Zur stolzen Schwälmer Tracht wurden von den Frauen stets Schnallenschule getragen. Männer hatten daneben noch Stiefel oder Riemenschuhe (Schnürschuhe).
Die Schnallenschuhe hatten eine abgerundete Spitze. Die Absätze waren klein und und schmaler als der Schuh, sodass es aussah, als würden Klötzchen unter dem Schuh liegen. Daher wurden die Absätze auch „Kletz“ genannt und die Schuhe „Kletzschuhe“.
Für besseren Halt und größere Langlebigkeit wurden manche Absätze auch noch mit Eisen beschlagen.
Für Frauenschuhe hatte der Schuster nur einen Leisten, das heißt, es gab keine linken oder rechten Schuhe. Beide waren gleich und wurden abwechselnd einmal rechts und einmal links getragen.
Dadurch wurden sie gleichmäßig abgenutzt.
Die Schuhe wurden meist aus Kalbsleder gefertigt. Die stanzverzierten Laschen (Zungen / Riegen) waren bei Frauenschuhen am oberen Rand ausgezackt und mit weißem Schafleder unterlegt.
Die Laschen der Männerschuhe waren rot – nur in Trauerzeiten weiß – paspeliert.
Die Seitenteile der Schuhe hatten nach vorne hin große, herzförmige Verlängerungen – die „Ohren“.
Sie waren mit Lochornamenten verziert. Bei Brautschuhen wurde auch das Herstellungsjahr eingelocht.
Die „Ohren“ wurden durch Schnallen geführt und drapiert. Sie gaben den Schwälmer Schnallenschuhen das außergewöhnliche Gepräge.
Neben den Schnallenschuhen hatte die Schwälmerinnen auch noch bequemere Schuhe, die sogenannten „Kommod“-Schuhe (kommod = bequem). Flach und sehr einfach gehalten wurden sie im Alltag oder von älteren Frauen getragen.