Die 13 Basisstiche der Schwälmer Weißstickerei

A. Die Zierstiche
2. Der Schlingstich

Schlingstiche erstrecken sich zwischen zwei Linien/Punkten, wobei die Linien meist nicht parallel verlaufen. Schlingstiche werden in der Schwälmer Weißstickerei in vielen Formationen gestickt. Man stickt mit ihnen gerundete Blätter, die halbkreisförmigen, zackigen oder strahlenförmigen Umrandungen von Motiven, kleine Blümchen und kleine Kreise.

Garnstärke: je nach Feinheit des Leinens Vierfachstickgarn Nr. 20 oder Nr. 25
Aufbau der Reihen: meist von oben nach unten (manchmal auch von links nach rechts)
Richtung der Nadelführung: meist von rechts nach links (manchmal auch von oben nach unten)
Arbeitsweise: Man sticht auf der linken/äußeren Linie aus und legt den Faden in einer Schlaufe nach unten und rechts.
Man sticht auf der rechten Seite ein, unterquert den Stoff zwischen den beiden Linien und sticht links dicht neben dem vorherigen Ausstichpunkt aus. Der Schlaufenfaden befindet sich unterhalb der Nadelspitze.
Man zieht die Nadel durch und den Faden nach links an.

Auf diese Weise entstehen Schlingstichbögen (in der Schwalm „geschnürte Bögen“ genannt,

oder um einen Mittelpunkt herum gearbeitete Schlingstichbögen – die sogenannten „Schnürlochbögen“,

Schlingstichspitzen (in der Schwalm geschnürte Messerspitzen“ genannt) und

um einen Mittelpunkt herum gearbeitete Schlingstichspitzen – die sogenannten „Schnürloch-Messerspitzen“,

Auch Wimpernstiche entstehen mit dem Schlingstich,

ebenso das Schlingstich-Rad (in der Schwalm „Schürloch“ genannt).

(Auch der Rosenstich ist ein Schlingstich, wird aber nicht als Zierstich, sondern als Flächenfüllmuster eingesetzt und daher auch unter dieser Kategorie ausführlich beschrieben.)

Siehe auch:
Wie arbeitet man ein Schnürloch?
Übungsmuster für Knötchenstichen, Spiralen, Abzweigen und Schnürlöchern.
Tischdecke für alle Jahreszeiten – Oktober: Wilder Wein und Trauben
Adventskalendar 2016 – Tag 7

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