Adventskalender 2019 – Tag 1

Vorbereitende Arbeiten

Der Kranz hat einen Außendurchmesser von ca. 60/66 cm. Ich wähle einen Stoffzuschnitt von 115 cm x 115 cm und verwende 16-fädiges Weddigen Leinen (#925).

Zuerst wird das Muster auf das Leinen übertragen. Das geschieht am Besten in einem Zug. Das Aufbügeln eines großen Musters ist eine kleine Herausforderung, weil man schlecht überprüfen kann, ob die Umrisslinien kräftig genug übertragen wurden. Wie zu sehen, hat mein Muster einige Mängel. An einigen Stellen sind Sengspuren zu sehen, an anderen Stellen sind die Umrisse zu schwach. Alles in allem ist es aber eine brauchbare Vorlage geworden.

Würde man das Muster aufteilen und einzelne Partien erst später übertragen, bestünde die Gefahr, dass diese Teile etwas verrutschen und das Gesamtmuster später nicht so stimmig aussieht. Man benötigt also eine ebene Unterlage, die groß genug ist für das Gesamtmuster. Für die fadengerade Übertragung werden mittlere Quer- und Längsachse sowohl auf dem Leinen (mit kurzen Vorstichen farbigen Garns) als auch in der Zeichnung (mit einer gestrichelten Linie) markiert. Nach der Übertragung werden die Markierungsfäden entfernt.

Nun müssen wie üblich zunächst alle Umrisslinien mit Stichen überdeckt werden. Dabei spielt die Reihenfolge oft eine wichtige Rolle. Wie es häufig so ist, wenn man zum ersten Mal ein Muster stickt und keine Vorlage dazu hat, passieren Fehler. Ich habe ein ähnliches Motiv schon einmal gestickt. Aus meinen Fehlern habe ich gelernt und kann jetzt ein paar nützliche Tipps an Sie weitergeben. Das geschieht Stück für Stück im Laufe der Adventstage.

Ein Wort zu den Stickgarnen:
Hier wurde Vierfachstickgarn der Stärken 16, 20, 25 und 30 gebraucht. Die jeweils verwendete Stärke habe ich angegeben. Man muss sich aber nicht so streng an diese Vorgaben halten.
Für Plattstiche verwende ich gern 2-fädigen Sticktwist, weil sich zwei Fäden etwas flacher auf das Gewebe legen und es damit besser abdecken als ein gedrehter Faden. Der Unterschied ist aber nur marginal – man kann genauso gut Vierfachstickgarn Nr. 30 verwenden.

Für meine Stickerei habe ich
5 Strängchen Vierfachstickgarn Nr. 16,
2 Strängchen Vierfachstickgarn Nr. 20,
4 Strängchen Vierfachstickgarn Nr. 25,
3 Strängchen Vierfachstickgarn Nr. 30 und
3 Strängchen Sticktwist benötigt.

Ich habe mit Sticknadeln mit Spitze Nr. 24 und Nr. 26 sowie Sticknadeln ohne Spitze Nr. 26 gearbeitet.

Adventskalender 2019 – Weihnachtskranz

Auch dieses Jahr möchte ich Ihnen wieder einen Adventskalender „füllen“. 2016 beginnend, habe ich 24 kleine Kranzmotive präsentiert. Meine Blogleser waren begeistert. Daher habe ich die Adventsüberraschungen fortgeführt. 2017 wurden kleine Projekte mit schwalmtypischen Stickereien hinter den Türchen versteckt, 2018 kam es zu einem Engelstreffen.

Diesmal handelt es sich um ein großes Kranzmotiv – die

Weihnachtsgeschichte

darstellend.

Einige werden sich jetzt fragen „Nochmal die Weihnachtsgeschichte als Stickmotiv? Gibt es denn noch nicht genug unterschiedliche Arbeiten zu diesem Thema?“ Ich meine „Nein“.

Denn dieses Muster ist einzigartig
– entworfen von einer Künstlerin
– auf sticktechnische Details achtend überarbeitet von einer Stick-Designerin
– modifiziert zur Perfektionierung der Gesamtkomposition von einer Grafikdesignerin.

Hier ist eine wunderschöne, ausgereifte und stimmige Vorlage entstanden.
Auch wer schon einmal ein Projekt mit der Weihnachtsgeschichte gestickt hat, wird sich mit der Realisierung des hier vorliegenden Entwurfs ein exklusives Stickvergnügen bereiten.

Es macht riesigen Spaß, die einzelnen Figuren auszuarbeiten. Über etwaige Schwierigkeiten in einigen Details werde ich Ihnen mit Vorschlägen, Anleitungen und vielen Bildern hinweg helfen. Der Adventskalender erwartet Sie ab Morgen mit detaillierten Beschreibungen .

Das Muster ist ein Kranz mit einem Außendurchmesser von 60 cm bis 66 cm.

Das Design ist geeignet, um eine besondere Decke, einen Wandbehang oder eine Gardine zu besticken.

Natürlich ist es auch möglich, Einzelfiguren oder auch Figurengruppen anders anzuordnen. Zum Beispiel kann ein Bandmuster damit gestaltet werden, man kann sie aber auch im Quadrat oder Rechteck platzieren oder ausschneiden – ein bisschen ähnlich zu Jessica Grimm´s Projekt.

Es wäre gut möglich, diese Einzelfiguren oder Figurengruppen zur Dekoration in einen ausgedienten Stickrahmen zu spannen, wie die Engel im unteren Teil der Beiträge Adventskalender 2018- Tag 1 und Adventskalender 2018- Tag 15 .

Sehr gut kann ich mir die Stickerei auch auf einem passenden Lichtpaneel montiert und zur Dekoration an einer Wand aufgehängt vorstellen.

Wenn man diese Möglichkeit verwirklichen und das Bild im Gegenlicht aufhängen will – von hinten beleuchtet oder an einem Fenster – darf man auf der Rückseite keinerlei Spannstiche ausführen, da diese dann sichtbar wären. Man kann sich helfen, indem man Anfangs- und Endfädchen jedes kleinen Teiles doppelt miteinander verknotet und dann kurz abschneidet.

Die Stickerei ist sehr abwechslungsreich und lässt Spielraum für eigene Kreativität. Es ist ein richtiger Stickspaß, dieses wundervolle Muster auszuarbeiten.

Damit auch Sie dieses einzigartige Projekt sticken können, biete ich ein Dokument zum Herunterladen an. Es enthält das auf eine Seite passende verkleinerte Muster, ein weiteres verkleinertes Muster, das 12 Abschnitte zeigt und dann die Musterabschnitte in Originalgröße auf extra Seiten zum Zusammensetzen. Zusätzlich wurden Einzelfiguren beziehungsweise Figurengruppen in Originalgröße abgebildet.

Weihnachtskranz
Adventskalender 2019
Konturenmuster
23 Seiten DIN A 4
Text: deutsch
4.2 MB Dateigröße
24,00 €
zum Shop

Flächenfüllmuster Nr. 549

Kategorie: Limet-Muster
verwendetes Leinen: 13.5-fädig
verwendetes Garn: Vierfachstickgarn Nr. 16
angewandte Stiche: Kästchenstiche
Mitte: Kästchen (in anderen Motiven: mittlerer Längsachse = 3-er Fadenbündel)
Breite eines Mustersegmentes = 8 Fäden

Am Ende dieses Beitrages befinden sich Instruktionen für Linkshänder.
Zuerst erstellt man ein Limet-Fadengitter mit einem Kästchen im Zentrum.

Man sticht an der linken unteren Ecke des Zentrumskästchens aus.

Man arbeitet einen Kästchenstich um das Zentrumskästchen herum, mit dem ersten Stich unten von links nach rechts.

Der zweite Stich erfolgt oben von links nach rechts. Mit diesem Stich kann man die Fadenspannung etwas erhöhen. Die Stiche sollten so fest angezogen werden, dass sie die Gewebefäden innerhalb des Kästchens zusammenziehen.

Der dritte Stich erfolgt auf der linken Seite von unten nach oben und

der vierte Stich auf der rechten Seite von unten nach oben.
Reihen von Kästchenstichen, mit einem Abstand von einem Kästchen, werden immer von oben nach unten gestickt.
So stitcht man an der linken unteren Ecke des nächsten Kästchens aus, das mit einem Kästchenstich umrandet werden soll – drei Kästchen unterhalb und ein Kästchen nach links vom letzten Einstichpunkt entfernt.

Man arbeitet einen Kästchenstich wie zuvor beschrieben.

Auf der Rückseite bilden sich unterhalb der Kästchenstiche Doppelkreuze. Beim späteren Bügeln polstern diese die Bereiche der Kästchenstiche auf.

Das Ende einer Reihe erreichend, muss man den Arbeitsfaden einmal durch die Rückseite des letzten Stiches ziehen, bevor man die nächste Reihe beginnt. Nur so bleiben die Löcher zwischen den Stichen klar abgegrenzt und offen.

Man dreht das Stück um 180 ° stickt die nächste Reihe um ein Kästchen versetzt neben die erste Reihe.

Man muss immer darauf achten, dass die Löcher klar abgegrenzt und offen bleiben.

Ein dezentes Muster für kleinere Flächen ist entstanden. Zuerst wirkt es ein bisschen langweilig.

Von der Rückseite beleuchtet, ist die zarte Struktur klar erkennbar.

Nach Kochen und Bügeln ändert sich das Aussehen.


Instruktionen für Linkshänder:

Man sticht an der rechten unteren Ecke des Zentrumskästchens aus.

Man arbeitet einen Kästchenstich um das Zentrumskästchen herum, mit dem ersten Stich unten von rechts nach links.

Der zweite Stich erfolgt oben von rechts nach links. Mit diesem Stich kann man die Fadenspannung etwas erhöhen. Die Stiche sollten so fest angezogen werden, dass sie die Gewebefäden innerhalb des Kästchens zusammenziehen.

Der dritte Stich erfolgt auf der rechten Seite von unten nach oben und

der vierte Stich auf der linken Seite von unten nach oben.
Reihen von Kästchenstichen, mit einem Abstand von einem Kästchen, werden immer von oben nach unten gestickt.
So stitcht man an der rechten unteren Ecke des nächsten Kästchens aus, das mit einem Kästchenstich umrandet werden soll – drei Kästchen unterhalb und ein Kästchen nach rechts vom letzten Einstichpunkt entfernt.

Man arbeitet einen Kästchenstich wie zuvor beschrieben.

Auf der Rückseite bilden sich unterhalb der Kästchenstiche Doppelkreuze. Beim späteren Bügeln polstern diese die Bereiche der Kästchenstiche auf.

Das Ende einer Reihe erreichend, muss man den Arbeitsfaden einmal durch die Rückseite des letzten Stiches ziehen, bevor man die nächste Reihe beginnt. Nur so bleiben die Löcher zwischen den Stichen klar abgegrenzt und offen.

Man dreht das Stück um 180 ° stickt die nächste Reihe um ein Kästchen versetzt neben die erste Reihe.

Man muss immer darauf achten, dass die Löcher klar abgegrenzt und offen bleiben.

Sehr feines Leinen für Schwälmer Weißstickerei

Leinen ist ein Naturprodukt. Daher fällt nicht jede Produktion gleich aus.
Vor einiger Zeit erhielt ich ein Muster sehr feinen Leinens neuer Produktion. Es handelt sich um 20-fädiges reines Kettgarnleinen der Weberei Weddigen (Artikel #180 ).

Es ist nahezu gleichmäßig gewebt. Ich habe 20/18-19 Fäden/cm gezählt, wie das vergrößerte Detail im Bild unten zeigt.

Das Leinen fühlt sich gut an und sieht ansprechend aus.

Sofort habe ich mit einem Test begonnen. Hier ist das Ergebnis:

Das Leinen ist dicht gewebt. Die Struktur ist klar mit einigen leinen-typischen Verdickungen, wie das Foto im Gegenlicht zeigt.

Der Fadenauszug war in beiden Richtungen kein Problem. Die Fäden sind innerhalb der 30 cm meines Musterstückes nicht gerissen.

Die entstandene Fadenrinne ist klar und ohne irgendwelche Fussel.

Um die Stickqualität zu testen, habe ich ein kleines Muster aufgebügelt. (Es wird in einem der zukünftigen Beiträge genauer gezeigt werden.)

Die Vorarbeiten waren angenehm, die Nadel glitt leicht durch das Leinen.
Der Fadenauszug war einfach, und auch wenn mein Augenlicht nicht mehr das Beste ist, so konnte ich doch nur mit Brille und ohne Lupe arbeiten.

Der Fadenauszug für ein lichtes Muster brachte nur wenige Flusen zu Tage. Betrachtet man das Fadengitter, ist die leichte Ungleichmäßigkeit des Gewebes zu erkennen. Sie wirkt sich aber beim Sticken des Füllmusters nicht störend aus.

Die Dichte des Gewebes ermöglicht die exakte Platzierung der Plattstiche (bitte beachten Sie, dass das Foto eine starke Vergrößerung zeigt und das Stück noch nicht gekocht wurde)

und die größere Präzision beim Sticken der Schnürlöcher (jetzt gekocht und gebügelt abgebildet).

Alles in allem liegt hier ein wunderbarer Stoff vor – ein Schatz für Liebhaber feinen Leinens. Hier finden Sie Einzelheiten zu verfügbaren Größen und Preisen.

Briefecken (2)

#2:
Die vorbereitenden Arbeiten sind die gleichen wie in dem Beitrag Briefecken (1) gezeigt. Der Einfachheit halber wiederhole ich die ersten Schritte hier.

Es ist wichtig, dass der Abstand zwischen der Fadenrinne für den Einschlag und der Fadenrinne für die Saumbefestigung auf beiden Seiten der Ecke gleich ist.

Das Stück wird gebügelt und mit der rechten Seite nach unten flach auf den Tisch gelegt. Dem Faden der Fadenrinne für die Saumbefestigung bis zum Treffpunktmit der Fadenrinne für den Einschlag folgend, markiert man exakt diesen Punkt. Das gleiche geschieht auf der angrenzenden Seite der Ecke.

Mit einem HB-Bleistift zieht man eine diagonale Linie, um beide Markierungspunkte miteinander zu verbinden.

Die Nahtzugabe wird zurückgeschnitten.

Die Nahtzugabe wird gefaltet.

(Man kann entlang der Bleistiftlinie eine Markierung mit kurzen Vorstichen anbringen, um exaktes Falten zu erleichtern.)

Der Einschlag wird gefaltet.

Der Saum wird in Position gesteckt, geheftet und mit Hohlsaumstichen befestigt.

Die Ecke wird mit Blindstichen von Hand zugenäht.

Beide Methoden, sorgsam ausgeführt, führen zu perfekten Eckbildungen – es macht keinen Unterschied, ob man ausschließlich Hohlsaumstiche,

oder zusätzlich Kästchenstiche

oder auch Erbslochhohlsaum stickt.