Weihnachtsbaumschmuck: Kissen

Das fertige Kissen misst 10 cm x 10 cm. Dazu benötigt man eigentlich ein Leinenstück von 22 cm Länge und 12 cm Breite. Da man die Arbeit aber in einen Rahmen spannen muss, sollte man die Größe des Leinens so wählen, dass es bequem eingespannt werden kann – nicht benötigte Stoffüberstände werden am Ende abgeschnitten.

Ein Kreismotiv mit einem Durchmesser von 6,5 cm wird auf die Vorderseite des Leinenstückes aufgebügelt. Man positioniert das Muster so, dass der Kreismittelpunkt von drei Seiten des Stoffes mindestens 6 cm weit entfernt ist.
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Mit Vierfachstickgarn hier: Nr. 20 arbeitet man Knötchenstiche entlang der Kreislinie, mit Vierfachstickgarn Nr. 25 die Schnürlochbögen und mit Vierfachstickgarn Nr. 30 eine Reihe von Kettenstichen innerhalb der Knötchenlinie. Dann erfolgt der Fadenauszug und das Füllen der Fläche mit einem Muster. Hier wurde Flächenfüllmuster Nr. 470 gewählt.

Anschließend wird die Arbeit gewaschen, gestärkt und gebügelt.
Auf der Rückseite misst man, vom Mittelpunkt der Stickerei ausgehend, je 5 cm nach jeder Seite und markiert – parallel zum Fadenlauf – ein Quadrat von 10 cm x 10 cm.
2_BaumschmuckMan faltet das Leinen einmal entlang der markierten Linie zusammen, so, dass die Vorderseite nach innen kommt.
3_BaumschmuckSodann näht man beide Lagen entlang der Linien links und rechts zusammen und schneidet den Stoffüberstand links, rechts und an der offenen oberen Kante auf ca. 1 cm zurück.
4_BaumschmuckDie Nahtzugaben werden auseinandergefaltet und gut ausgestrichen.
5_BaumschmuckDie Arbeit wird von innen nach außen gewendet und nochmals gebügelt.
Das entstandene Säckchen wird mit Polyesterwatte gefüllt. Damit das Lichte Flächenfüllmuster besser zur Geltung kommt, wurde es mit einem farbigen Stoff unterlegt.
6_BaumschmuckDie Nahtzugabe der oberen Kante wird nach innen gefaltet. Das Kissen wird möglichst unsichtbar zugenäht.
7_BaumschmuckAus Baumwollhäkelgarn wird eine feste Kordel gedreht. An einer Ecke beginnend, wird die Kordel – mit wenigen Zentimetern Überstand, aus denen später die Quaste entsteht – von der Rückseite zunächst entlang zweier Kanten des Kissens befestigt.
8_BaumschmuckAn der dem Anfang gegenüberliegenden Ecke wird die Kordel zu einer Schlaufe gelegt. Die restlichen beiden Kanten werden mit der Kordel versehen.
9_BaumschmuckDie Kordelenden werden an der Kissenspitze einige Male mit Häkelgarn umwickelt. Der Faden wird vernäht.
10_BaumschmuckAn der oberen Schlaufe verfährt man ebenso.
11_BaumschmuckDie Kordelenden werden zurückgeschnitten.
12_BaumschmuckDie Kordel wird aufgedreht, sodass eine Quaste entsteht.
13_BaumschmuckDas fertige Kissen kann dekoriert werden.
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Tischdecke für alle Jahreszeiten – November: Eichblatt und Eicheln

Als Muster für den Monat November verwende ich das Blatt und die Frucht einer Eiche, womit ich dem Wunsch einer Stickerin aus Südafrika emtspreche.
Eiche_01In meiner näheren Umgebung wachsen viele verschiedene Eichen. So konnte ich sie mir sehr genau betrachten, die Unterschiede feststellen und die Formen für die Umsetzbarkeit in Stickerei überprüfen. Ein Blatt mit Rundungen fand ich geeigneter als eines mit Spitzen an den Rändern. So wählte ich folgende Konturen:
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Die Zeichnung des Blattes ist im Original ca. 10 Zentimeter breit und 7 cm hoch.
Die Eichel misst im Original ca. 2,4 Zentimeter in der Breite und 4,5 cm in der Höhe.

Zuerst werden die Zeichnungen mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen und anschließend auf das Leinen gebügelt.
Eiche_07Eiche_08Beide Konturen benötigen eine Schlingstichkante, um des Gewebe vor dem Ausfransen zu sichern.So werden auf 13,5-fädigem Weddigen Leinen mit Vierfachstickgarn Nr. 20 zuerst Knötchenstiche über die innere Linie gestickt. Ebenfalls mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden Kettenstiche zwischen die beiden Linien gestickt und dann mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt.
Eiche_09Um den Stiel des Blattes möglichst schmal zu halten, werden von einer Seite aus Schlingstiche mit etwas Abstand gestickt und dann von der gegenüberliegenden Seite Schlingstiche in die Zwischenräume gesetzt.
Eiche_10Eiche_11Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine weitere Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.
Eiche_12Eiche_13Das Eichelkäppchen wurde mit Waffelstichen gefüllt (Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei, Seite 34-36 ). Die Eichel selbst wollte ich zunächst mit unterlegten Plattstichen gestalten, aber die Stiche würden zu lang geraten, um gut auszusehen.
Daher entschloss ich mich, ein Muster der frühen Schwälmer Weißstickerei zu verwenden – dichtes, 2-er Geflecht (Frühe Schwälmer Weißstickerei, Seite 19).
Eiche_14Für das Blatt wählte ich das lichte Grundstichmuster (Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei, Seiten 54 – 56, oder Mustertücher Lichte Muster, Seiten 58 – 60), wobei immer nur ein Faden ausgezogen wurde und zwei Fäden stehen blieben.
Eiche_15Dieses Muster ist besonders gut geeignet, um es auch in den Ecken und Kurven ordentlich auszuarbeiten.
Am Ende wurden noch einige Blattadern mittels Kettenstichen nachempfunden.
Eiche_16Nach der Fertigstellung der Stickerei wurden die Teile gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wurden Blatt und Eichel ausgeschnitten. Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!
Eiche_17Einige einzelne Eicheln und Käppchen sind schnell gestickt … und schon ist eine weitere hübsche Dekoration fertig!
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Tischdecke für alle Jahreszeiten – Oktober: Wilder Wein und Trauben

Wilder Wein klettert an vielen Mauern und Hauswänden und leuchtet in kräftigen Rottönen in der goldenen Oktobersonne.

Wein_01So wählte ich ein Blatt des wilden Weines und eine Traube als Muster für den Monat Oktober.

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Die Zeichnung des Blattes ist im Original ca. 10 Zentimeter breit und 9,5 cm hoch. Auch kleinere oder größere Konturen sind gut verwendbar.
Die Zeichnung der Weintraube ist im Original ca. 8 Zentimeter breit und 6 cm hoch. Kleine Kreise, die die Trauben darstellen, sind leicht und einfach zu sticken. Sie können mit Schlingstichen (Schnürlöchern) gearbeitet werden. Das erleichtert die Arbeit – eine zusätzliche Schlingstichkante um das gesamte Motiv herum ist nicht nötig.

Wein_04Zuerst wird die Zeichnung mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen. Es ist zu beachten, dass das Muster beim anschließenden Aufbügeln spiegelverkehrt zur ursprünglichen Zeichnung übertragen wird.

Wein_05Auf 20-fädigem Weddigen Leinen werden mit Vierfachstickgarn Nr. 25 alle Kreise mit „Schnürlöchern“ gefüllt.

Wein_06Kleine Flächen zwischen den „Trauben“ bleiben frei, Teile von „Trauben“ werden bestickt.

Wein_07Der Stiel wird mit Schlingstichen umgeben.

Wein_08Das Blatt benötigt eine Schlingstichkante, um des Gewebe vor dem Ausfransen zu sichern. So werden auf 20-fädigem Weddigen Leinen mit Vierfachstickgarn Nr. 20 zuerst Knötchenstiche über die innere Linie gestickt. Ebenfalls mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden Kettenstiche zwischen die beiden Linien gestickt und dann mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt. Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine weitere Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.

Wein_09Die Innenfläche wurde mit dem Muster „469“ gefüllt. Auch viele andere Flächenfüllmuster eignen sich für dieses Motiv. Ich wollte eine feine und unauffällige Musterung, daher habe ich sehr feines Leinen verwendet und ein ruhig wirkendes Muster gewählt.

Wein_10Nach der Fertigstellung der Stickerei wurde das Teil gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wurden Blatt und Traube ausgeschnitten. Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!

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Tischdecke für alle Jahreszeiten – September: Pilze

Zur Zeit stehen unsere Wälder voller herrlicher – essbarer , aber auch ungenießbarer – Pilze. Die Natur bringt auch hier einen großen Formenreichtum hervor. Daraus möchte ich schöpfen.
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So sollen Pilze als Muster für den Monat September dienen.
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Pilz | mushroom 7Zuerst werden die Zeichnungen mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen und anschließend auf das Leinen aufgebügelt. Da die Teile später ausgeschnitten werden sollen, kann man sie dicht und durcheinander platzieren, um nicht zu viel Leinen zu verbrauchen. Abhängig von den Flächenfüllmustern, die später verwendet werden, kann für manche Formen gerader Fadenlauf, für andere diagonaler Fadenlauf gewählt werden.

Pilz | mushroom 8Auf dem 13,5-fädigen Weddigen Leinen werden mit Vierfachstickgarn Nr. 16 zuerst Knötchenstiche über manche Linien gestickt. Alle Flächen, die später mit Mustern gefüllt werden sollen, erhalten eine Knötchenstichumrandung,

Pilz | mushroom 9nach außen hin werden Kettenstiche mit Vierfachstickgarn Nr. 20 gestickt, und – ebenfalls mit Vierfachstickgarn Nr. 20 – werden die Kettenstiche mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt. Da die Stiele der Pilze oftmals sehr schmal sind, sollen sie nicht mit Muster gefüllt werden. Hier ist es ausreichend, die Konturenlinie mit Kettenstichen zu markieren und mit Schlingstichen zu überdecken. Diese Schlingstiche sollten nach innen unterschiedlich lang sein.

Pilz | mushroom 10Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine weitere Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.
Die Innenflächen werden mit passenden Mustern gefüllt – siehe Limetrosen 1 , Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei, Wickelstiche.

Pilz | mushroom 11Spezielle Formteile, wie der ausgefranste Rand, werden mit Plattstichen gebildet.

Nach der Fertigstellung der Stickerei wurde das bestickte Leinen gewaschen, gestärkt und gebügelt.
Dann wurden die Pilze ausgeschnitten.

Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!

Pilz | mushroom 12Die Pilze kann man einzeln oder in Gruppen hübsch arrangieren.

Wie schon früher erwähnt, sind alle diese kleinen Projekte nur Übungen für die Schwälmer Weißstickerei.

Pilz | mushroom 13Sie können als Band

Pilz | mushroom 14oder als Einzelbilder die Wohnung herbstlich schmücken.

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Tischdecke für alle Jahreszeiten – August: Sonnenblumen

Im August erreicht der Sommer seinen Höhepunkt. Noch einmal zeigt die Natur mit prächtigen Blüten in nicht enden wollender Vielfalt in geballter Kraft ihre ganze Schönheit. Überall sieht man nun auch Sonnenblumen – solche, die ganz Felder in goldgelbe Teppiche verwandeln und andere, die sich als riesige Einzelexemplare in den Himmel strecken.
Sonnenblume | sunflower aSo soll die Sonnenblume als Muster für den Monat August dienen.
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Die Zeichnung hat im Original einen Durchmesser von 14 Zentimetern.
Sonnenblume | sunflower cZuerst wird die Zeichnung mittels Bügelmusterstift auf Butterbrotpapier übertragen. Die Kreislinie gelingt besser, wenn man sie nicht frei Hand, sondern entlang eines in der Größe passenden, runden Gegenstandes zieht.
Je nachdem, wie man den Rand innerhalb der Blütenblätter gestalten will, kann man einen oder mehrere Ringe anordnen. So kann man nur den inneren Ring nutzen, die Innenfläche mit einem Muster füllen und den Raum zwischen innerem Ring und Blütenblättern unbestickt lassen.
Man kann auch nur den inneren und den äußeren Ring aufzeichnen und die dazwischen liegende Fläche mit Zierstichen (z. B. Schlängchen oder „Kerrercher“) dekorieren oder mit einem kleinen Füllmuster (z. B Grundstich) besticken. Man kann auch drei (oder noch mehr) Ringe aufzeichnen und sie mit Knötchenstichen überdecken. Oder man kann nur den äußeren Ring aufzeichnen und erhält damit mehr Raum für das Flächenfüllmuster.
Sonnenblume | sunflower dAuf dem 13,5-fädigen Weddigen Leinen werden mit Vierfachstickgarn Nr. 16 zuerst Knötchenstiche über die Kreislinie(n) gestickt. Mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden Kettenstiche am Rand der Blütenblätter entlang gestickt, so, dass die Linie noch gut sichtbar bleibt.
Ebenfalls mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden die Kettenstiche mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt. Damit die Schlingstiche nicht zu lang werden, lässt man die Mitte der Blütenblätter frei.

Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine weitere Reihe Kettenstiche, diesmal mit Vierfachstickgarn Nr. 30, gearbeitet.
Die Innenfläche wurde mit dem Muster „Sonnenblumen“ aus meinem Buch „Limetrosen 2, Seiten 86-89) gefüllt. Auch viele andere Flächenfüllmuster
eignen sich für dieses Motiv.
Sonnenblume | sunflower eNach der Fertigstellung der Stickerei wurde das Teil gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wurde die Sonnenblume ausgeschnitten.
Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!
Sonnenblume | sunflower fBereits mit 4 oder 5 solcher Sonnenblumen kann man ein schönes Motiv gestalten.
Sonnenblume | sunflower gMit ein paar zusätzlichen erhält man einen kleinen Kranz.
Sonnenblume | sunflower hIn Verbindung mit den Blättern sehen Band und Kranz noch prächtiger aus.
Sonnenblume | sunflower iAuch kleine Gruppen lassen sich hübsch gestalten.