Ideenwerkstatt – Nadelkissen (3)

Kleine schwalmtypische Börtchen und Zierstiche sollen die weitere Dekoration des Nadelkissens bilden.
NA3_1Dazu bügele ich zunächst die Kontur für ein kleines Herzbörtchen fadengerade auf und besticke sie mit Knötchenstichen und Plattstichen.
NA3_2Als weitere Dekoration wähle ich „Schlängchen“, „Kerrercher“ und eine Hexenstichvariate. Eine reiche Auswahl an Konturenmustern für kleine Börtchen und Zierstiche finden Sie in meiner neuesten Publikation „Schlängchen & Co – Schwalmtypische Börtchen und Zierstiche“.
NA3_3Anschließend wird der Stoff auf das gewünschte Maß von 14 cm x 26 cm zugeschnitten.
NA3_4Das Teil wird gewaschen, gestärkt und gebügelt,

rechts auf rechts zusammengefaltet und auf 2 ½ Seiten dicht entlang der blauen Markierungslinie zusammengenäht.
NA3_5Die Markierungsfäden werden entfernt. Das Innere wird nach außen gewendet. Das Kissen wird mit Füllwatte ausgestopft. Die verbliebene Öffnung wird geschlossen.
NA3_6Ein nettes, kleines Kissen ist entstanden.
NA3_7Hätten Sie es sich am Anfang so vorstellen können?
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Selbstkritik: Mein erster Versuch hat nicht ganz das gewünschte Ergebnis gebracht. Während des Stickens habe ich nicht an die entstehende Wölbung nach dem Ausstopfen des Kissens gedacht. Das kleine Motiv hätte dichter an das lichte Musterband gerückt werden können. Auch hätte das Motiv etwas grösser sein können.

Wie ist die Realisation Ihrer Ideenumsetzung ausgefallen?

zum vorhergehenden Teil

Ideenwerkstatt – Nadelkissen (2)

Ein Band mit lichten Mustern soll zur weiteren Gestaltung des Nadelkissens gearbeitet werden.
Dazu wird zunächst ein Längsfaden aus dem Gewebe gezogen. Der Abstand vom gestickten Motiv zur linken Markierungslinie und zum rechts gelegenen Fadenauszug sollte gleich sein.

Bitte beachten Sie: Nach der Fertigstellung meines Nadelkissens bemerkte ich, dass durch die entstehende Wölbung nach dem Ausstopfen das kleine Motiv so wirkt, als wolle es nach links von dem Kissen herunterrutschen. Daher ist es besser, entweder den oben beschriebenen Fadenauszug dichter an das Motiv zu verlegen – es ist Geschmacksache, wie dicht. Oder noch besser, wenn der Stoffüberstand auf der linken Seite es erlaubt, das gesamte blau markierte Quadrat um 1 cm nach links zu verschieben, um ein schmales Börtchen oder eine Zierstichreihe links des Motives arbeiten zu können – ähnlich dem Ideengeber-Nadelkissen.
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Vom Fadenauszug bleiben nach rechts hin 4 Fäden stehen, ein weiterer wird ausgezogen. Zwischen beiden Fadenrinnen wird eine Reihe Wickelstiche gestickt.
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Neben der rechten Fadenrinne wird ein weiterer Faden ausgezogen.
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Mein Musterband soll 6 Kästchen breit werden. Daher lasse ich immer abwechselnd – insgesamt 5 mal – 2 Fäden stehen und ziehe 2 Fäden aus. Im Anschluss an die letzte Doppelfadenrinne bleiben 4 Fäden stehen und 1 Faden wird ausgezogen.
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Zwischen die rechten beiden Fadenrinnen wird erneut eine Reihe Wickelstiche gestickt.
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Anschließend wird – innerhalb der blauen Markierung – der Querfadenauszug vorgenommen.
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Das lichte Fadengitter wird mit Grundstichen bestickt.
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In das Grundstichgitter wird ein Musterband gestopft.
Anregungen für die Gestaltung solcher Musterbänder finden Sie in Saumbaukasten oder in Ostereier.
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Im dritten Teil sollen dann noch schwalmtypische Börtchen und Zierstiche gestickt werden. Haben Sie eine Vorstellung, wie das aussehen könnte?

zum vorhergehenden Teil

Ideenwerkstatt – Nadelkissen (1)

Ideen fallen nicht vom Himmel – meist braucht man Ideengeber als Inspiration. Diese können sehr unterschiedlich sein. Vor einiger Zeit sah ich ein Nadelkissen, bestickt mit Kreuzstichen und Steppstichen nach einer französischen Vorlage.
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So etwas könnte man auch als Weissstickerei nach Schwälmer Art arbeiten:
Auf der linken Seite vielleicht ein kleines Schwälmer Design?
In der Mitte ein schöner Stopfhohlsaum, ein Erbslochhohlsaum oder auch ein Band mit lichten Mustern?
Auf der rechten Seite kleine schwalmtypische Börtchen?

Das könnte ich mir gut vorstellen. Was meinen Sie? Trauen Sie sich gemeinsam mit mir an dieses Spaßprojekt heran und verwirklichen dabei Ihre eigenen Vorstellungen?

Also einfach mal anfangen.

Das Nadelkissen soll 12 cm x 12 cm messen. Also benötigt man (bei 1 cm breiten Einschlag) einen Stoffzuschnitt (für Vor- und Rückseite) in der Größe 14 cm x 26 cm (beigefarbener Bereich). Da man die Stickerei in einen Rahmen einspannen können sollte, muss der Stoffüberstand – abhängig von der Größe des Stickrahmens – anfänglich größer sein (hellblauer Bereich).
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Ich wähle sehr feines, handgewebtes Leinen für mein Projekt. Mit Vorstichen (hier: blau) markiere ich die Fläche von 12 cm x 12 cm, die bestickt werden soll.
Innerhalb dieser Fläche markiere ich mittlere Längs- und Querachse für das kleine Motiv, das ich sticken will, um fadengerades Aufbügeln zu erzielen.
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Von dem Vorlagebogen übertrage ich das gewünschte Motiv mittels DEKA Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier. Mit Bleistift zeichne ich den Fadenlauf ein.
Weitere Konturenmuster findet man in dem Downlaod-Dokument 24 kleine Konturenmuster.
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Das Motiv wird auf das Leinen gebügelt.
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Knötchenstiche, Kettenstiche, Plattstiche und Schlingstiche werden gearbeitet.
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Ich entscheide mich dafür, die kleinen Flächen mit Limetmustern zu füllen und nehme den entsprechenden Fadenauszug (3 Fäden stehen lassen; 1 Faden ausziehen) vor
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und besticke die Flächen mit den von mir gewählen Mustern.
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Für das Herz habe ich das Muster „Netzpatent“ (Limetrosen I, Seite 64) gewählt. Die Tulpe wurde mit Rosenstichen verziert (Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei, Seiten 50 – 52)
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Der erste Teil ist realisiert. Nun ist zu überlegen, wie die vorhandene Fläche weiter gesteltet werden soll: Stopfhohlsaum? Erbslochhohlsaum? Band aus lichten Mustern? Oder……?

Wofür würden Sie sich entscheiden? Probieren Sie es doch einfach mal aus. Über Zusendung von Bildern mit dem Ergebnis Ihrer Ideenumsetzung würde ich mich freuen.

Weihnachtbaumschmuck in Weiss

Dieses Jahr schmücke ich den Weihnachtsbaum in Weiss. Das Jahr über habe ich viele kleine Projekte für die „Tischdecke für alle Jahreszeiten“ gestickt. Dadurch habe ich jetzt auch einen wahren Schatz an Baumbehang. Er erlaubt mir, den Baum üppig, vielfältig und originell zu schmücken.

Gerade die Stücke, die mit lichten Mustern gearbeitet wurden, wie dieser Schnellball aus dem Januar, bringen einen fantastischen Effekt hervor, weil der Lichterglanz durchscheinen kann.
Weihnachtsbaumschmuck 1
Aber auch alle anderen sehen hübsch aus. Erkennen Sie sie wieder?
Weihnachtsbaumschmuck 2
An dieser Stelle möchte ich „Danke“ sagen:

Dank an Joey, meine Editorin. Ihre Arbeit macht es möglich, dass ich auch die englischsprachige Welt erreiche.

Dank an alle, die ab und zu Bücher oder andere Produkte von mir erworben haben. Ihre Unterstützung ist mir Verpflichtung und Ansporn, meinen Blog auch künftig lebendig, unterhaltsam und informativ zu gestalten.

Dank an alle, die meinen Blog nutzen, mit netten und aufmunternden Kommentaren begleiten und mir damit positive Energie schenken.

Allen wünsche ich

Frohe Weihnachten

Tischdecke für alle Jahreszeiten – Dezember: Zapfen

Tannenzapfen und Kieferzapfen sind die Muster der kleinen Projekte für den Monat Dezember. Ich wählte folgende Konturen:
2014-12-13_pdf
Die Zeichnung des Kieferzapfens ist im Original ca. 6,5 cm breit und 8,5 cm hoch.
Zapfen_02Die Zeichnung des Tannenzapfens ist im Original ca. 13 cm breit und 4,5 cm hoch.

Zuerst werden die Zeichnungen mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen und anschließend auf das Leinen gebügelt. Beide Konturen benötigen eine Schlingstichkante, um des Gewebe vor dem Ausfransen zu sichern. So werden auf 13,5-fädigem Weddigen Leinen mit Vierfachstickgarn Nr. 20 zuerst Knötchenstiche über die innere Linie gestickt.
Zapfen_03Beim Tannenzapfenmotiv werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 Kettenstiche zwischen die beiden Linien gestickt und dann mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt.
Zapfen_04Beim Kieferzapfenmotiv werden mit Vierfachstickgarn Nr. 20 dichte Schlingstiche zwischen die Knötchenstichlinie und die Außenlinie gestickt. Um die Zackenform nachzubilden, werden sie teilweise als „geschnürte Messerspitzen“ gearbeitet.

Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.
Beide Konturen werden mit Limet-Flächenfüllmustern bestickt.

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Für den Tannenzapfen wählte ich „Muscheln“ (Limetrosen II, Seite 21).
Zapfen_07Für den Kieferzapfen wählte ich das Muster „Zapfen“ (Limetrosen I, Seite 73).
Zapfen_08Nach der Fertigstellung der Stickerei wurden die Teile gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wurden die Zapfen ausgeschnitten.
Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!
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Zapfen_10Die Zapfen können neben der Zierde einer Tischdecke auch sowohl als nette herbstliche Dekoration
Zapfen_11als auch zum Schmücken des Weihnachtsbaumes Verwendung finden.
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