Adventskalender 2023 – Tag 4

Adventskalender 2023 – Krippenszene
Gefäße für die Gaben

Die Gefäße für die Gaben werden mit umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 20) und Schnürlöchern (Vierfachstickgarn Nr. 25)

sowie mit Kettenstichen und umwickelten Steppstichen gearbeitet.

Am Ende wird der Gefäßkkörper zwischen den Fingern mit Plattstichen aufgefüllt.

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Adventskalender 2023 – Konturenmuster
Adventskalender 2023 – Vorbereitende Arbeiten
Adventskalender 2023 – Frisuren und Gesichtszüge der weisen Männer
Adventskalender 2023 – Hände

Adventskalender 2023 – Tag 3

Adventskalender 2023 – Krippenszene
Hände

Die Hände aller drei weisen Männer werden mit umwickelten Steppstichen gestickt (Vierfachstickgarn Nr. 25). Dabei ist es sinnvoll, auf dem Weg zur Fingerspitze von Innen nach Außen zu wickeln,

den Faden um die Fingerspitze zu legen

und die abwärts führenden Stiche von Außen nach Innen zu sticken.

Am Fingeransatz wird wieder gewendet.

Auf diese Weise erzielt man wohl ausgeformte Einzelfinger.

Sind die Hände so geformt, dass die Finger zusammen liegen, arbeitet man Steppstiche bis zum Fingeransatz und umwickelt sie auf dem Weg zur Spitze bis zum Scheitelpunkt. Dann arbeitet man mit Steppstichen weiter. So müssen am Schluss nur noch Daumen, Fingerspitzen und seitliche Handfläche umwickelt werden.

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Adventskalender 2023 – Vorbereitende Arbeiten
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Adventskalender 2023 – Tag 1

Adventskalender 2023 – Krippenszene
Vorbereitende Arbeiten

Mein Projekt soll als Fensterbild/Gardine Verwendung finden. Daher darf der Stoff nicht zu dicht gewebt sein. 20-fädiges Leinen würde sich zwar gut eignen, doch ich bin mit der Realisierung meines Planes spät dran und für das Bearbeiten sehr feinen Leinens brauche ich mehr Zeit. Daher entscheide ich mich für das 13,5-fädige Leinen (Weddigen #160). Um Flächenfüllmuster wirkungsvoll in den detailreichen Figuren einsetzen zu können, wähle ich die größeren Motive. Der gesamte Musterstreifen misst 103 cm x 30 cm. Mein Fenster ist 128 cm breit. Das Bild soll sich über die gesamte Breite erstrecken. Es ist ein umlaufender Saum von 4 cm Breite + 1 cm Einschlag vorgesehen. Da auf allen Seiten zwischen Stickerei und Saum in etwa der gleiche Abstand sein soll, schneide ich den Stoff auf 137 cm x 64 cm zu.

Grundlinie und mittlere Längsachse werden mit kurzen Vorstichen markiert.

Da ich die Zeichnung per Bügelmusterstift übertrage, muss sie spiegelbildlich angeordnet sein.
Man kann natürlich auch Stifte mit wasserlöslicher oder hitzelöslicher Tinte verwenden.

Ich habe das Gesamtmuster in einem Zug übertragen.

Man könnte die Motive auch einzeln übertragen und sticken und das Muster allmählich aufbauen. Dann ist es ratsam, in der Mitte zu beginnen und sich zu den Rändern hin vorzuarbeiten. So kann man während der Arbeit entscheiden, ob man nur einen oder zwei weise Männer oder nur einen oder zwei Hirten sticken will.

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Schwälmer Tischdecke – rund (3)

Fasziniert von der Sorgfalt und Präzision, mit der brubi ihre bildhübsche Schwälmer Tischdecke geplant und mit welcher Liebe zum Detail sie die Stickerei vorbereitet hat, wollte ich meine Blogleser gern daran teilhaben lassen. Dazu hat brubi noch einmal ihre Ordner geöffnet, um entsprechende Bilder erstellen zu können – herzlichen Dank dafür.

Erste Stickversuche: Knötchenstich in verschiedenen Garnstärken und -arten, Kettenstich, Plattstich, Makrameestich

Übersicht 1: Garnzuordnung, Garnstärke und Fadenlänge zu den einzelnen Objekten, Festlegung der Sticharten.

Ausschnitt 1 aus Übersicht 1: Fadenlänge zu den einzelnen Objekten, Festlegung der Sticharten

Ausschnitt 2 aus Übersicht 1: Garnzuordnung und Garnstärke

Übersicht 2: zunächst nur Durchnummerierung der Motive,
später dann nach Zeichnungen und Probesticken nach und nach Festlegung des Musterverlaufs, des Fadenauszugs, der Stickrichtung und der Stickmuster.

Stickproben: diverse Sticharten ausprobiert, Kombination von Stickstichen gestickt.

Ausschnitt 1 aus Übersicht 2

Ausschnitt 2 aus Übersicht 2 mit Details 1, 2 und 3

Detail 1 große Blüte (fadengerade) Blütenmitte – skizziert

Detail 1, 2 und 3 – fertig gestickt

Stickproben:
kleines Läppchen oben links –
2. Muster von oben = gestickt in Detail 10 (obere Blütenblätter).
kleines Läppchen oben rechts –
Probe links unten = gestickt in Detail 3 (äußere Blütenblätter),
Probe rechts unten = gestickt in Detail 2 (innere Blütenblätter).
großes Läppchen unten –
Probe zwischen mittlerem und rechtem Ordenskreuz, oberer Bereich = gestickt in Detail 5 (große Tulpe geneigt 22,5 Grad).

Detail 5 (a + b) – große Tulpe (geneigt 22,5 Grad): Ermittlung von Fadenläufen,skizziert auf Transparentpapier – so kann man durch Wenden das spiegelbildliche Motiv erhalten

Stickproben von in in Frage kommenden Mustern

Detail 5 (a + b) – große Tulpe (geneigt 22,5 Grad): Entwurfskizzen und Anordnung der einzelnen Stich-Elemente

Detail 5 fertig gestickt

Für Detail 6 (a + b) – Knospe (leicht geneigt), Blütenmitte

wurde „französischer Stich – halb“ spiegelbildlich skizziert

und gestickt.

Für Detail 8 – große Blüte (diagonal) Blütenmitte –

wurden verschiedene Flächenfüllmuster skizziert.

Das linke angekreuzte Muster wurde gestickt, die anderen verworfen verworfen.

Detail 8 gestickt

Skizzen für Muster zu Detail 9 (große Blüte (diagonal) äußere Blütenblätter) – linke Seite gestickt, rechte Seite verworfen

Skizze zu Detail 9 – Musterverlauf vertikal – verworfen

Skizze zu Detail 9 – Musterverlauf horizontal – gestickt

Detail 9 gestickt

Detail 10 (a + b): große Blüte (diagonal) obere Blütenblätter: Skizzen zu Sternstich

Detail 10 gestickt

Große Blüte diagonal mit den Details 8, 9 und 10 fertig gestickt

Viele werden nun vielleicht denken, so viel Aufwand für eine Stickerei sei übertrieben. Aber wenn man bedenkt, dass diese Vorbereitungen nur knapp 40 Tage dauerten, die endgültige Stickerei aber fast vier Jahre (ohne die Unterbrechung) in Anspruch genommen hat, ist das Verhältnis durchaus akzeptabel. Und nur mit einer derart akkuraten Präparation war ein solch ausgesprochen einmaliges Ergebnis möglich. Die Mühe hat sich wahrlich gelohnt.

Nochmals herzlichen Dank an brubi für die Zurverfügungstellung all der Informationen. Wahrscheinlich wird kaum jemand die gesamte Akkuratesse übernehmen, aber einige Anregungen kann man durchaus hilfreich in die eigene Arbeit einfließen lassen.

Stopfhohlsäume

Stopfhohlsäume haben eine lange Tradition in der Schwälmer Weißstickerei.

Es gibt sie in verschiedensten Ausführungen, mit schmalen oder breiten Mustersegmenten und in unterschiedlichsten Höhen. In meiner Dokumentation Schwälmer Stopfhohlsäume habe ich bereits 193 (!) voneinander abweichende Muster dargestellt. Immer wieder gibt es neue Varianten zu entdecken. Natürlich kann man mit etwas Geschick auch eigene Muster kreieren.

Sehr interessant sind für mich dabei auch die kombinierten Stopfhohlsäume, wie sie hier in den Bildern 5 und 6 zu sehen sind.

Auf einem meiner überlieferten Sammlungsstücke fand ich einen sehr interessanten Stopfhohlsaum dieser Kategorie.
Das mittlere Band besteht aus einem zweiteiligen Blockmuster mit Spinnen, das obere und untere Band wird durch ein gespiegeltes A-Muster gebildet.
(Informationen zu den einzelnen Kategorien und detaillierte Beschreibungen der Arbeitsweisen findet man in Lektion #4 – Mustertuch mit Stopfhohlsäumen.)

Dieser Stopfhohlsaum enthält augenscheinlich einen Fehler. Zwar ist jedes einzelne der drei zusammengesetzten Bänder in gleichmäßigem Rhythmus gearbeitet, aber die Mustersegmente von Mittelteil und Unter- bzw. Oberteil sind unterschiedlich breit. Dadurch kommt es zu Verschiebungen im Gesamtaussehen des Musters.

Greift man sich die einzelnen Segmente – das Musterteil, das ständig wiederholt wird – heraus, stellt man fest, dass die Segmente von Ober- und Unterteil aus je 18 Bündeln bestehen, die des Mittelteils aber nur aus 12 Bündeln.

Auch habe ich wahrgenommen, dass das Mittelteil mit extrem niedrigen Stufen gebildet wurde. Heutzutage wird die Höhe einer Stufe üblicherweise mit 4 mm angesetzt. Solche festen Regeln galten früher nicht. Doch so niedrigen Stufen wie im Mittelteil des hier gezeigten Beispiels war ich bisher noch nicht begegnet.

Das regte mich zum Ausprobieren und weiterem Kombinieren an. Oft war ich überrascht, wie unterschiedlich die Wirkung der einzelnen Musterkombinationen ausfiel. Elf Beispiele sind in meiner Dokumentation Schwälmer Stopfhohlsäume zu sehen. Doch es gibt noch viele weitere.

Schnell habe ich ein paar Musterproben gestickt. Dabei habe ich zunächst das Muster des Mittelteils mit auf 2 mm reduzierte Stufen gestickt.

Dann habe ich ein in der Stufenhöhe ebenfalls reduziertes A-Muster, allerdings mit nur einer Lochreihe zwischen den Dreiecken, daneben gesetzt. Auch überlege ich, ob neben den fertigen Stopfhohlsaum ein Erbsloch- oder nur ein Kästchenhohlsaum gesetzt werden soll.

In einem weiteren Versuch habe ich das mittlere Muster etwas in die Breite gezogen und über insgesamt 14 Bündel pro Mustersegment gearbeitet. Daneben habe ich ein Seitenteil über die volle Stufenhöhe von 4 mm, aber verkürzt auf ein Mustersegment von 14 Bündeln und mit zwei Lochreihen, gesetzt; und zwar so, dass die Zick-Zack-Linien die Spinnenteile treffen.

Durch die Verringerung des Oberteils auf 14 Bündel erstreckt sich die Basis der Dreiecke über 8 Bündel. Die Kombination mit dem darunter liegenden Block über 12 Bündel gefiel mir nicht so recht.
So habe ich weiter ausprobiert.

Eines der dabei entstandenen Muster werde ich im übernächsten Blogbeitrag präsentieren.

Haben Sie nicht Lust bekommen, auch einmal mit unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten zu spielen, um neue Muster herauszufinden?