Flächenfüllmuster Nr. 470

Nr. 470 Herzen 1
Kategorie: Lichtes Muster mit Grundstichgitter
angewandte Stiche: Stopfstiche über 1, 2, 3, 4 und 5 Kästchen
Zentrum: Kästchen
verwendete Materialien: 20-fädiges Weddigen Leinen, Vierfachstickgarn Nr. 20 für Knötchenstiche und Stopfstiche; Nr. 30 für Kettenstiche und Grundstiche, Nr. 25 für die Schürlochbögen

In der Schwälmer Weißstickerei ist es gebräuchlich, lichte Grundstichgitter nicht nur mit Endlos-Mustern zu füllen, sondern auch mit Figuren: Männchen und Frauchen, Vögel, Tulpen, Herzen und, natürlich, Sternen.

Die Herz-Muster werden hauptsächlich in Vierergruppen in Kreis-Konturen eingearbeitet. Meistens werden die Herzen durch Stopfstiche gebildet, manchmal auch durch Rosenstiche. Eine Kombination aus Rosenstichen und Stopfstichen ist weniger gebräuchlich.

Es gibt kleinere und größere Herzmuster. Man sollte immer ein Muster wählen, das zur Anzahl der Kästchen in dem Grundstichgitter passt. Es sieht nicht gut aus, wenn das Herz zu dicht an den Rand kommt und nicht mehr vollständig zu sehen ist. Es ist besser, es bleiben Kästchen zwischen Herz und Rand frei.

Im Zentrum beginnend, werden senkrecht und waagerecht je 2 Fäden gezogen. Von diesen Linien ausgehend, bleiben immer abwechselnd 2 Fäden stehen und 2 werden gezogen. Damit der Herzen-Quartett auch wirklich schön und gelungen aussieht, ist es wichtig, dass es genau mittig platziert wird (mit der gleichen Anzahl von Kästchen nach links und rechts). Daher ist es besser, das Zentrum durch Abzählen der Gewebefäden zu ermitteln als durch Abmessen.
1-470Das entstandene Fadengitter wird von der Rückseite aus mit Grundstichen befestigt. (Ein Beispiel für ein teilweise bearbeitetes Grundstichgitter finden Sie hier.)
2-470Da von mir hier verwendete Leinen war nicht ganz gleichmäßig gewebt. So hat das entstandene Fadengitter 23 Kästchen entlang der Horizontalachse und 25 Kästchen entlang der Vertikalachse.
Ich wähle ein Muster, das sich über 19 x 19 Kästchen erstreckt. Es sieht in der Grafik so aus:
3-470Die goldenen Quadrate werden mit Stopfstichen gefüllt. (Es wäre auch möglich, nur mit Rosenstichen zu arbeiten, aber dann würde das Muster etwas anders erscheinen.) Die schwarzen Trennstriche zeigen die Richtung der Stopfstiche.

Im Zentrum – rot markiert – beginnend, arbeitet man – der Grafik folgend – nach außen. Teilt sich das Muster, arbeitet man zuerst an einer Seite entlang
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und dann über die Mitte zur anderen Seite
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bis die erste Herzform gestickt ist.
6-470Die anderen drei Herzen werden, der Grafik folgend, eingestopft.

Das sieht fertig gestickt dann so aus:
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Gewaschen, gestärkt und gebügelt, wirkt es so:
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Flächenfüllmuster Nr. 445

Nr. 445 Stern 1
Kategorie: Lichtes Muster mit Grundstichgitter
angewandte Stiche: Rosenstiche und Stopfstiche über 4 und 5 Kästchen; mit Richtungswechsel
Zentrum: Kästchen
verwendete Materialien: 13,5-fädiges Weddigen Leinen, Vierfachstickgarn Nr. 20 für Knötchenstiche, Rosenstiche und Stopfstiche; Nr. 30 für Kettenstiche und Grundstiche

In der Schwälmer Weißstickerei ist es gebräuchlich, lichte Grundstichgitter nicht nur mit Endlos-Mustern zu füllen, sondern auch mit Figuren: Männchen und Frauchen, Vögel, Tulpen, Herzen und, natürlich, Sternen.

Die Stern-Muster sind die gleichen, wie man sie auch in der norwegischen Strickerei findet.

Sterne werden hauptsächlich in Kreis-Konturen eingearbeitet. Meistens werden die Sterne durch Rosenstiche gebildet, manchmal durch eine Kombination aus Rosenstichen und Stopfstichen, selten nur durch Stopfstiche. Das kommt daher, dass ein einzelnes Quadrat (Kästchen) nach dem Besticken mit dem Rosenstich die Quadratform beibehält, während es nach dem Besticken mit Stopfstichen als Rechteck erscheint. Für einen Stern ist es empfehlenswert, dass die Quadrate nicht rechteckig erscheinen.

Es gibt kleinere und größere Sternenmuster. Man sollte immer ein Muster wählen, das zur Anzahl der Kästchen in dem Grundstichgitter passt. Es sieht nicht gut aus, wenn z.B. die Spitze eines Sterns zu dicht an den Rand kommt und nicht mehr vollständig zu sehen ist. Es ist besser, es bleiben Kästchen um den Stern herum frei. Auch kann man diese unbearbeiteten Kästchen später noch mit Einzelstichen füllen.

Im Zentrum beginnend, werden senkrecht immer abwechselnd 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen. Danach werden auch waagerecht abwechselnd 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen.
Damit der Stern auch wirklich schön und gelungen aussieht, ist es wichtig, dass er genau mittig platziert wird (mit der gleichen Anzahl von Kästchen nach links und rechts). Daher ist es besser, das Zentrum durch Abzählen der Gewebefäden zu ermitteln als durch Abmessen.
Fadenauszug | thread withdrawing

Das entstandene Fadengitter wird von der Rückseite aus mit Grundstichen befestigt.
Grundstichgitter | Cable stitch grid

Dieses hier entstandene Fadengitter hat 23 Kästchen entlang der Mittelachse. So habe ich folgende Grafik gewählt:
442 a Grafik | chart

Die dunkler goldenen Quadrate werden mit Rosenstichen gefüllt, die helleren mit Stopfstichen. (Es wäre auch möglich, nur mit Rosenstichen zu arbeiten, aber dann würde das Muster etwas anders erscheinen.) Die schwarzen Trennstriche zeigen die Richtung der Stopfstiche.

Im Zentrum – rot markiert – beginnend, arbeitet man – der Grafik folgend – nach außen.
Musterfüllung | filling pattern
Grundstern | basic star

Ist der eigentliche Stern fertiggestellt, kann man in die freien Kästchen zum Rand hin noch weitere Verzierungen einsticken. Hierzu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie die folgende Grafik zeigt:
442 b Grafik | chart
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt – finden Sie selbst noch weitere Musterungen!

Ich habe folgendes Muster gewählt:
442 Grafik | chart

Das sieht fertig gestickt dann so aus:
fertiger Stern | finished star

Flächenfüllmuster Nr. 443

Nr. 443
Kategorie: Lichtes Muster mit Grundstichgitter
angewandte Stiche: Stopfstiche über 1, 3 und 5 Kästchen
mit Richtungswechsel
Zentrum: Kästchen
Negativmuster zu 442
Lichter Fadenauszug | thread withdrawing cut 2-leave 2
In der Mitte beginnend, werden senkrecht immer abwechseln 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen. Danach werden auch waagerecht abwechselnd 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen – am besten unterhalb der oberen Herzspitze beginnend. Das entstandene Fadengitter wird von der Rückseite aus mit Grundstichen befestigt.
Einstopfen des Musters | weaving the pattern
In der Mitte beginnend, wird das Muster (abwechselnd als Rhombus über 1, 3, 5, 3 sowie 1 Kästchen und als Quadrat über 3 x 3 Kästchen) treppenartig in diagonalen Reihen eingestopft. Dabei ändert sich die Stickrichtung. Alle Quadrate werden in horizontaler, alle Rhomben in vertikaler Richtung gestopft.
Reihe neben Reihe | row by row
Um von einem Stopfstich-Block zum nächsten zu gelangen, muss man frei bleibende Kästchen überspringen. Damit das Muster ein klares Erscheinungsbild bekommt, soll die Fadenführung von der letzten Stopfstichreihe des fertigen Blocks zur ersten Stopfstichreihe des nächsten Blocks so unsichtbar wie möglich erfolgen. Die gelingt, wenn man die Fadenbündel in der gleichen Richtung umschlingt, in der auch die Grundstiche liegen.
Wenn Sie dazu eine genauere Beschreibung benötigen, greifen Sie bitte auf „Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei“ oder „Lichte Muster `Stopfstiche´“ zurück.

Musterreihe wird neben Musterreihe gearbeitet, bis die Fläche vollständig gefüllt ist.
fertiges Muster 443 | finished pattern 443
Gewaschen, gestärkt und gebügelt entfaltet das fertige Muster seinen Reiz.

175 weitere Stopfstichmuster finden Sie in meinem Buch „Lichte Muster `Stopfstiche´“.

Flächenfüllmuster Nr. 442 („H“ Muster)

In verschiedenen meiner Bücher habe ich viele unterschiedliche Flächenfüllmuster vorgestellt und die Arbeitsweise detailliert beschrieben. Im Unterschied zu den aufliegenden Mustern, die in meinem Buch „Frühe Schwälmer Weißstickerei“ vorgestellt werden, handelt es sich bei den nummerierten Flächenfüllmustern ausschließlich um Durchbruchmuster.

Da sind
10 Flächenfüllmuster in „Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei“ ; weitere
68 in „Limetrosen I“ ; zusätzliche
84 in „Wickelstiche I“ und
79 in „Limetrosen II“ sowie
26 weitere in „Mustertücher `Lichte Muster`“; und nochmal
174 zusätzliche in „Lichte Muster – Stopfstiche“, also
441 unterschiedliche Flächenfüllmuster insgesamt.

Es gibt aber noch sehr viele weitere schöne Durchbruch-Flächenfüllmuster, sei es als einfache Durchbruchmuster, als Limet-Durchbruchmuster oder als Lichte Durchbruchmuster.

In meinen Büchern habe ich – mit Ausnahme des Mustertücher-Buches – immer nur Muster aus einzelnen , in der Schwälmer Weißstickerei angewandten Stichen, gezeigt. Diese Stickerei erfährt ihren Reichtum aber aus immer wieder neuen und anderen Kombinationen dieser einzelnen Stiche miteinander. Die Vielfalt der Musterkombinationen fast unerschöpflich. Es gibt Kombinationen aus

  • Rosenstich und Kästchenstich
  • Rosenstich und Wickelstich
  • Rosenstich, Kästchenstich und Wickelstich
  • Wickelstich und Kästchenstich
  • Wickelstich und Mückenstich
  • Wickelstich und falscher Röserich
  • Röserich
  • Rosenstich und Grundstich
  • Grundstich und Marburger Grundstich
  • Wickelstich und Limetrose
  • Rosenstich und Limetrose
  • Rosenstich und Plattstich
  • Wickelstich und Plattstich
  • Grundstich, Marburger Grundstich und Rosenstich,
  • Waffelstich und Wickelstich

und all diese Kombinationen in immer wieder anderen Anordnungen – gerade oder schräg, treppenartig oder zu Quadraten oder Rhomben zusammengefügt.
Ich bin der Meinung, dass man an die 1000 unterschiedliche Muster zusammentragen könnte.
Probieren wir´s doch einfach mal aus.
Dann und wann werde ich weitere Flächenfüllmuster vorstellen.

Das erste kommt hier. Es ist ein leicht zu arbeitendes Muster und trägt die Nummer 442 (für jedes Muster einen Namen zu finden, wäre schwierig – manche habe aber bereits Namen, und die werden dann auch genannt).

Nr. 442 „H“ Muster
Kategorie: Lichtes Muster mit Grundstichgitter
angewandte Stiche: Stopfstiche über 1 und 3 Kästchen mit Richtungswechsel
Zentrum: Kästchen
Positivmuster zu 443
Lichter Fadenauszug | thread withdrawing cut 2-leave 2

In der Mitte beginnend, werden senkrecht immer abwechseln 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen. Danach werden auch waagerecht abwechselnd 2 Fäden gezogen und 2 stehen gelassen – am besten unterhalb der oberen Herzspitze beginnend. Das entstandene Fadengitter wird von der Rückseite aus mit Grundstichen befestigt.

Einstopfen des Musters | weaving the patternIn der Mitte des Motivs beginnend, wird das Muster treppenartig in diagonalen Reihen eingestopft.
Mit jedem „H“ wechselt die Stopfrichtung.

vollständig gesticktes Muster | completely embroidered patternMusterreihe wird neben Musterreihe gearbeitet, bis die Fläche vollständig gefüllt ist.

fertiges Muster 442 | finished pattern 442Gewaschen, gestärkt und gebügelt zeigt das fertige Muster seinen Reiz.

Muster 442 auf Lampenschirm | pattern 442 on a lampshadeIn einer größeren Fläche, wie hier in einer Herzkontur auf einem Lampenschirm, kann sich die Wirkung des Musters noch besser entfalten.

Wenn Sie genauere Beschreibungen – z.B. zum Vorbereiten der Flächen, zum Ausziehen der Fäden oder zum Arbeiten des Grundstiches – benötigen, greifen Sie bitte auf mein Buch „Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei“ zurück.
175 weitere Stopfstichmuster finden Sie in meinem Buch „Lichte Muster `Stopfstiche´“.