen Schwälmer Stickereien, wie hier in einer Bordüre eines Paradekissens von 1832.

Dieses Muster – jedoch mit weniger ausgezogenen Fäden – zeige ich als Flächenfüllmuster 560 in einem der nächsten Blogbeiträge.

In dem Kreismotiv wurden nun zusätzlich Rosenstiche – wie anfangs dieses Beitrages beschrieben – von der Vorderseite der Arbeit aus gestickt.

Dieses Muster in der eben gezeigten Reihenfolge zu sticken ist nicht nur einfacher, es führt auch zu einem gleichmäßigeren Erscheinungsbild.

Flächenfüllmuster Nr. 558

Flächenfüllmuster Nr. 558

Kategorie: Lichtes Muster mit Grundstichgitter
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 30 für die Grundstiche und Nr. 20 für die Rosen- und die Stopfstiche
angewandte Stiche: Grund-, Rosen- und Stopfstiche
Mitte: Kreuzung zweier Fadenrinnen (in anderen Konturformen: mittlere Längsachse = Fadenrinne)
Breite eines Mustersegmentes = 24 Gewebefäden

Das hier zuerst gezeigte Muster ist nur eine Arbeitsprobe. Eingebettet in eine Motivfläche findet man es am Ende dieses Beitrages.

Zuerst erstellt man ein lichtes Fadengitter mit einer Kreuzung zweier Fadenrinnen im Zentrum, indem man sowohl horizontal als auch vertikal jeweils abwechselnd 2 Fäden auszieht und zwei Fäden stehen lässt.

Das entstandene Fadengitter wird mit Grundstichen stabilisiert.

Stopfstiche über ein Kästchen

werden entlang der horizontalen Mittelachse gearbeitet.

Parallel dazu und mit einem Abstand von vier freibleibenden Kästchen werden weitere Stopfstichreihen gestickt

bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Beginnend im vierten Kästchen unterhalb des Zentrumskästchens werden Rosenstiche gearbeitet –

zick-zack-förmig zwischen den Stopfstichreihen und beginnend mit vier Rosenstichen nach links oben

und drei Rosenstichen nach links unten.

Die Rosenstiche in der angrenzenden freien Fläche werden spiegelbildlich gearbeitet.

Wenn die gesamte Fläche gefüllt ist, hat sich ein ausdrucksstarkes Muster gebildet.

Dieses Muster kann in zwei Varianten gestickt werden – entweder komplett mit Rosenstichen oder nur mit Stopfstichen. Dadurch ändert sich das Aussehen etwas.

Dieses Muster habe ich in der Borte eines Peels (sackartiger Kissenbezug) von ca. 1860 entdeckt.

Es ist auch möglich, die Zickzacklinien so zu setzen, dass sie nicht spiegelbildlich erscheinen.

In der traditionellen Schwälmer Weißstickerei war dieses Muster mit all seinen Varianten als Füllmuster von Körben beliebt.