Adventskalender 2023 – Tag 3

Adventskalender 2023 – Krippenszene
Hände

Die Hände aller drei weisen Männer werden mit umwickelten Steppstichen gestickt (Vierfachstickgarn Nr. 25). Dabei ist es sinnvoll, auf dem Weg zur Fingerspitze von Innen nach Außen zu wickeln,

den Faden um die Fingerspitze zu legen

und die abwärts führenden Stiche von Außen nach Innen zu sticken.

Am Fingeransatz wird wieder gewendet.

Auf diese Weise erzielt man wohl ausgeformte Einzelfinger.

Sind die Hände so geformt, dass die Finger zusammen liegen, arbeitet man Steppstiche bis zum Fingeransatz und umwickelt sie auf dem Weg zur Spitze bis zum Scheitelpunkt. Dann arbeitet man mit Steppstichen weiter. So müssen am Schluss nur noch Daumen, Fingerspitzen und seitliche Handfläche umwickelt werden.

Adventskalender 2016
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Adventskalender 2019
Adventskalender 2023 – Konturenmuster
Adventskalender 2023 – Vorbereitende Arbeiten
Adventskalender 2023 – Frisuren und Gesichtszüge der weisen Männer

Adventskalender 2023 – Tag 2

Adventskalender 2023 – Krippenszene
Frisuren und Gesichtszüge der weisen Männer

Wie gewöhnlich müssen zuerst die Konturen überstickt werden, damit die Linien nicht zwischenzeitlich verblassen.
Es ist ratsam, mit den feingliedrigen Teilen zu beginnen, denn hier ist präzise Linienführung besonders wichtig. Dabei ist die Reihenfolge der Figuren jedem selbst überlassen.

Viele der folgenden Bilder zeigen keine perfekte Stickerei. Einerseits sehen die Stiche während des Arbeitsvorgangs und mit den durchscheinenden Konturenlinien immer unsauberer aus als die eines frisch gewaschenen und gut gebügelten Teiles. Andererseits werden meine Stiche altersbedingt wackliger, auch musste ich schnell sticken, damit das Projekt noch rechtzeitig fertig wurde. Dennoch zeige ich Details in Nahaufnahmen.

Der erste weiser Mann bekommt Haare aus umwickelten Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16)

und ein Profil aus umwickelten Steppstichen (Vierfachstickgarn Nr. 25)

Ebenso der zweite weise Mann, dessen Turbankonturen mit Kettenstichen (Vierfachstickgarn Nr. 16) gestickt werden.

Wenn man das Durchscheinen rückwärtiger Spannfäden vermeiden will,

muss man jedes Gesichtsdetail mit einem kurzen Einzelfädchen sticken, die Fadenenden auf der Rückseite verknoten und einkürzen.

Für Haare und Gesicht von dem dritten weisen Mann wird Vierfachstickgarn Nr. 20 verwendet.

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Adventskalender 2023 – Vorbereitende Arbeiten

Lampenschirm mit Stopfhohlsaum

Eine Kombination aus Hohlsäumen und Zierstichen schmückt einen rustikalen Lampenschirm.

In der Mitte verläuft ein Band aus einem 13-stufigen gespiegelten Stopfhohlsaum, der oben und unten von je einer Reihe Erbslochhohlsaum begrenzt wird.

An den Erbslochhohlsaum schließt sich ein Stopfhohlsaum mit A-Muster über 4 Stufen an. Den Abschluss bilden Schnürlochbögen.

Die gesamte Kombination erreicht eine Höhe von 12 cm.

Der bestickte und gewaschene Stoff wurde schlauchförmig zusammengenäht und – oben und unten mit einem Saum versehen – über ein Drahtgestell gezogen.

In die Säume wurden Gummibänder eingezogen. So konnte sich der Stoff um die Kanten herum legen

und den Lampenschirm in Position halten.

Am oberen Ende wurde der Stoff in Falten gelegt und mit einem Band in Form gebracht.

Schwälmer Tischdecke – rund (3)

Fasziniert von der Sorgfalt und Präzision, mit der brubi ihre bildhübsche Schwälmer Tischdecke geplant und mit welcher Liebe zum Detail sie die Stickerei vorbereitet hat, wollte ich meine Blogleser gern daran teilhaben lassen. Dazu hat brubi noch einmal ihre Ordner geöffnet, um entsprechende Bilder erstellen zu können – herzlichen Dank dafür.

Erste Stickversuche: Knötchenstich in verschiedenen Garnstärken und -arten, Kettenstich, Plattstich, Makrameestich

Übersicht 1: Garnzuordnung, Garnstärke und Fadenlänge zu den einzelnen Objekten, Festlegung der Sticharten.

Ausschnitt 1 aus Übersicht 1: Fadenlänge zu den einzelnen Objekten, Festlegung der Sticharten

Ausschnitt 2 aus Übersicht 1: Garnzuordnung und Garnstärke

Übersicht 2: zunächst nur Durchnummerierung der Motive,
später dann nach Zeichnungen und Probesticken nach und nach Festlegung des Musterverlaufs, des Fadenauszugs, der Stickrichtung und der Stickmuster.

Stickproben: diverse Sticharten ausprobiert, Kombination von Stickstichen gestickt.

Ausschnitt 1 aus Übersicht 2

Ausschnitt 2 aus Übersicht 2 mit Details 1, 2 und 3

Detail 1 große Blüte (fadengerade) Blütenmitte – skizziert

Detail 1, 2 und 3 – fertig gestickt

Stickproben:
kleines Läppchen oben links –
2. Muster von oben = gestickt in Detail 10 (obere Blütenblätter).
kleines Läppchen oben rechts –
Probe links unten = gestickt in Detail 3 (äußere Blütenblätter),
Probe rechts unten = gestickt in Detail 2 (innere Blütenblätter).
großes Läppchen unten –
Probe zwischen mittlerem und rechtem Ordenskreuz, oberer Bereich = gestickt in Detail 5 (große Tulpe geneigt 22,5 Grad).

Detail 5 (a + b) – große Tulpe (geneigt 22,5 Grad): Ermittlung von Fadenläufen,skizziert auf Transparentpapier – so kann man durch Wenden das spiegelbildliche Motiv erhalten

Stickproben von in in Frage kommenden Mustern

Detail 5 (a + b) – große Tulpe (geneigt 22,5 Grad): Entwurfskizzen und Anordnung der einzelnen Stich-Elemente

Detail 5 fertig gestickt

Für Detail 6 (a + b) – Knospe (leicht geneigt), Blütenmitte

wurde „französischer Stich – halb“ spiegelbildlich skizziert

und gestickt.

Für Detail 8 – große Blüte (diagonal) Blütenmitte –

wurden verschiedene Flächenfüllmuster skizziert.

Das linke angekreuzte Muster wurde gestickt, die anderen verworfen verworfen.

Detail 8 gestickt

Skizzen für Muster zu Detail 9 (große Blüte (diagonal) äußere Blütenblätter) – linke Seite gestickt, rechte Seite verworfen

Skizze zu Detail 9 – Musterverlauf vertikal – verworfen

Skizze zu Detail 9 – Musterverlauf horizontal – gestickt

Detail 9 gestickt

Detail 10 (a + b): große Blüte (diagonal) obere Blütenblätter: Skizzen zu Sternstich

Detail 10 gestickt

Große Blüte diagonal mit den Details 8, 9 und 10 fertig gestickt

Viele werden nun vielleicht denken, so viel Aufwand für eine Stickerei sei übertrieben. Aber wenn man bedenkt, dass diese Vorbereitungen nur knapp 40 Tage dauerten, die endgültige Stickerei aber fast vier Jahre (ohne die Unterbrechung) in Anspruch genommen hat, ist das Verhältnis durchaus akzeptabel. Und nur mit einer derart akkuraten Präparation war ein solch ausgesprochen einmaliges Ergebnis möglich. Die Mühe hat sich wahrlich gelohnt.

Nochmals herzlichen Dank an brubi für die Zurverfügungstellung all der Informationen. Wahrscheinlich wird kaum jemand die gesamte Akkuratesse übernehmen, aber einige Anregungen kann man durchaus hilfreich in die eigene Arbeit einfließen lassen.

Schwälmer Tischdecke – rund (2)

brubi – eine Stickerin, die anonym bleiben möchte – hat ihre traumhafte Schwälmer Tischdecke detailliert beschrieben und dankenswerter Weise erlaubt, diese Beschreibungen mit Ihnen zu teilen:


1/8 der Randborten-Stickerei
Bortenbreite ca. 20 cm


Details 1, 2 und 3: große Blüte (fadengerade)

Blütenmitte: Fadenauszug 2 zu 2, Grundstich,Rosenstich diagonal (Heft: Mustertücher „Lichte Muster, Seite 64), Stopfstichmuster „Raute“ Nr. 126 (Heft: Lichte Muster „Stopfstiche, Seite 66).

Innere Blütenblätter: Fadenauszug 2 zu 2, Grundstich, zwei Schlingstiche über drei Kästchen mit Richtungswechsel über Eck, Fadenweiterführung auf der Rückseite, gegengleich gestickt,

Äußere Blütenblätter: Fadenauszug 3 zu 1, Plattstich-Rauten aus 5 Stichen mit Richtungswechsel (Buch: Sticken von Lucinda Ganderton, Seite 101).

Detail 4: kleine Tulpe (fadengerade)
Fadenauszug 3 zu 1,
doppelte Limetrose „Ostertulpe – dicht“ (Heft: Limetrosen II, Seite 42)

Detail 5: große Tulpe (geneigt 22,5 Grad)
Fadenauszug 3 zu 1,
Stichkombination, in jeder 2. Tulpe spiegelbildlich gestickt, bestehend aus doppelter Limetrose „Ordenskreuz – versetzt gearbeitet“, hier einreihig (Heft: Limetrosen I, Seite 72), einfacher Limetrose „Limetrosen“, hier einreihig versetzt (Heft: Limetrosen I, Seite 27), Wickelstichstangen schräg, hier mit Richtungswechsel (Heft: Wickelstiche I, Seite 9).

Details 6 und 7: Knospe (leicht geneigt)

Blütenmitte: Fadenauszug 2 zu 2,
Französischer Stich – halb, hier in jeder 2. Knospe spiegelbildlich gestickt, (Heft: Mustertücher „Lichte Muster, Seite 32),

Äußere Blütenblätter:
aufliegender Hexenstich, in den Kettenstich eingehängt (Inspiration durch Heft: Frühe Schwälmer Weißstickerei).

Details 8, 9 und 10: große Blüte (diagonal)

Blütenmitte: Fadenauszug 2 zu 2,
Grundstich, Rosenstich senkrecht (Heft: Mustertücher „Lichte Muster, Seite 63),

Äußere Blütenblätter: Fadenauszug 2 zu 2,
Grundstich,Stopfstichmuster über 1 Kästchen, hier mit Richtungswechsel, 2- und 3-reihig, (Heft: Lichte Muster„Stopfstiche, Seite 83) mit Rosenstich-Füllung.

Obere Blütenblätter: Fadenauszug 4 zu 1,
Sternstich in Reihen (Buch: Ricami in bianco, Casa Editrice Mani di Fata, Seite 62, Muster „Fondo astelle“).

Detail 11: Krönchen (fadengerade – Eigenentwurf)

Kreise: Makrameestich,
Ringfüllung: Kästchenstich,
Halbkreise: Langettenstich,
Schrift: Kreuzstich, Text waagerecht „brubi“, senkrecht „2009 – 2014“.

Allgemeines zur Stickerei-Ausführung

Stoff: Reinleinen, 16-fädig von der Weberei Weddigen,

Stickgarne:
4-fach-Garne:
Nr. 12: Makrameestich, Knötchenstich, Spannstich, Langettenstich (Umrandung),
Nr. 16: Langettenstich, Schnürstich, Plattstich, Stielstich,
Nr. 20: Kettenstich, Schlingstich (Detail 1),
Nr. 25: Rosenstich (Details 1, 8 und 9), Stopfstich (Detail 1 und Detail 8),
Karomuster (Detail 11), Limetrosen und Wickelstich (Detail 4 und Detail 5),
Französischer Stich (Detil 6) und Hexenstich (Detail 7),
Nr. 30: Grundstich, Rosenstich-Füllung (Details 8, 9), Sternstich (Detail 10), Plattstich Rauten (Detail 3),
Sticktwist:
1-fädig: Schrift,
2-fädig: Unterlegung der Umrandung.
Beginn der Vorbereitung zum Sticken dieser Tischdecke am 20.09.2009.
Beginn der Stickarbeiten am 27.10.2009.
Fertigstellung der Stickarbeiten am 16.11.2014, 22:55 Uhr.

Reihenfolge der Stickarbeiten:
1. Blütenkonturen in Makrameestich (Stich von oben nach unten gestickt),
2. Stiele, Ranken, Herzen, Blattkonturen teilweise in Knötchenstich (Stich von oben
nach unten gestickt),
3. Blätter, Blattfüllungen, Blüten-Randfüllungen in Plattstich,
4. Knospen-Grannen in Spannstich
5. Blätter teilweise, Kreise und Halbkreise (Schnürloch) in Langettenstich,
6. Innere Blütenkonturen für die Füllmuster in Kettenstich,
7. Unterlegung Umrandung (Stichart vergessen), Umrandung in Langettenstich.
– mindestens 1 Jahr Pause –
8. Aussuchen, festlegen, skizzieren, probesticken außerhalb des Deckenbereiches, Fäden ausziehen, sticken, teilweise wieder entfernen u. ändern der Füllmuster.

Wie genau sich die Vorarbeiten gestalteten, um eine solch ausgefeilte und erstklassige Stickerei zu erzielen, erfahren Sie im nächsten Blogbeitrag.

Bleiben Sie dran!