Wie fertigt man einen Lavendelbeutel?

13,5-fädiges Leinen wird auf ein Maß von 20 cm x 25 cm zugeschnitten.
6 cm unterhalb der Oberkante (die Seite ist 20 cm breit) beginnend, wird der Fadenauszug für die gefaltete Erbslochkante vorgenommen.
Beutel_1Ein Erbslochhohlsaum wird, direkt von einer Kante ausgehend, gearbeitet. Es macht keinen Unterschied, ob man vom linken oder vom rechten Rand aus beginnt. Dazu werden zunächst zwei Reihen Kästchenstiche gestickt. Bitte beachten Sie, dass für das Erbsloch eine gerade Anzahl von Kästchenstichen benötigt wird. Der übrige Stoff wird nach Fertigstellung der Kästchenstichreihen entlang der gesamten Seite abgeschnitten.
Beutel_2Die Erbslöcher können später gearbeitet werden.
Mit farbigem Garn und Vorstichen werden Nahtzugabe (8 Gewebefäden von der seitlichen Kante entfernt) und mittlere Längsachse markiert und ebenso die Mitte zwischen den beiden Markierungslinien.
Beutel_3Die Fläche soll mit einem Limetmuster in quadratischer Form verziert werden. Und das Muster soll vollständig in das Quadrat passen. Dazu ist es notwendig, den Fadenauszug schrittweise vorzunehmen, um die benötigte Größe auszählen zu können.

Der Fadenauszug wird von der Rückseite aus vorgenommen.
Ungefähr 5 cm oberhalb der unteren Kante und in der Mitte zwischen den beiden Markierungslinien, wird ein vertikaler Gewebefaden durchtrennt und stückweise nach oben hin ausgezogen – ca. 3,5 cm weit.
Beutel_4(Es ist zu beachten, dass das obige Bild die rückwärtige Seite zeigt. Wenn man das Muster hier rechts der Mittellinie platziert, wird die Kordel auf der linken Seite des Beutels heraushängen, wenn dieser fertiggestellt ist. Will man die Kordel rechts haben, muss man das Muster links der Mittellinie platzieren.

Am unteren Ende der vertikalen Fadenrinne wird nun ein horizontaler Faden durchtrennt und zu jeder Seite zunächst ca. 1,5 cm weit ausgezogen.

Ausgehend von der vertikalen Fadenrinne werden weitere Fäden in einem Abstand von jeweils 3 Gewebefäden ausgezogen – 7 Fäden auf der rechten und 7 Fäden auf der linken Seite. Sie werden an der horizontalen Fadenrinne durchtrennt und ca. 1 – 2 cm weit nach oben ausgezogen. Falls nötig, muss die horizontale Fadenrinne verlängert werden, um sich dem Platzbedarf für die vertikalen Fadenrinnen anzupassen.
Beutel_5Die beiden äußeren vertikalen Fäden werden ca. 3,5 cm weit ausgezogen.

Zwischen diesen werden weitere horizontale Fäden in einem Abstand von je 3 Gewebefäden entfernt – 15 insgesamt. Falls nötig, müssen die vertikalen Fadenrinnen verlängert werden, um sich dem Platzbedarf für die horizontalen Fadenrinnen anzupassen.
Beutel_6Nun werden die verbliebenen vertikalen Fäden Stück für Stück bis zur obersten horizontalen Fadenrinne ausgezogen und dort abgeschnitten.
Beutel_7So entsteht ein Limetfadengitter, in der Größe passend für ein spezielles Flächenfüllmuster und in der Mitte des Beutels platziert.

Um die abgeschnittenen Fäden zu sichern, soll eine Reihe von Wickelstichen um das Limetfadengitter herum gearbeitet werden. Um dies zu erleichtern, wird auf jeder Seite ein weiterer Faden mit einem Abstand von 3 Gewebefäden ausgezogen. Dazu wird er in der Mitte der Seite durchtrennt. Beide Fadenenden werden bis zum Kreuzungspunkt der jeweiligen Fadenenden zurückgezogen. Die Fadenenden bleiben hängen. Sie werden später von den Wickelstichen überdeckt.
Beutel_8Nun wird von der Vorderseite aus mit Vierfachstickgarn Nr. 20 eine Reihe Wickelstiche entgegen dem Uhrzeigersinn zwischen die beiden äußeren Linien gestickt.
Beutel_9Dann wird die Fläche mit dem Muster 480 gefüllt und anschließend werden die Erbslöcher gearbeitet.

Danach wird ein horizontaler Faden für den Saumeinschlag 1 cm von der Oberkante entfernt ausgezogen. Ein weiterer Faden wird 1,5 cm darunter ausgezogen, um den Tunnelsaum für die Kordel zu markieren. Dieser Fadenauszug hat einen Abstand von 3,5 cm zu dem Erbslochhohlsaum.
3,5 cm unterhalb der unteren Kante des Erbslochhohlsaumes wird ein weiterer Faden ausgezogen und ein vierter 1,5 cm darunter.
Beutel_10Das Teil wird entlang der mittleren Längsachse mit der Vorderseite nach innen gefaltet. Beide Lagen werden entlang der Markierung mit Steppstichen zusammengenäht. Dies kann mit der Hand oder mit der Maschine erfolgen. Einfacher ist es, diesen Schritt akkurat in Handarbeit auszuführen.
Man startet direkt an der zweiten Fadenrinne und arbeitet bis zum Kästchenstich des Erbslochhohlsaumes. Dort wird der Faden vernäht.

Man startet erneut am gegenüberliegenden Kästchenstich und näht bis zur nächsten Fadenrinne. Dort wird der Faden vernäht.

Man startet erneut an der vierten Fadenrinne und arbeitet entlang des letzten Abschnittes dieser Seite und entlang der Unterkante.

Für bessere Haltbarkeit sollte man den jeweils ersten und letzten Stich mehrmals wiederholen.
Beutel_11An der Ecke wird die Nahtzugabe zurückgeschnitten.
Die Nahtzugaben werden auseinandergefaltet und mit Hilfe des Daumennagels auseinandergestrichen.
Beutel_12Der Saumeinschlag der Oberkante wird nach unten gefaltet und ausgestrichen.
Beutel_13Die Oberkante wird erneut und so weit nach unten gefaltet , dass der erste Knick direkt oberhalb der letzten Fadenrinne liegt.

Dort werden die Lagen mit kurzen Vorstichen zusammengeheftet. Man wird merken, dass sich die untere Lage leicht in Wellen legt und etwas zusammengedrückt werden muss, um mit der oberen Lage überein zu stimmen.
Beutel_14Der Saum wird entlang der Fadenrinne mit Hohlsaumstichen befestigt. Damit der Hohlsaumstich auf der rechten Seite des Beutels eine Linie von Steppstichen entstehen lässt, werden die vertikalen Stichteile des Hohlsaumstiches nur durch die beiden oberen Lagen geführt.
Beutel_15Die Innenseite wird nach außen gewendet. Eine Reihe von Steppstichen, beide Lagen verbindend, wird entlang der verbliebenen Fadenrinne gestickt. Es ist darauf zu achten, dass man auch die innenliegende Fadenrinne trifft. Dies kann man mit einem Blick in das Innere des Beutels überprüfen, wenn die Nadel in der unten zu sehenden Position steckt.
Beutel_16Die Dreiecke des gefalteten Erbsloches werden umwickelt. Direkt an der Seitennaht liegen jeweils zwei Dreiecke übereinander. Sie sollen zusammengewickelt werden, so dass sie am Ende wie ein Dreieck erscheinen.

Eine Kordel wird in den Tunnelsaum eingezogen.
Beutel_17Die Unterkante des Beutels wird mit einfachen Nadelspitzenbögen verziert.
Beutel_18Das fertige Teil wird gewaschen und gebügelt, mit Lavendel gefüllt und mit der Kordel verschlossen.
Beutel_19Eine niedliche Weißstickerei ist fertig und wartet auf Bewunderer.

Ein Lavendelbeutel mit Nadelspitzenkante

Nadelspitze kann man in ihren verschiedensten Ausprägungen leicht, einfach und dennoch sinnvoll eingesetzt an kleinen Projekten üben. Hier sind zunächst einfache Nadelspitzenbögen gezeigt.

Das Leinen für einen kleinen Beutel wurde mit einem Flächenfüllmuster bestickt,
Beutel_1_1zusammengenäht, an der oberen Kante mit einem gefalteten Erbslochhohlsaum verziert,
Beutel_1_2und an der unteren Kante mit einfachen Nadelspitzenbögen versehen.
Beutel_1_3Das Säckchen wurde mit Lavendel gefüllt und mit einer Kordel verschlossen.
Beutel_1_4Solch kleine Beutelchen sehen hübsch aus, sind relativ schnell und einfach herzustellen und eigenen sich als Mitbringsel.
Die genauen Arbeitsschritte werden in den nächsten Beiträgen gezeigt.

Wie arbeitet man einen Lampenschirm?

Will man einen kleinen Lampenschirm fertigen, wie im vorhergehenden Beitrag gezeigt, benötigt man zu aller erst ein Gestell. Das Drahtgestell sollte eine möglichst schlichte Form aufweisen. Achteckige Gestelle eignen sich besonders gut. Sie sehen schön aus, sind stabil und die Drähte können von den Nähten des Schirmes überdeckt werden. Dadurch fallen sie nicht störend auf.

Das Drahtgestell muss ummantelt sein. Die Ummantelung darf keine Beschädigung aufweisen.
Denn entstehender Rost – auch in nur winzigen Partikeln, schädigt das Leinen und lässt sich nicht mehr entfernen.

Auch sollte man sich nach einem passenden Lampenfuß umschauen.
Lampe2_1Für den Lampenschirmbezug muss man nun einen Schnitt herstellen. Da die Form leicht geschwungen ist, ist es am besten, Papier gegen die Form zu legen, mit Filmstreifen zu befestigen und dann außen entlang der jeweiligen Segmente mit Bleistift Linien zu ziehen.
Lampe2_2Die markierten Teile werden ausgeschnitten und noch einmal gegen die entsprechenden Segmente des Drahtgestelles gehalten, um zu sehen, ob sie auch wirklich passen.
Lampe2_3Das Leinen für Lampenschirme sollte dicht gewebt sein. 16-fädiges Weddigen Leinen ist geeignet, altes, handgewebtes Leinen ist noch besser.

Das Leinen muss vor dem Zuschneiden gekocht werden, um einzulaufen. Setzt man es dem Schrumpfungsprozess erst nach Fertigstellung des Lampenschirmbezuges aus, so wird er nur schwer auf das Gestell zu ziehen sein.

Da die einzelnen Teile recht schmal sind und es nicht möglich sein würde, sie ohne großen Stoffverlust in einen Rahmen spannen zu können, markiert man zunächst alle 8 Teile auf dem Leinen. Die Seiten sollten jeweils 0,5 cm Nahtzugabe erhalten. Am oberen Rand gibt man 4 cm zu (für den Einschlag mit 1,5 cm breitem Saum + 0,5 cm Saumeinschlag). Am unteren Rand wählt man den Einschlag etwas breiter (abhängig von der Größe des Schirmes. Hier wurden 4,5 cm zugegeben (für den Einschlag mit 1,5 cm breitem Saum + 0,5 cm Saumeinschlag). Die einzelnen Teile erhalten einen geringen Abstand zueinander. Links außen und rechts außen wählt man den Abstand so groß, dass man die Stickerei noch bequem in einen Rahmen spannen kann.
Lampe2_4Man markiert auch die mittleren Längsachsen und die späteren Nahtstellen. Man zeichnet passende Motive auf und bestickt die Teile nach Wunsch..

Nach Fertigstellung der Stickerei werden die Teile zugeschnitten. Die seitlichen Kanten werden gegen ausfransen gesichert. Die Längsnähte werden entlang der Markierung geschlossen. Es ist sinnvoll, Doppelnähte zu arbeiten, da der Lampenschirmbezug später straff sitzen soll und die Nähte dadurch großer Spannung ausgesetzt sind.
Lampe2_5Die Nähte sollten auseinander gefaltet und ausgestrichen werden. So legt sich der Stoff der Nahtzugabe später schön um die entsprechenden Drähte.

Dann werden obere und untere Kante gesäumt (hier: 0,5 cm Einschlag und 1,5 cm Saum). Man sollte eine Öffnung von ca. 2 cm Länge lassen, um später das Gummi einziehen zu können.
Lampe2_6Die untere Kante wird entlang der Markierung nach innen geschlagen und knappkantig abgesteppt.
Lampe2_7Entlang der gesteppten Kante wird nun die Nadelspitze gearbeitet.
Lampe2_8In die Säume werden Gummibänder oder Gardinenschnüre eingezogen. Der fertige Bezug wird – wenn nötig – gewaschen, gebügelt und dann von oben auf das Gestell gezogen.

Durch den Gummizug legen sich obere
Lampe2_9und untere Nahtzugabe nach innen.
Lampe2_10Die Nähte werden an den jeweiligen Drähten ausgerichtet,
Lampe2_11die Nadelspitze wird zurecht gezogen.
Lampe2_12Der Schirm wird auf einen geeigneten Fuß montiert.
Lampe2_13Ob ganz klein oder auch etwas größer, Lampen mit in Schwälmer Weißstickerei bestickten Schirmbezügen sind immer etwas ganz besonderes – individuell und attraktiv!

Ein Osterei

Zunächst wird ein Oval mit einer Doppellinie aufgezeichnet. Das Außenmaß beträgt 8 cm x 5,28 cm.
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Die Kontur wird auf 13,5- fädiges Weddigen Leinen aufgebügelt.
OE_2Mit Vierfachstickgarn Nr. 16 werden zuerst Knötchenstiche über die innere Linie gestickt.
OE_3Entlang der Knötchenstiche nach innen wird eine Reihe Kettenstiche mit Vierfachstickgarn Nr. 25, gearbeitet.
OE_4Ebenfalls mit Vierfachstickgarn Nr. 25 wird eine weitere Reihe Kettenstiche zwischen die Knötchenstichlinie und die Außenlinie gearbeitet, Diese Kettenstiche werden unter Verwendung von Vierfachstickgarn Nr. 20 mit sehr dichten Schlingstichen überdeckt.
OE_5Die Innenfläche wirde mit dem Muster „478“ gefüllt.
Ausgehend von der mittleren Längsachse wird abwechselnd 1 Faden gezogen und 2 Fäden werden stehen gelassen.
OE_7Ausgehend vom Mittelpunkt (siehe rote Markierung)
OE_8werden abwechselnd Blocks aus Wickelstichen und 5 Rosenstiche gestickt.
OE_9Die erste Reihe wird – ausgehend von dem bereits bestickten Teil – fertiggestellt.
OE_10Nach der Fertigstellung der Stickerei wird das Teil gewaschen, gestärkt und gebügelt. Dann wird das Ei ausgeschnitten.
OE_11Solche ausgeschnittenen Teile kann man bei Bedarf jederzeit schnell und einfach waschen und bügeln, man darf sie aber nie schleudern!
OE_12Ob liegend, hängend oder in einen Rahmen montiert – durch das Ausschneiden der Stickerei eröffnen sich vielfältige Dekorationsmöglichkeiten.
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Frohe Ostern !

Weihnachtsbaumschmuck: Zwei hübsche Kissen (2)

Je ein kleines Deckchen mit und ohne Muster werden Rückseite an Rückseite übereinander gelegt.
In gewünschter Farbe werden zwei gleichlange Kordeln gedreht.

Mittels einer kleinen Sicherheitsnadel
BS477_1oder besser mit der an einem Ende fest mit Klebefilm umwickelten Kordel (das Ende des Klebestreifens sollte spitz zulaufen, um es wie eine Nadel benutzen zu können)
BS477_2wird die Kordel durch die Löcher der Hohlsäume beider Deckchen gezogen. Abwechselnd werden immer zwei Fadenbündel unter- und überquert. Man startet an einer beliebigen Ecke zwischen den beiden Lagen. Man zieht die Kordel auf zwei aneinandergrenzenden Seiten ein. Ein Stückchen Kordel sollte am Anfang stehen bleiben. Es kann passieren, dass am Ende einer Seite nur noch ein Fadenbündel übrig ist, also macht man einen kleinen Schritt über dieses eine Fadenbündel.
Beim Erreichen der dritten Ecke lässt man ein Stück Kordel zwischen den zwei Lagen stehen, um eine Schlaufe zu kreieren. Dann wird die Kordel bis zur vierten Ecke eingezogen.
BS477_3Ein in der Größe passendes Kissen, ausgepolstert mit Füllwatte, wird in die Hülle gesteckt (bei Bedarf kann die Füllwatte auch mit einem Duftöl beträufelt werden).
BS477_4Nun wird auch die vierte Seite geschlossen. Die Enden der Kordel werden verknotet und zurückgeschnitten.

Eine weiße Kordel wirkt dezenter, mit einer kontrastfarbenen Kordel wird der Baumschmuck zum Hingucker.
BS477_5Wie auch immer, beide sehen sehr elegant aus und eignen sich als hübsche Geschenke.
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