Die von Beginn der Schwälmer Weißstickerei (ca. 1790) und auch heute noch am häufigsten angewendeten Stiche zur Gestaltung einer Fläche zwischen zwei Konturenlinien sind umwickelte Spannstiche. Sie werden in der Schwalm „Schlängchen“ genannt. Da aber auch umwickelte Hexenstiche den Namen „Schlängchen“ tragen, habe ich die umwickelten Spannstiche „Kerrercher“ (= Kettchen [Anneliese Spieß])genannt. Für diese Stichfolge gibt es unterschiedliche Arbeitsweisen. Sie sind in meiner Publikation Schlängchen & Co auf den Seiten 6 – 14 zu finden.
Betrachtet man historische Vorbilder der Schwälmer Weißstickerei, so findet man sehr oft
schlangen- oder zick-zack-linienförmige Verzierungen in unterschiedlicher Ausgestaltung. Die
Welle symbolisiert den Fluss des Lebens und dessen stetiges Auf und Ab.
Oft – aber nicht immer – haben die Motive außerhalb der Reihe umwickelter Spannstiche noch zusätzliche Zierstiche wie Schnürlochbögen oder geschnürte Bögen.
Siehe auch:
Doppelkonturen (1) – Freie Flächen
Historische Schwälmer Weißstickerei
Übergang von früher zu späterer Schwälmer Weißstickerei (1)
Schwälmer Weißstickerei – Sonnenblumendarstellungen
Schwälmer Paradekissen-Borte (A)
Historische Schwälmer Miederärmel-Stickerei (D)