Globales Schwälmer Mustertuch – Update (8)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (8)

Heute kann ich gleich fünf neue Beiträge zum globalen Mustertuch vorstellen.


#15
Taeko Ueki aus Japan erlernt zur Zeit Schwälmer Weißstickerei bei Yasuko Kobayashi. Sie war sehr froh, in diesen Zeiten an einem gemeinsamen Projekt beteiligt zu sein und dabei von ihrer Lehrerin begleitet zu werden. Sie wählte einen Fächer als Grundform – die typisch japanische Sensu-Kontur – und füllte sie mit typischen Schwälmer Motiven.

Sie schrieb: „モチーフには“扇子“と Luzine Happelさんデザインをアレンジしたものを選びました。
扇子は地の果てまで拡がっていく末広がり、ということで幸運の象徴とされています。”

Frei übersetzt: „Weil sich der Fächer zum Ende hin weitet, verstehen wir Japaner diese Form als Symbol für Glück.


#16
Yasuko Kobayashi aus Japan hat ihre Lieblingsmotive gewählt und gegenüberliegend angeordnet. Sie sollen für Zusammenhalt stehen, um besser durch die Tage mit COVID-19 zu kommen.

Sie schrieb: „力を合わせてCOVID-19を乗越えられるように、幸運モチーフを選びました。
麻の葉文様は、生命力の象徴です。(日本では亜麻よりヘンプがよく使われていました)
扇子は末広がりで、お正月用梅花・竹と同様に縁起が良いです。
シュヴァルム刺繍文様の一つ「巻きひげ」は、日本らしいモチーフと馴染みます。”

Frei übersetzt: „Asanoha – das Hanfblüten-/Hanfblattmuster ist in Japan Symbol für schnelles und gesundes Wachstum und für langes Leben.“

(Anmerkung: Hanf spielte in der Vergangenheit in Japan eine wesentlich größere Rolle als Flachs [Leinen]. Hanfblüten wurden in Japan in uralten Zeiten unter anderem zur Ölherstellung verwendet. Vor allem wurde Hanfbast aber neben Seide jahrhundertelang als Rohmaterial für Textilien verwendet, bis dann die Baumwolle nach Japan kam und den Hanf als gebräuchlichstes Textil verdrängte. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges nahm der Hanf-Anbau ebenso viel Fläche in der Landwirtschaft ein wie der Reisanbau!)

„Das Motiv Sensu (Fächer) sieht aus wie ein Delta und ist das Symbol des Glücks. Ich habe darin Pflaumenblüten und Bambusblätter arrangiert, die die traditionellen japanischen Neujahrsartikel sind.“


#17
Jennie O`Brien-Lutton aus Australien hat einen für ihr Heimatland typischen Vogel – einen Kookaburra – als Motiv gewählt.

Sie schrieb – frei übersetzt: „Meine Inspiration von der Natur ist ein Kookaburra, der auf einem Eukalyptuszweig sitzt. Beide sind in vielen Teilen Australiens weit verbreitet. Kookaburras und Eukalyptusbäume finden sich in australischen Gedichten, Liedern und Gemälden und ich hatte schon immer eine besondere Vorliebe für Kookaburras. Sobald ich beschlossen hatte, einen Kookaburra zu sticken, hörte ich einen in einem Baum nebenan lachen. Zufällig, einige Tage später, als ich anfing zu sticken, hörte ich wieder einen Kookaburra lachen. Die Kookaburra wird manchmal als Laughing Jackass (= der lachende Hans) bezeichnet. Ich hoffe, dass Covid19 sehr bald unter Kontrolle sein wird, wir wieder persönliche Kontakte pflegen dürfen und die ganze Welt mit den Kookaburras lachen kann.“


#18
Monika Müller aus Deutschland setzt oft ganz individuelle Ideen gekonnt in elegante Stickerei um. So auch diesmal.

Sie schrieb: „Ich habe Natur „wörtlich“ genommen.
Die Tulpe symbolisiert die Pflanzenwelt, der Vogel die Tierwelt. Pflanzen und Tiere sind Natur. Für mich ist die Natur wertvoll. Deshalb sollte man achtsam und respektvoll mit ihr umgehen.“


#19
Margrit Michaux aus Frankreich begründete die Wahl ihres Motivs sehr charmant.

Sie schrieb: „ce papillon est un peu moi !!
il aime la liberté ,et ne connait pas les frontières,
il aime le beau temps, le soleil,
il tourbillonne et se pose sur les fleurs .“

„Ich habe den Schmetterling gewählt. Er ist ein wenig wie ich – liebt Freiheit, stellt sich hin wo er will und liebt Luft und schöne Blumen!“

Weitere Einsendungen kann man in Update (7) finden.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (7)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (7)

Zwei weitere Beiträge zum globalen Mustertuch sind eingetroffen.


#13
Elisabeth Erdmann aus Deutschland hat selbst ein hübsches Bild entworfen, das alle typischen Formen der Schwälmer Weißstickerei – wie Herz und Tulpe – enthält. Dabei hat sie die Herzkontur geschickt dreifach integriert.

Die Wahl ihrer Motive thematisiert sie als Dank an mich.
Sie schrieb: „Korb, Herz, Sonnenrad, Vögel und Granatapfel –
die Fülle Ihrer Muster
stellen sie uns aus vollem Herzen
jederzeit freundlich und bereitwillig
in allerkürzester Zeit
in aller Welt zur Verfügung“

Das Bild wurde durch die aufwändige Stickerei zu einem echten kleinen Schwälmer Mustertuch. Neben einfachen Durchbruchmustern sind lichte Muster und Limetmuster zu finden. Die „Sonnen“ wurden sogar mit feinster Nadelspitze dekoriert. Neben sehr zahlreichen kleinen Blättchen sind auch Schnürlöcher, Schnürlochbögen und viele Spiralen zu finden.


#14
Marlies Martin aus Deutschland hat Sterne gestickt.

Sie schrieb: „Meine Gute-Laune-Erzeuger in der Corona-Krise waren die Sterne – Himmel, die Blumen-Wiese und das Sticken.

Als frühere, langjährige Kursleiterin hat Marlies Martin Generationen von Stickerinnen feine Weißstickereien nahegebracht. Für das globale Mustertuch hat die große alte Dame der Weißstickerei eine Raute mit insgesamt neunundvierzig kleinen Sternen gefüllt! Dazu hat sie sich ein nicht ganz einfach zu stickendes Muster aus meinem Sternenbuch ausgesucht.

Weitere Einsendungen kann man in Update (6) finden.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (6)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (6)

Bislang erhielt ich die Beiträge zum Mustertuch in verschiedenen Verpackungen: Briefumschläge, Rollen und Päckchen. Ich möchte sie wissen lassen, dass es kein Problem ist, wenn sie das bestickte Leinen zusammenlegen, damit es in einen Umschlag passt.

In trockenem Zustand gefaltete Stücke kann ich wieder völlig glatt bügeln, wie die nachfolgenden Bilder zeigen. Sie müssen also keine erhöhten Portokosten für große oder spezielle Verpackungen auf sich nehmen.

Zwei weitere Beiträge zum globalen Mustertuch sind eingetroffen.


#11
Emi Tamura aus Japan hat einen Kranz gestickt.

Sie schrieb: 単なるリース、協力、日本の国旗、またはウィルスそのものなど、見る人によって何にでも見えるこのリース。
みんな同じ人類としてコロナウィルスに立ち向かっていると感じてくれればうれしいです。
Frei übersetzt: „Einige Betrachter werden diesen Kranz einfach nur als Kranz sehen, andere als Zeichen von Kooperation, als Symbol der japanischen Flagge oder als das Virus selbst. Alles ist richtig. Es gibt uns das Gefühl, vereinte Menschen auf der Welt zu sein, die durch das Virus zusammenkommen.“

Emi Tamura arbeitet in einem renommierten Handarbeitsgeschäft in Sapporo. Die Kursleiterin für Schwälmer Weißstickerei hat traditionelle Motive wie Herz, Tulpe und Vogel in Kranzform zusammengestellt und mit vielen Spiralen, Blättchen und Schnürlöchern umgeben. In feinster Arbeit hat sie ganz unterschiedliche Flächenfüllmuster gestickt. Limet-Muster, lichte Muster und auch Muster ohne Fadenauszug sind zu sehen. Diese waren möglich, weil das verwendete Leinen nicht sehr dicht gewebt ist. Der aufwändige Kranz wurde eingerahmt mit einer doppelten Borte aus Wickelstichmustern.


#12
Thérèse-Marie Marsollier aus Frankreich teilt mit uns die Leidenschaft für die Schwälmer Weißstickerei und findet die Initiative wunderbar. Sie hat sich für das Motiv eines Bären entschieden – allerdings das eines Teddybären.

Sie schrieb: „Le motif de la peluche „OURS“ s`est presque imposé bien que ce ne soit pas un motif traditionnel.
Est un besoin d`insouciance, un retour vers l´enfance qui a dicté mon choix ou bien la situation actuelle face à cette pandémie, je ne sais pas.“

Frei übersetzt: „Das Motiv des Plüschbären hat sich letztendlich in meiner Wahl durchgesetzt, obwohl es kein traditionelles Motiv ist. Ob für meine Option ein Bedürfnis nach Sorglosigkeit, eine Rückkehr in die Kindheit oder die aktuelle Situation, mit der uns die Pandemie konfrontiert, ausschlaggebend war, weiß ich nicht.“

Für Thérèse-Marie Marsollier war es eine Freude, an dem kollektiven Kunstwerk rund um die Schwälmer Weißstickerei teilzunehmen. Die Kursleiterin für feine Stickereien hat verschiedene einfache Durchbruchmuster und Limetmuster gekonnt kombiniert, um damit die notwendigen Kontraste zu erzielen. Sie hat es auch geschafft, traditionelle Elemente wie Spiralen, kleine Blättchen und Blüten, Schnürlöcher und Schnürlochbögen in die Stickerei zu integrieren.

Weitere Einsendungen kann man in Update (5) finden.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (5)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (5)

Leider ist der Versand in einigen Regionen der Welt zur Zeit nicht oder nur eingeschränkt möglich. Bitte kündigen Sie mir daher Ihren Beitrag bis Anfang Juli an. Ich werde dann auf den Eingang warten – so lange, bis alle angekündigten Sendungen hier eingetroffen sind.

Der Versand in Deutschalnd und einigen Nachbarländern ist nicht betroffen. So kann ich heute gleich fünf neue Beiträge zum globalen Mustertuch vorstellen.


#6
Anita Bischof aus Deutschland hat ein Tiermotiv gestickt.

Sie schrieb: „Der Elefant ist mein Lieblingstier. Er hat eine dicke Haut, ist aber auch feinfühlig und als Herdentier sehr sozial. Er hat alles, was wir in dieser Zeit brauchen, um durchzustehen. Gemeinsam geht es besser.“

Sie hat das gewichtige Tier mit passenden Limet-Füllmustern dargestellt. Für den Körper wählte sie Rosenstiche und für das Ohr das dichte Einermuster. Die Stoßzähne erhielten Wickelstichstangen. Die Biegung des Rüssels wurde mit kurzen Knötchenstichreihen „gezeichnet“. Ein Schnürloch bildet das Auge und Schnürlochbögen die Zehen.


#7
Hedwig Clausmeyer aus Deutschland wollte auch gern an dem tollen Gemeinschaftswerk beteiligt sein.

Sie hat das traditionelle Tulpenmotiv der Schwälmer Weißstickerei in eine moderne Form gebracht und auf handgewebtem Leinen perfekt gestickt. Wickelstichstangen, Mückenstiche, ein Röserichmuster und Hexenstichschlängchen füllen die Flächen. Das große Motiv besticht durch seine schlichte Form – das kleine Insekt bildet das i-Tüpfelchen.


#8 und #9
Jacqueline Blanot aus Frankreich hat gleich zwei sehr unterschiedliche Stickereien eingereicht.

Der große Schmetterling wirkt durch seine Schlichtheit. Diese wird durch die Wahl der Flächenfüllmuster unterstrichen. Ein lichtes Muster, ein Limetmuster und ein einfaches Durchbruchmuster mit Wabenstichen sind zu finden.

Für den zweiten Beitrag hat Jacqueline Blanot ein Motiv der jakobinischen Stickerei abgewandelt und in gekonnt in Schwälmer Stickerei umgesetzt. Sie wählte einen Zweig mit Blüten, Blättern und Ranken. Zur Gestaltung der Flächen hat die langjährige Kursleiterin und Übersetzerin meiner Bücher in die französische Sprache auf eine Fülle von Limetmustern und ein einfaches Durchbruchmuster mit Wabenstichen zurückgegriffen. Damit die Stickerei nicht überladen wirkt, wurden einige Formen nur durch Umrisse dargestellt.


#10
Christa Waldmann aus Deutschland hatte zu ihrer Silberhochzeit ein Gedenkbild gestickt. Davon hat sie sich nun zugunsten des globalen Mustertuches getrennt. Sie stellt uns damit ein Schatzkästchen an Ideen zur Verfügung.

Die Designerin und langjährige Kursleiterin hat in ihrer prächtigen Arbeit alle Elemente der Schwälmer Weißstickerei aufgegriffen. Herz, Tulpe, Sonne und Vogel sind als traditionelle Motive zu finden. Schnürlochbögen und 2 kurz-2 lang-Stiche umgeben die Motive. Hexenstichschlängchen am Hals der Vögel und um das Herz komplettieren die Musterrungen. Verschiedene lichte und Limet-Flächenfüllmuster kamen zum Einsatz. Viele Spiralen, ungeteilte Plattstichblätter und gerundete Schlingstichblätter sowie unterschiedliche kleine Blüten mit Schlingstichen, Plattstichen und Wimpernstichen füllen die Flächen zwischen den Motiven. Ein Stopfhohlsaum mit Spinnen rundet das Werk ab.

Weitere Einsendungen kann man in Update (4) finden.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (4)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (4)

Zwei weitere Beiträge zum globalen Mustertuch sind eingetroffen.


#4
Colette Bonnet aus Frankreich erlernt zur Zeit die Schwälmer Weißstickerei.

Sie schrieb: „J´ai choisi ce motif simple justement à cause de mon inexpérience, et aussi parce qu´il symbolise pour moi les fleurs que j´aime tant.“
Frei übersetzt: „Ich habe dieses einfache Motiv gerade wegen meiner Unerfahrenheit gewählt und auch, weil es für mich die Blumen symbolisiert, die ich so sehr liebe.“

Sie hat viele Elemente der Schwälmer Weißstickerei in ihr Projekt integriert, so auch ein lichtes Grundstichmuster und zwei unterschiedliche Limet-Flächenfüllmuster. Die kleinen Blätter sind ihr ebenso wie die Abzweige der Knötchenstichlinien sehr gut gelungen. Schnürlochbögen runden die Stickerei ab.


#5
Ute Hogen aus Deutschland ist Vogelliebhaberin und hat daher Eulen als Motiv gewählt. Für diesen Beitrag hat sie einen Entwurf von Elisabeth Baumgart umgestaltet.

Die erfahrene Vielstickerin liebt die Abwechslung und wird beim Entwickeln von Flächenfüllmustern gern kreativ. Sie hat Limet-Durchbruchmuster und Oberflächenmuster kombiniert und auf diese Weise einen reizvollen Kontrast zwischen den einzelnen Flächen erzielt. Mit Wimpernstichen umgebene Schnürlöcher bilden die Augen der Eulen. Der Ast, auf dem das Paar sitzt, wurde mit Kettenstichen gefüllt.

Weitere Einsendungen kann man in Update (3) finden.