Doppelkonturen (5) – Bouillonstiche

Bouillonstiche (nicht zu verwechseln mit Bouillonknoten) sind eine selten zu findende Gestaltung einer Fläche zwischen zwei Konturenlinien.

Sie fassen ein Motiv wirkungsvoll auf ganz besondere Weise ein. Besonders zu flachen Füllmustern bilden die erhabenen Stiche einen schönen Kontrast.

Bouillonstiche (Frühe Schwälmer Weißstickerei, Seiten 63 und 64) sind zur Umrandung fast aller Motive geeignet,

denn Reihen solcher Bouillonstiche passen sich flexibel an,

können auch enge Rundungen nehmen – sind also auch für kleine Motive geeignet –

und sind auch gut um Ecken herum weiterzuführen.

Bouillonstiche wirken am Besten, wenn sie relativ dicht nebeneinander gestickt sind.

Die Größe der Stiche kann durch die verwendete Garnstärke und durch die Anzahl der Wicklungen beeinflusst werden.

Siehe auch:
Doppelkonturen (1) – Freie Flächen
Doppelkonturen (2) – Umwickelte Spannstiche
Doppelkonturen (3) – Umwickelte Hexenstiche
Doppelkonturen (4) – Bouillonknoten

Doppelkonturen (4) – Bouillonknoten

Bouillonknoten (auch „Knötchen“ oder „französische Knötchen“ genannt und nicht zu verwechseln mit Bouillonstichen) eignen sich gut für die Gestaltung einer Fläche zwischen zwei Konturenlinien.

Sie sind leicht zu arbeiten und umrahmen ein Motiv auch wirkungsvoll ohne den Zusatz weiterer Zierstiche.

Reihen solcher Bouillonknoten passen sich flexibel verschiedensten Konturformen an und sind auch perfekt um Ecken herum weiterzuführen.

Bouillonknoten kann man relativ dicht nebeneinander oder mit etwas Abstand sticken. Die einmal gewählte Distanz sollte aber so gut wie möglich eingehalten werden. Es ist sinnvoll, vor dem Sticken Markierungen zu setzen.

Die Größe der Knoten kann durch die verwendete Garnstärke und durch die Anzahl der Wicklungen beeinflusst werden.

Siehe auch:
Doppelkonturen (1) – Freie Flächen
Doppelkonturen (2) – Umwickelte Spannstiche
Doppelkonturen (3) – Umwickelte Hexenstiche

Doppelkonturen (3) – Umwickelte Hexenstiche

Eine beliebte Art der Gestaltung einer Fläche zwischen zwei Konturenlinien sind umwickelte Hexenstiche. Sie werden in der Schwalm, ebenso wie die umwickelten Spannstiche „Kerrercher“, „Schlängchen“ genannt. Die Arbeitsweise ist in meiner Publikation Schlängchen & Co auf den Seiten 44 und 45 zu finden.

Umwickelte Hexenstiche findet man auch gelegentlich in historischen Schwälmer Weißstickereien, wie hier auf einem Babytragetuch von 1866, wo sie zur Ausschmückung der Doppelkontur eines Korbes gestickt wurden.

Heute stickt man sie meist um Herzmotive.

Dabei werden diese fast immer zusätzlich mit Schnürlochbögen,

manchmal auch mit Messerspitzen umgeben.

Auch bei Doppelkonturen von Kreisen kann man diese Zierart wirkungsvoll einsetzen.

Ein Beispiel einer Tulpe habe ich bisher nicht entdecken können.

Siehe auch:
Doppelkonturen (1) – Freie Flächen
Doppelkonturen (2) – Umwickelte Spannstiche
Historische Schwälmer Weißstickerei
Übergang von früher zu späterer Schwälmer Weißstickerei (1)
Schwälmer Weißstickerei – Sonnenblumendarstellungen
Schwälmer Paradekissen-Borte (A)
Historische Schwälmer Miederärmel-Stickerei (D)

Museum digital (2) – Tafeldecke von 1927 aus der Werkstätte Thielmann

Museum digital (2) – Tafeldecke von 1927 aus der Werkstätte Thielmann

In der Serie „Museum digital“ werden herausragende Stücke der Schwälmer Weißstickerei vorgestellt und durch viele Detailfotos dokumentiert. Zu jedem Foto gibt es eine präzise Beschreibung.
Das Pilotprojekt – mein Tulpen-Mustertuch – ist auf reges Interesse gestoßen.

Nun habe ich ein weiteres Stück mit erstrangiger und sehenswerter Stickerei vorbereitet: Eine wunderschöne und opulent bestickte Tafeldecke – datiert 1927 – aus der Werkstätte Thielmann.

Auf meiner Website wird vieles gratis zur Verfügung gestellt. Die Kosten für die Betreuung, Aktualisierung und Unterhaltung werden von mir getragen!.
Daher bitte ich um Verständnis, wenn ein derart zeitaufwändiges Projekt wie „Museum digital“ einen Kaufpreis hat – allerdings einen geringen.
Dafür erhalten Sie als Gegenleistung die „Tafeldecke von 1927 aus der Werkstätte Thielmann“ mit 140 hochauflösenden Fotos, die Sie in aller Ruhe betrachten und dabei jede Einzelheit erkennen können. Dazu gibt es eine 12seitige semantische Beschreibung oder – auf Wunsch – eine 36-seitige Beschreibung mit eingefügten Bildern.

Mit der Bestellung verpflichten Sie sich, die Fotos und Informationen nicht weiterzugeben oder in irgendeiner Weise zu veröffentlichen.

Museum digital (2)
Tafeldecke
von 1927
aus der Werkstätte Thielmann
140 Fotos
12 Seiten Text DIN A 4
oder
36 Seiten Text mit Bildern
Text: deutsch
60,4 MB Dateigröße
5,00 €
zum Shop

Museum digital (1) – Mein Tulpen-Mustertuch

Doppelkonturen (2) – Umwickelte Spannstiche

Die von Beginn der Schwälmer Weißstickerei (ca. 1790) und auch heute noch am häufigsten angewendeten Stiche zur Gestaltung einer Fläche zwischen zwei Konturenlinien sind umwickelte Spannstiche. Sie werden in der Schwalm „Schlängchen“ genannt. Da aber auch umwickelte Hexenstiche den Namen „Schlängchen“ tragen, habe ich die umwickelten Spannstiche „Kerrercher“ (= Kettchen [Anneliese Spieß])genannt. Für diese Stichfolge gibt es unterschiedliche Arbeitsweisen. Sie sind in meiner Publikation Schlängchen & Co auf den Seiten 6 – 14 zu finden.

Betrachtet man historische Vorbilder der Schwälmer Weißstickerei, so findet man sehr oft
schlangen- oder zick-zack-linienförmige Verzierungen in unterschiedlicher Ausgestaltung. Die
Welle symbolisiert den Fluss des Lebens und dessen stetiges Auf und Ab.

Oft – aber nicht immer – haben die Motive außerhalb der Reihe umwickelter Spannstiche noch zusätzliche Zierstiche wie Schnürlochbögen oder geschnürte Bögen.

Siehe auch:
Doppelkonturen (1) – Freie Flächen
Historische Schwälmer Weißstickerei
Übergang von früher zu späterer Schwälmer Weißstickerei (1)
Schwälmer Weißstickerei – Sonnenblumendarstellungen
Schwälmer Paradekissen-Borte (A)
Historische Schwälmer Miederärmel-Stickerei (D)