Historische Schwälmer Türhandtücher

Früher war es üblich, lange schmale Tücher mit den unterschiedlichen Techniken der Schwälmer Weißstickerei zu verzieren. Die oft reich bestickten Handtücher wurden nicht als Überhandtuch genutzt, sondern an Festtagen an die Tür gehangen. Auch heute fertigt man gern Behänge – meist Wandbehänge – um die für die Stickerin schönsten und interessantesten Varianten der Schwälmer Weißstickerei zur Schau zu stellen. Es gibt eine breite Palette solcher Mustertücher.


Hier werden einige Beispiele vorgestellt (drei überlieferte und zwei zeitgenössische Stücke); sie werden detailliert und in der Reihenfolge von links nach rechts beschrieben.


Die alten Stücke sind deutlich länger als die neuzeitlichen Mustertücher. Sie sind ca. 30 – 40 cm breit und zwischen 1,90 m und 2,00 m lang.

Auffällig sind auch die Spitzen an den unteren Kanten der Tücher.

Das älteste Teil meiner Sammlung – ganz links – stammt aus 1801 (oder möglicherweise auch 1810). Es ist nicht in voller Länge abgebildet – das oberste Teilstück besteht aus unbesticktem Leinen.

Es hat einen Stopfhohlsaum unterhalb der Jahreszahl und eine Sprang-Spitze an der Unterkante.


In der Mitte wurde eine schmale Weißstickereibordüre gearbeitet, die auf beiden Seiten von einem Stopfhohlsaum eingefasst wurde. Alle Stopfhohlsäume dieses Tuches haben das gleiche Muster.

Die Weißstickereiborte besteht ausschließlich aus Kreismotiven, die mit 2 kurz-2 lang Stichen, geschnürten Bögen und Messerspitzen umrandet wurden. Kleine Blümchen aus Schnürlochbögen, gerundete Blätter und Spiralen sind auch zu finden. Alle Füllmuster sind lichte Flächenfüllmuster. In die rechte Kreisfläche wurde der Buchstabe „G“ eingestickt ( und möglicherweise ein unvollständiges „A“ in die linke Kreisfläche).


Eine Kreuzstich-Krone, Initialen und kleine rechteckige Kreuzstich-Ornamente vervollständigen die Stickerei.


Das zweite Beispiel von links ist ein schmales Tür-Handtuch von 1845. Es enthält Borten mit lichten Mustern. Hier handelt es sich um Endlos-Muster. Diese Art der Musterung ist selten zu finden – meist wurden lichte Musterborten mit figürlichen Motiven verziert. Dieses Tür-Handtuch enthält auch eine Weißstickereiborte, Initialen, die Jahreszahl und eine zweifarbige Kreuzstichkrone – ebenfalls eine Rarität. Bilder der Einzelheiten kann man in dem Beitrag Historische Schwälmer Weißstickerei und Maschinenspitze finden.


Alle Füllmuster sind lichte Flächenfüllmuster. Geschnürte Messerspitzen, spitze und gerundete Blätter, Spiralen, Schlängchen, Schnürlöcher (teilweise von Wimpernstichen umgeben) und Kreuzmotive kann man finden. Der Saum wurde mit einer Reihe von Kästchenstichen verziert.

Das dritte Beispiel von links enthält leider keine Jahreszahl. Es ist mit zwei schmalen Borten bestickt. Diese werden nur aus Kreismotiven, wenigen Knötchenstich-Linien und Spiralen gebildet. Alle Füllmuster sind lichte Flächenfüllmuster. Die Flächen sind mit geschnürten Bögen und Plattstichbögen umgeben. Zwischen den beiden Borten wurde ein Stopfhohlsaum platziert. Der separate Leinenstreifen mit dem Stopfhohlsaum wurde zwischen den bestickten Teilen eingesetzt.

Erbslochhohlsäume wurde zweimal gearbeitet – einmal zur Abgrenzung des Stopfhohlsaumes und dann zur Abgrenzung des eingesetzten Streifens.


Dieser Behang wurde weiterhin mit einer Plattstich-Krone, Initialen und kleinen Kreuzstich-Ornamenten verziert.

An der Oberkante wurde eine schmale Bordüre entlang eines Erbslochhohlsaumes gearbeitet. Kleine Kreise – umrahmt von Messerspitzen und geschnürten Messerspitzen – wurden mit lichten Mustern gefüllt. Spitze Blättchen und breite Stiele aus schrägen Schlingstichen sind auch zu sehen. Paare spiegelbildlich angeordneter Spiralen im Wechsel mit dreier Anordnungen von Bögen wurden entlang einer Stielstich-Linie gestickt.


An der Unterkante wurde Sprang-Spitze angefügt.


Es ist interessant, die Vielfalt an Möglichkeiten der Schwälmer Techniken auch auf solch alten Mustertüchern zu betrachten.

Die Einzelheiten der zeitgenössischen Wandbehänge werde ich in einem weiteren Beitrag präsentieren.

Neue Lektionen für Anfänger – Ein Überblick

Auch ich werde älter und denke daran, meine Arbeit so aufzustellen, dass auch zukünftige Stickerinnen die wunderschöne und vielfältige Technik der Schwälmer Weißstickerei erlernen können, ohne vor Ort einen Lehrer zu haben.

Mein Buch Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei ist gut angekommen, die Stickerinnen mögen es und haben es immer zur Hand. Gleichwohl informierten mich diese Stickerinnen aber auch darüber, dass das Projekt dieses Buches zu umfassend und zu anspruchsvoll für Anfänger ist.

So habe ich kürzere Sequenzen entnommen, diese sehr viel ausführlicher erklärt und mit vielen weiteren Schritt-für-Schritt Fotos bebildert. Nun plane ich, vier verschiedene Lektionen für Anfänger zu veröffentlichen. Sie erlauben, die umfangreiche Technik der Schwälmer Weißstickerei Schritt für Schritt und ohne fremde Hilfe zu erlernen. Alle Instruktionen wurden bereits von vielen Lernwilligen getestet.

Publiziert werden:
Schwälmer Weißstickerei Lektion #1 – Happel Herzen
Schwälmer Weißstickerei Lektion #2 – Tulpenkranz
Schwälmer Weißstickerei Lektion #3 – Kreis-Ornamente mit Lichten Mustern
Schwälmer Weißstickerei Lektion #4 – Mustertuch mit Stopfhohlsäumen

Auch wenn die erste Lektion – Happel Herzen – schon als Online-Kurs präsentiert wurde, wird jede Lektion noch einmal ausführlich in künftigen Blogbeiträgen erläutert.

Lektion #1 wird nun ohne meine Online-Hilfe angeboten.Für Lernwillige ist es wichtig, die geeigneten Materialien zu haben, um erfolgreich sein zu können. So habe ich mich entschlossen, auch eine entsprechende Materialpackung anzubieten. (Nähere Informationen dazu kann man einem zukünftigen Beitrag entnehmen.) Soviel sei schon jetzt gesagt: Die Packung wird alle benötigten Materialien für die Lektionen #1 und #3 sowie ein Leinenmuster für die Lektion #2 enthalten.

Ein Einsteiger in Schwälmer Weißstickerei sollte unbedingt mit der Lektion #1 starten. Nach erfolgreichem Durchlaufen/Abarbeiten dieser Lektion kann man wählen, ob man mit Lektion #2 oder #3 weiterlernen will. Lektion #4 ist eine eigenständige Einheit – man benötigt dazu nur Grundkenntnisse der Stickerei allgemein.

Die Lektionen sind auch gut für Kursleiter geeignet. Die Schritt-für-Schritt Anleitungen und die vielen Bilder unterstützen und verstärken die Lehrstunden.

Noch ein Wort zum Leinen: Schwälmer Weißstickerei ist eine Kombination aus Oberflächenstickerei und Durchbruchstickerei. Sie wird auf dicht gewebtem Leinen ausgeführt. Die dichte Webstruktur ermöglicht perfekte Oberflächenstickerei wie die von Blättern, Stielen, kleinen Blumen, Schnürlöchern und Spiralen. Und das Entfernen einiger Gewebefäden in den Motivflächen erleichtert das Einsticken von Füllmustern.

Das am meisten verwendete Leinen für die Schwälmer Weißstickerei ist 16-fädiges Leinen der Weberei Weddigen (Weddigen Artikel 925). Aber für Anfänger ist es sehr schwierig, aus diesem feinen Leinen Fäden auszuziehen. So sind alle Lektionen, in denen der Fadenauszug eine wichtige Rolle spielt (#1, #3 und #4) , auf etwas gröberem Leinen gearbeitet – dem 13,5-fädigen Leinen der Weberei Weddigen (Weddigen Artikel 160).

Eines der Ziele von Lektion #2 war, zu lernen, mit dem feineren Leinen zu arbeiten. Aber in den Prüf-Tests hatten einige Damen Schwierigkeiten, besonders beim Fadenauszug. So wurde diese Lektion umgestaltet. Nun sind die gleichen Arbeitsschritte mit dem gleichen Muster wahlweise auch auf dem 13,5-fädigen Leinen ausführbar. Wie bereits erwähnt, enthält die Materialpackung #1 ein kleines Stoffmuster des 16-fädigen Leinens. So kann man am Ende von Lektion #1 ausprobieren, ob man mit dem feineren Leinen zurecht kommt.

Nähere Informationen zu den einzelnen Lektionen erfolgen demnächst.

Bald erscheinend:

Musterdecken mit Schwälmer Weißstickerei

Mustertücher zu sticken, war und ist immer noch üblich und beliebt. Auch Schwälmerinnen gestalteten Mustertücher – Mustertücher mit sehr unterschiedlichem Aussehen. Einige davon werde ich in verschiedenen Beiträgen zeigen; der erste befasst sich mit Musterdecken.

In den 1920er Jahren gründete Alexandra Thielmann in Willingshausen eine Schule für Schwälmer Weißstickerei. Dort erlernten ältere Mädchen und junge Frauen das Sticken der Schwälmer Technik. Wenn sie dann perfekt sticken konnten, arbeiteten sie in der Werkstätte für Schwälmer Bauernstickerei und bestickten Kinderkleider aller Art, Damenkleider, feine Taschentücher, Leib- und Bettwäsche, Sofakissen, Altardecken, hauptsächlich aber Tischdecken, die in ganz Deutschland verkauft wurden. So trugen sie zu ihrem Unterhalt bei.

Mit dem Zurückgehen der Tracht und der damit verbundenen strengen, bäuerlichen Lebensweise suchte man nach anderen Verwendungsmöglichkeiten für die Stickerei. Damit einhergehend kam auch eine Wandlung der Musterzeichnungen.
Alexandra Thielmann (1881 -1966) „entschlackte“ die Entwürfe und entwarf neue Blütenformen. In fast all ihren Mustern findet man viele, spitz zulaufende Blätter. Einerseits passte sie sie dadurch dem Zeitgeschmack an, andererseits war die Stickerei nicht mehr ganz so zeitaufwändig und blieb auf diese Weise bezahlbar.

Zuerst mussten die Schülerinnen eine quadratische Decke besticken. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Stickerinnen waren sehr unterschiedlich. Die Musterdecke, die mir vorliegt, ist nicht die perfekteste, aber man kann an ihr den Inhalt des Unterrichts ersehen.


Die Schülerinnen mussten sehr viel lernen:

In der Mitte wurden Reihen mit unterschiedlichen Bögen, Schnürlochbögen, 2 kurz-2 lang Stichen, Messerspitzen, geschnürte Messerspitzen und Schnürlochspitzen , Wimpernstiche und geteilte, spitze Blätter zu Quadraten angeordnet. Oft wurden vier unterschiedliche schmale Stopfhohlsäume zugefügt.

Am Rand wurden Erbslochhohlsäume in Kombination mit vier verschiedenen breiten Stopfhohlsäumen gearbeitet und mit vier unterschiedlichen Eckbildungen versehen. Daneben wurden vier unterschiedliche schmale Börtchen platziert.

Die Flächen zwischen dem Mittelquadrat und der Randgestaltung wurden mit unterschiedlichen Weißstickereimotiven gefüllt. Hier sind die typischen Thielmann-Blumen (Tulpen und Osterglocke) und Herzen mit verschiedenen Umrandungsstichen zu sehen. Sowohl diagonal verlaufende als auch Muster im geraden Fadenlauf wurden geübt. Alle drei in der Schwalm angewendeten Typen von Flächenfüllmustern wurden gestickt. Oft wurde eine Krone zugefügt.

Hier sind Details zu sehen – einige perfekt, andere weniger perfekt gestickt:


Geteilte, spitze Blätter, Schnürlochbögen, Messerspitzen, 2 kurz-2 lang Stiche, Schnürlochspitzen, Wimpernstiche, Plattstichbögen, Schlingstiche und Kettenstiche


sowie verschiedene schmale Stopfhohlsäume wurden in der Mitte der Decke quadratisch angeordnet.


Am Rand wurden Erbslöcher beidseitig breiter Stopfhohlsäume gestickt.


Daneben sind unterschiedliche kleine Börtchen zu finden.


Im Bild oben wurden Hexenstiche als kleines Börtchen verwendet.


Abhängig von der Fertigkeit der Schülerinnen wurden manchmal auch aufwändige kleine Börtchen entworfen.

Muster für solche Börtchen kann man in meinem Buch Schlängchen & Co – Schwalmtypische Börtchen und Zierstiche finden.


In der Schwalm gebräuchliche Ecklösungen für Stopfhohlsäume wurden geübt. Dazu gehörten Gittermuster


und Spinnen.


Verschiedene Ecklösungen für Stopfhohlsäume kann man in meinem Buch Randabschlüsse finden.


Sowohl viele spitze Blätter


als auch Spiralen (hier mit Schnürlochbögen versehen) wurden gestickt.


Alle üblichen Motive sind zu finden: Körbe


Vögel


und natürlich Herzen mit verschiedenen Umrandungen (Messerspitzen


oder geschnürte Messerspitzen).


Sehr unterschiedliche Blumenformen und Kreise wurden bestickt.


Eine breite Palette verschiedener Flächenfüllmuster – sowohl lichte als auch Limet – wurde angewendet. Auch figürliche Muster wie Sterne


und Nadelspitzenfüllungen sind zu sehen.


Zum krönenden Abschluss wurden Kronen gestickt.
Sehr viele und sehr unterschiedliche Kronenmuster kann man in meinen Büchern Schwälmer Kronen und Prächtige Schwälmer Kronen finden.

Die meisten der vielfältigen und sehr unterschiedlichen Schwälmer Techniken wurden an einem einzigen Tuch gelehrt! Weil Musterbücher damals selten und oft unerschwinglich waren, gerieten solche Mustertücher zu einer großartigen Quelle für Stickerinnen.

Zufällig habe ich gerade eben noch Bilder einer weiteren Thielmann´schen Übungsmuster-Decke bekommen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Besonders interessant sind hierbei die wenigen Flächenfüllmuster, die der frühen Schwälmer Weißstickerei entstammen. Neben den Mittelquadraten kann ich hier auch alle vier Eckmuster und die vier Muster der mittleren Seitenbereiche zeigen.

Die Eckbildung des verflochtenen Kreuznahtstiches

Der verflochtene Kreuznahtstich wurde als Verbindungsstich bereits in vorangegangenen Beiträgen gezeigt. Man kann diesen Stich aber auch als dekorativen Oberflächenstich sticken. Nun wollte ich herausfinden, wie eine Ecklösung dieses Stiches aussehen kann.

Mit einem kleinen Taschenspiegel stellte ich rechtwinklige Verläufe des Stiches an unterschiedlichen Stellen dar. Die oben gezeigte Lösung sieht gut aus, aber ich weiß keinen Weg, diese Art zu sticken. Dagegen ist die unten gezeigte Ecklösung stickbar.


13,5-fädiges Leinen wurde in einen Rahmen gespannt. Zwei Fäden, acht Fäden voneinander entfernt, wurden zur einfacheren Orientierung ausgezogen. Mit Vierfachstickgarn Nr. 16 stickte ich einige Dreier-Gruppen. Um ohne Markierungen auszukommen, beschloss ich, die Stiche immer einen Gewebefaden entfernt voneinander zu sticken.


An einem Mittelstich – dort erfolgt der Richtungswechsel – der äußeren Seite angekommen, setzte ich die Ecke. Dazu wurden kreuzweise zu den ersten zwei weitere Fäden ausgezogen (siehe Bild).


Anstatt nun zum rechten Stich der unteren Dreier-Gruppe zu gehen, wurde die Nadel zum rechten Stich der um die Ecke liegenden Dreier-Gruppe auf der äußeren Linie geführt.


Von dort aus wurde in gewohnter Weise gearbeitet, allerdings immer zwischen den beiden äußeren Stichgruppen.


Um die richtige Reihenfolge der Fäden beim Stopfen zu finden, kann man sich am vorhergehenden Geflecht orientieren.


Vom mittleren Stich aus ändert sich die Richtung erneut.


Nun wird die Stickerei zwischen den beiden parallelen Linien fortgesetzt.


Mit dem Ergebnis bin ich nicht ganz zufrieden – die Orientierungslinien stören und die Abstände zwischen den Gruppen stimmen nicht immer – aber diese erste Übung ist gut genug, um zu zeigen, dass eine Eckbildung mit dem verflochtenen Kreuznahtstich möglich ist.


Und das war diemal mein Ziel.

Entschleunigen in Eschwege

Kürzlich stattete eine Gruppe von US-amerikanischen Stickerinnen Eschwege einen Besuch ab; viele von Ihnen zum wiederholten Mal. Sie waren gekommen, um ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in Bezug auf die Schwälmer Weißstickerei zu erweitern.

Die meisten der neun Teilnehmerinnen haben bereits erfolgreich die Lektionen #1 – Happel Herzen, #2 – Tulpenkranz und #3 – Orrnamente in 2015 und 2016 absolviert.

Eine neu hinzugekommene Teilnehmerin hatte sich vorab Kenntnisse an Hand meiner Blogbeiträge angeeignet. So konnte sie jetzt mit der zweiten Lektion starten.

Alle anderen wollten diesmal Stopfhohlsäume kennenlernen.


Wir entschieden uns zur Anfertigung eines kleinen Mustertuches mit 6 verschiedenen Stopfhohlsäumen.

Um Verständigungsproblemen aus dem Weg zu gehen und um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer in die Lage versetzt werden, das ehrgeizige Projekt zu Hause allein zu Ende zu führen, verfasste ich eine schriftliche Arbeitsanweisung. Die Lektion #4 – Mustertuch mit Stopfhohlsäumen beschreibt sehr detailliert und mit vielen Bildern versehen die Arbeitsabläufe auf 45 Seiten.

Bevor mit der Stickerei des Mustertuches begonnen werden konnte, wurden die neuen Inhalte auf kleinen Probestücken geübt (siehe Bilder).

Wir arbeiteten in meinen Ausstellungsräumen. Das ist eine perfekte Kulisse, denn dort kann man jederzeit auf unterschiedlichste – überlieferte und zeitgenössische – Beispiele zurückgreifen. Bestimmte Sachverhalte lassen sich so leicht verdeutlichen.


Die Damen konnten dort sehr viele unterschiedliche Stopfhohlsäume begutachten – gearbeitet mit verschieden dicken Fäden und in unterschiedlicher Dichte. Sie verglichen die Wirkung unterschiedlicher Fadenspannung. Und sie erkannten spezielle Stopfhohlsäume mit integrierten Spinnen.


Die Stickerinnen registrierten unterschiedliche Randlösungen. Und sie betrachteten Kombinationen von Stopfhohlsäumen mit anderen Stichen. Aufstehen um zu Betrachten brachte willkommene Abwechslung und kurzweilige Unterbrechungen in die langen Sticktage.


Es ist etwas ganz Spezielles, im besonderen Ambiente einer großen Ausstellung zu unterrichten. Zu keinem anderen Unterrichtsraum könnte man so viele Beispiele bringen.