Schwälmer Weißstickerei – Kappenbodenmuster

Der Reichtum und die Vielfalt der Kappenbodenmusterungen hat mich begeistert und inspiriert. Angelehnt an diese Motivanordnungen habe ich von der Designerin Christa Waldmann Muster für die Weißstickerei entwerfen lassen. Sie hat ganze Arbeit geleistet und wunderschöne Entwürfe gefertigt.

Mit diesen Mustern wurden drei verschiedene Projekte bestickt: ein Tischläufer,

ein Kissenbezug und – mein Lieblingsstück – eine Mitteldecke mit Bogenrand.

Natürlich stehen viele andere Gestaltungsmöglichkeiten offen.

Diese besonderen Entwürfe möchte ich Ihnen nicht vorenthalten und biete die Konturenmuster zum Kauf an.

Es handelt sich um drei unterschiedliche Serien:

1. Kappenbodenläufer
Ovale gleicher Größe mit Bogenrand in fünf verschiedenen, punktsymmetrischen Motiven, dazu fünf Bilder mit gestickten Beispielen

2. Kappenbodenoval
Schlichte Ovale gleicher Größe in acht verschiedenen, achsensymmetrischen Motiven, dazu ein Bild mit einem gestickten Beispiel

3. Kappenbodenquadrat
Ovale gleicher Größe mit Bogenrand in sechs verschiedenen, punktsymmetrischen Motiven mit insgesamt 18, teilweise verspielten Varianten, dazu sechs Bilder mit gestickten Beispielen


Kappenbodenläufer
Konturenmuster
Ovale gleicher Größe mit Bogenrand in fünf verschiedenen, punktsymmetrischen Motiven, dazu fünf Bilder mit gestickten Beispielen

  • 10 Seiten
  • 4,32 MB Dateigröße in 2 pdf-Dateien
  • Text: deutsch

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Kappenbodenoval
Konturenmuster
Schlichte Ovale gleicher Größe in acht verschiedenen, achsensymmetrischen Motiven, dazu ein Bild mit einem gestickten Beispiel

  • 9 Seiten
  • 3,46 MB Dateigröße in 2 pdf-Dateien
  • Text: deutsch

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Kappenbodenquadrat
Konturenmuster
Ovale gleicher Größe mit Bogenrand in sechs verschiedenen, punktsymmetrischen Motiven mit insgesamt 18, teilweise verspielten Varianten, dazu sechs Bilder mit gestickten Beispiele

  • 24 Seiten
  • 11 MB Dateigröße in 3 pdf-Dateien
  • Text: deutsch

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Natürlich können Sie diese Publikationen wie immer auch als Printversionen erhalten – zum gleichen Kaufpreis zuzüglich Versandkosten. Diese Option ist nicht in meinem Shop enthalten. Bitte senden Sie mir bei Bedarf eine E-Mail mit Ihrer diesbezüglichen Anforderung.

Schwälmer Tracht – Die Käppchen

Zur stolzen Tracht trugen die Schwälmerinnen kleine Käppchen, auch Betzeln oder Betzelchen genannt. Sie wurden über den Haarknoten, den Schnatz, gestülpt und festgesteckt.

Die Käppchen hatten unterschiedliche Größen, je nachdem, ob sie für Kinder, Erwachsene oder Frauen mit besonders üppiger Haarpracht bestimmt waren.

Anfangs waren die Käppchen flach und breit, später wurden sie zunehmend höher und schmaler und sich nach unten hin verjüngend.

Die Käppchen bestanden aus Kappenwand und Deckel – dem sogenannten Kappenboden. Die Wände waren mit Seide oder Moiré bezogen. Sie waren schwarz. Nur für Mädchen bis zur Heirat gab es auch rotwandige Käppchen. (In diesen roten Käppchen sieht eine Quelle den Ursprung des Märchens Rotkäppchen.)

Die Kappenböden waren aufwändig und meist farbenfroh, aber in der Grundfarbe immer zur jeweiligen Tracht – rot, grün und blau (lila) – passend, bestickt.

Die kunstvoll vielfältig gestalteten und handwerklich perfekt gestochenen Schablonen wurden ursprünglich von Buntstickerinnen mit Wollgarnen umstickt. Später verwendete man Seidengarne.

Gegen Ende der Trachtenzeit gesellten sich dann auch Pailetten und Buillondraht hinzu.

Die älteren Käppchen waren meist am Rand des Kappenbodens noch mit mit winzig kleinen Schablonen belegt, die ebenfalls fein überstickt wurden.

Der Reichtum der Kappenbodenmusterungen hat mich inspiriert. Angelehnt an diese Motivanordnungen habe ich von der Designerin Christa Waldmann Muster für die Weißstickerei entwerfen lassen. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Beitrag.

Zu jeder Kappe gehörten farblich passende Bänder, die Kappenschnüre.

Die Enden dieser Bänder waren sehr unterschiedlich gestaltet. Dies wird Thema eines weiteren Beitrages sein.

Schwälmer Frauen-Haartracht – Der Schnatz

Schwälmer Mädchen und Frauen trugen lange Haare ohne Pony. Die Haare wurden zum sogenannten Schnatz frisiert. Als Hilfsmittel benötigt man dazu Haargummis, ein langes, dünnes Band ähnlich einem Schnürsenkel und einige Haarnadeln.

Die Haare werden von allen Seiten aus – vorne, seitlich und hinten – streng nach oben gekämmt und in Höhe des Oberkopfes mit Band oder Gummi zusammengefasst. Das gelingt am besten, wenn man den Kopf weit nach unten beugt.

Der Haarstrang wird geteilt und zu zwei Zöpfen geflochten.

In einen der Zöpfe wird das Band mit eingeflochten.

Beide Zöpfe werden vom Kopf weg nach oben soweit miteinander verzwirbelt, wie der Schnatz hoch werden soll.

Der eine Zopf wird nach oben gehalten, der andere um die verzwirbelte Partie nach unten gewickelt und am Haaransatz mit Haarnadeln festgesteckt.

Danach wird auch der zweite Zopf – mit dem eingeflochtenen Band – nach unten um das bestehende Gebilde gewickelt. Da das Band länger ist als der Zopf, kann man es am Haaransatz mehrmals um den Schnatz wickeln und diesen damit und mit Haarnadeln befestigen.

Mit etwas Übung erzielt man einen perfekt und kunstvoll frisierten Schnatz.

Dieser sitzt in etwa mittig zwischen den Ohren.

Die Schwälmerinnen benötigten diese etwas eigentümlich anmutende Frisur zum Tragen ihrer Kopfbedeckungen,

denn über diesen Schnatz wurde das Käppchen gestülpt.

Ein besonderes Osterei

Die Künstlerin Gudrun Hartwig hat ein ganz spezielles, interessantes und frühlingshaftes Motiv entworfen und in Eiform gebracht. Hier wurde ein Kissenbezug mit dieser Stickerei dekoriert.

Blüten und viele spiralförmige Äste und Zweige

sprießen aus einem Baum. Sie zeigen die ganze Kraft der sich entwickelnden Natur.

Ein Vogelpaar

findet dort eine Behausung.

Ein außergewöhnliches Motiv, das sowohl Stickspaß garantiert als auch genügend Raum zum Üben verschiedener Stiche und Stickelemente wie Spiralen und Schnürlöchern einräumt.

Flächenfüllmuster Nr. 545

Kategorie: Limet-Muster
angewandte Stiche: 4 x 9 Stiche der einfachen Limetrose, Kästchenstiche und Rosenstiche
Mitte = Kästchen (in anderen Konturenformen: mittlere Längsachse = 3-er Fadenbündel
Breite eines Mustersegmentes: 24 Fäden

verwendetes Material: 13,5-fädiges Leinen und Vierfachstickgarn Nr. 25 für die Hemdenknöpfchen und Nr. 20 für die Rosenstiche

Am Ende dieses Beitrages befinden sich Instruktionen für Linkshänder.

Zuerst erstellt man ein Limet-Fadengitter mit einem Kästchen im Zentrum

Man arbeitet ein Hemdenknöpfchen um das Zentrumskästchen. Nach Fertigstellung des Kästchenstiches führt man die Nadel zum nächsten Zentrum, drei Kästchen (neun Gewebefäden) nach oben und vier Kästchen (zwölf Gewebefäden) nach rechts. Der Arbeitsfaden auf der Rückseite vom Ein- zum Ausstichpunkt wird später durch die nachfolgenden Stiche überdeckt.

Vom neuen Zentrum aus stickt man ein nächstes Hemdenknöpfchen.

Weitere Hemdenknöpfchen folgen bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Ein Kästchen (drei Gewebefäden) oberhalb der rechten oberen Ecke eines Hemdenknöpfchens beginnt man, ein Quadrat aus 4 x 4 Rosenstichen zu sticken.

Dazu stickt man vier Rosenstiche in gerader Reihe nach oben,

daran anschließend je drei weitere Rosenstiche nach links, nach unten und nach rechts. Vom letzten Rosenstich ausgehend stickt man einen Kästchenstich in die Mitte des Rosenstichquadrates.

Der erste Stich wird oben von links nach rechts gestickt,

der zweite Stich unten von links nach rechts,

der dritte Stich erfolgt auf der linken Seite von oben nach unten und

der vierte Stich auf der rechten Seite von oben nach unten.

Von dort aus bringt man die Nadel zum Zentrum des nächsten Rosenstiches – ein Kästchen (drei Gewebefäden) oberhalb der rechten oberen Ecke des links gelegenen Hemdenknöpfchens. Man arbeitet Quadrate aus 4 x 4 Rosenstichen mit einem Kästchenstich im Zentrum, bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Dieses hübsche Muster kann man auch in Motive mit diagonalem Fadenlauf sticken,

wie hier bei der Tulpe zu sehen ist.

Dazu muss man allerdings das Limet-Fadengitter entsprechend vorbereiten

und dann in der gezeigten Weise fortfahren.

Instruktionen für Linkshänder:

Man arbeitet ein Hemdenknöpfchen um das Zentrumskästchen. Nach Fertigstellung des Kästchenstiches führt man die Nadel zum nächsten Zentrum, drei Kästchen (neun Gewebefäden) nach oben und vier Kästchen (zwölf Gewebefäden) nach links. Der Arbeitsfaden auf der Rückseite vom Ein- zum Ausstichpunkt wird später durch die nachfolgenden Stiche überdeckt.

Vom neuen Zentrum aus stickt man ein nächstes Hemdenknöpfchen. Weitere Hemdenknöpfchen folgen bis die gesamte Fläche gefüllt ist.

Ein Kästchen (drei Gewebefäden) oberhalb der linken oberen Ecke eines Hemdenknöpfchens beginnt man, ein Quadrat aus 4 x 4 Rosenstichen zu sticken.

Dazu stickt man vier Rosenstiche in gerader Reihe nach oben,

daran anschließend je drei weitere Rosenstiche nach rechts, nach unten und nach links. Vom letzten Rosenstich ausgehend stickt man einen Kästchenstich in die Mitte des Rosenstichquadrates.

Der erste Stich wird oben von rechts nach links gestickt,

der zweite Stich unten von rechts nach links,

der dritte Stich erfolgt auf der rechten Seite von oben nach unten und

der vierte Stich auf der linken Seite von oben nach unten.

Von dort aus bringt man die Nadel zum Zentrum des nächsten Rosenstiches – ein Kästchen (drei Gewebefäden) oberhalb der linken oberen Ecke des rechts gelegenen Hemdenknöpfchens. Man arbeitet Quadrate aus 4 x 4 Rosenstichen mit einem Kästchenstich im Zentrum, bis die gesamte Fläche gefüllt ist.