Körbe und Blumentöpfe

Körbe und Blumentöpfe

In den Bordüren der Schwälmer Weißstickerei wurde das Herz als Ausgangspunkt für Dreispross oder Lebensbaum manchmal durch Körbe oder durch Blumentöpfe ersetzt. Es gibt aber auch Entwürfe, in denen Körbe oder Blumentöpfe für sich allein stehen. Die Formenvielfalt ist groß, die der Gestaltungsmöglichkeiten noch viel größer. Waren die Motive anfangs dicht eingebettet in die umgebende Stickerei, so wurden sie im Laufe der Jahrhunderte klarer abgegrenzt und deutlicher hervorgehoben.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (7)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (7)

Zwei weitere Beiträge zum globalen Mustertuch sind eingetroffen.


#13
Elisabeth Erdmann aus Deutschland hat selbst ein hübsches Bild entworfen, das alle typischen Formen der Schwälmer Weißstickerei – wie Herz und Tulpe – enthält. Dabei hat sie die Herzkontur geschickt dreifach integriert.

Die Wahl ihrer Motive thematisiert sie als Dank an mich.
Sie schrieb: „Korb, Herz, Sonnenrad, Vögel und Granatapfel –
die Fülle Ihrer Muster
stellen sie uns aus vollem Herzen
jederzeit freundlich und bereitwillig
in allerkürzester Zeit
in aller Welt zur Verfügung“

Das Bild wurde durch die aufwändige Stickerei zu einem echten kleinen Schwälmer Mustertuch. Neben einfachen Durchbruchmustern sind lichte Muster und Limetmuster zu finden. Die „Sonnen“ wurden sogar mit feinster Nadelspitze dekoriert. Neben sehr zahlreichen kleinen Blättchen sind auch Schnürlöcher, Schnürlochbögen und viele Spiralen zu finden.


#14
Marlies Martin aus Deutschland hat Sterne gestickt.

Sie schrieb: „Meine Gute-Laune-Erzeuger in der Corona-Krise waren die Sterne – Himmel, die Blumen-Wiese und das Sticken.

Als frühere, langjährige Kursleiterin hat Marlies Martin Generationen von Stickerinnen feine Weißstickereien nahegebracht. Für das globale Mustertuch hat die große alte Dame der Weißstickerei eine Raute mit insgesamt neunundvierzig kleinen Sternen gefüllt! Dazu hat sie sich ein nicht ganz einfach zu stickendes Muster aus meinem Sternenbuch ausgesucht.

Weitere Einsendungen kann man in Update (6) finden.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (6)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (6)

Bislang erhielt ich die Beiträge zum Mustertuch in verschiedenen Verpackungen: Briefumschläge, Rollen und Päckchen. Ich möchte sie wissen lassen, dass es kein Problem ist, wenn sie das bestickte Leinen zusammenlegen, damit es in einen Umschlag passt.

In trockenem Zustand gefaltete Stücke kann ich wieder völlig glatt bügeln, wie die nachfolgenden Bilder zeigen. Sie müssen also keine erhöhten Portokosten für große oder spezielle Verpackungen auf sich nehmen.

Zwei weitere Beiträge zum globalen Mustertuch sind eingetroffen.


#11
Emi Tamura aus Japan hat einen Kranz gestickt.

Sie schrieb: 単なるリース、協力、日本の国旗、またはウィルスそのものなど、見る人によって何にでも見えるこのリース。
みんな同じ人類としてコロナウィルスに立ち向かっていると感じてくれればうれしいです。
Frei übersetzt: „Einige Betrachter werden diesen Kranz einfach nur als Kranz sehen, andere als Zeichen von Kooperation, als Symbol der japanischen Flagge oder als das Virus selbst. Alles ist richtig. Es gibt uns das Gefühl, vereinte Menschen auf der Welt zu sein, die durch das Virus zusammenkommen.“

Emi Tamura arbeitet in einem renommierten Handarbeitsgeschäft in Sapporo. Die Kursleiterin für Schwälmer Weißstickerei hat traditionelle Motive wie Herz, Tulpe und Vogel in Kranzform zusammengestellt und mit vielen Spiralen, Blättchen und Schnürlöchern umgeben. In feinster Arbeit hat sie ganz unterschiedliche Flächenfüllmuster gestickt. Limet-Muster, lichte Muster und auch Muster ohne Fadenauszug sind zu sehen. Diese waren möglich, weil das verwendete Leinen nicht sehr dicht gewebt ist. Der aufwändige Kranz wurde eingerahmt mit einer doppelten Borte aus Wickelstichmustern.


#12
Thérèse-Marie Marsollier aus Frankreich teilt mit uns die Leidenschaft für die Schwälmer Weißstickerei und findet die Initiative wunderbar. Sie hat sich für das Motiv eines Bären entschieden – allerdings das eines Teddybären.

Sie schrieb: „Le motif de la peluche „OURS“ s`est presque imposé bien que ce ne soit pas un motif traditionnel.
Est un besoin d`insouciance, un retour vers l´enfance qui a dicté mon choix ou bien la situation actuelle face à cette pandémie, je ne sais pas.“

Frei übersetzt: „Das Motiv des Plüschbären hat sich letztendlich in meiner Wahl durchgesetzt, obwohl es kein traditionelles Motiv ist. Ob für meine Option ein Bedürfnis nach Sorglosigkeit, eine Rückkehr in die Kindheit oder die aktuelle Situation, mit der uns die Pandemie konfrontiert, ausschlaggebend war, weiß ich nicht.“

Für Thérèse-Marie Marsollier war es eine Freude, an dem kollektiven Kunstwerk rund um die Schwälmer Weißstickerei teilzunehmen. Die Kursleiterin für feine Stickereien hat verschiedene einfache Durchbruchmuster und Limetmuster gekonnt kombiniert, um damit die notwendigen Kontraste zu erzielen. Sie hat es auch geschafft, traditionelle Elemente wie Spiralen, kleine Blättchen und Blüten, Schnürlöcher und Schnürlochbögen in die Stickerei zu integrieren.

Weitere Einsendungen kann man in Update (5) finden.

Zwischenraumfüllungen

Zwischenraumfüllungen

In der Schwälmer Weißstickerei ist es üblich, die Flächen zwischen den oder um die großen Motive mit kleinen Elementen in Oberflächenstickerei zu füllen; dadurch wird ein hübscher Kontrast zu den großen, einfachen Formen mit Durchbruchstickerei erzielt.

Die Liste der möglichen kleinen Elemente, die in der Schwalm verwendet wurden, ist lang. Am gebräuchlichsten sind mit Knötchenstich gestickte, spiralförmige Ranken; ungeteilte und geteilte Plattstich-Blätter; geteilte und gerundete, aber manchmal auch ungeteilte und spitze, Schlingstich-Blätter; Schnürlöcher – manchmal umgeben von Wimpernstichen; Schnürlochbögen; oder 2 kurz-2 lang Stiche; Kreise, Tulpen oder Herzen aus Plattstichen; Schlängchen; ab und zu Bouillonknoten; selten auch Bouillonstiche. All diese kleinen Elemente wurden zur Füllung der Zwischenräume genutzt.

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (5)

Globales Schwälmer Mustertuch – Update (5)

Leider ist der Versand in einigen Regionen der Welt zur Zeit nicht oder nur eingeschränkt möglich. Bitte kündigen Sie mir daher Ihren Beitrag bis Anfang Juli an. Ich werde dann auf den Eingang warten – so lange, bis alle angekündigten Sendungen hier eingetroffen sind.

Der Versand in Deutschalnd und einigen Nachbarländern ist nicht betroffen. So kann ich heute gleich fünf neue Beiträge zum globalen Mustertuch vorstellen.


#6
Anita Bischof aus Deutschland hat ein Tiermotiv gestickt.

Sie schrieb: „Der Elefant ist mein Lieblingstier. Er hat eine dicke Haut, ist aber auch feinfühlig und als Herdentier sehr sozial. Er hat alles, was wir in dieser Zeit brauchen, um durchzustehen. Gemeinsam geht es besser.“

Sie hat das gewichtige Tier mit passenden Limet-Füllmustern dargestellt. Für den Körper wählte sie Rosenstiche und für das Ohr das dichte Einermuster. Die Stoßzähne erhielten Wickelstichstangen. Die Biegung des Rüssels wurde mit kurzen Knötchenstichreihen „gezeichnet“. Ein Schnürloch bildet das Auge und Schnürlochbögen die Zehen.


#7
Hedwig Clausmeyer aus Deutschland wollte auch gern an dem tollen Gemeinschaftswerk beteiligt sein.

Sie hat das traditionelle Tulpenmotiv der Schwälmer Weißstickerei in eine moderne Form gebracht und auf handgewebtem Leinen perfekt gestickt. Wickelstichstangen, Mückenstiche, ein Röserichmuster und Hexenstichschlängchen füllen die Flächen. Das große Motiv besticht durch seine schlichte Form – das kleine Insekt bildet das i-Tüpfelchen.


#8 und #9
Jacqueline Blanot aus Frankreich hat gleich zwei sehr unterschiedliche Stickereien eingereicht.

Der große Schmetterling wirkt durch seine Schlichtheit. Diese wird durch die Wahl der Flächenfüllmuster unterstrichen. Ein lichtes Muster, ein Limetmuster und ein einfaches Durchbruchmuster mit Wabenstichen sind zu finden.

Für den zweiten Beitrag hat Jacqueline Blanot ein Motiv der jakobinischen Stickerei abgewandelt und in gekonnt in Schwälmer Stickerei umgesetzt. Sie wählte einen Zweig mit Blüten, Blättern und Ranken. Zur Gestaltung der Flächen hat die langjährige Kursleiterin und Übersetzerin meiner Bücher in die französische Sprache auf eine Fülle von Limetmustern und ein einfaches Durchbruchmuster mit Wabenstichen zurückgegriffen. Damit die Stickerei nicht überladen wirkt, wurden einige Formen nur durch Umrisse dargestellt.


#10
Christa Waldmann aus Deutschland hatte zu ihrer Silberhochzeit ein Gedenkbild gestickt. Davon hat sie sich nun zugunsten des globalen Mustertuches getrennt. Sie stellt uns damit ein Schatzkästchen an Ideen zur Verfügung.

Die Designerin und langjährige Kursleiterin hat in ihrer prächtigen Arbeit alle Elemente der Schwälmer Weißstickerei aufgegriffen. Herz, Tulpe, Sonne und Vogel sind als traditionelle Motive zu finden. Schnürlochbögen und 2 kurz-2 lang-Stiche umgeben die Motive. Hexenstichschlängchen am Hals der Vögel und um das Herz komplettieren die Musterrungen. Verschiedene lichte und Limet-Flächenfüllmuster kamen zum Einsatz. Viele Spiralen, ungeteilte Plattstichblätter und gerundete Schlingstichblätter sowie unterschiedliche kleine Blüten mit Schlingstichen, Plattstichen und Wimpernstichen füllen die Flächen zwischen den Motiven. Ein Stopfhohlsaum mit Spinnen rundet das Werk ab.

Weitere Einsendungen kann man in Update (4) finden.