Schneckenhäuser (2)

Das zweite Schneckenhaus ist etwas größer als das erste. Das Muster dazu hat ebenfalls die Künstlerin Gudrun Hartwig entworfen.

Hier ist eine Zeichnung:

Bei der Übertragung des Musters ist darauf achten, dass es nicht spiegelbildlich erscheint – Schneckenspiralen drehen immer gegen den Uhrzeigersinn.

Von außen beginnend habe ich Kettenstiche über die doppelte Spirallinie gestickt. Die einfache Spirallinie wurde mit Knötchenstichen überdeckt.

Die zweigeteilten Elemente wurden auf der einen Seite mit Schlingstichen bestickt. Die spiegelbildliche Seite wurde nur als Kontur mittels Stielstichen dargestellt.

Die ungeteilten Elemente wurden mit Plattstichen gefüllt.

Auch dieses Schneckenhaus eignet sich zur Einfügung in ein Mustertuch.

Schneckenhäuser (1)

Spiralen sind in der Schwälmer Weißstickerei ein wichtiges Mittel der Gestaltung. Sie sind Symbole für den Zyklus des Menschenlebens, für Wandel und Veränderung.

Unser aller Leben ändert sich im Moment enorm.

Schneckenhäuser zeigen klare Spiralen.

Schnecken ziehen sich bei Gefahr in ihre Häuser zurück und strecken ihre Fühler erst wieder aus, wenn die Bedrohung vorüber scheint.

Was liegt also näher, als sich einmal mit Schneckenhäusern zu befassen. Dazu hat mir die Künstlerin Gudrun Hartwig Muster entworfen.

Hier ist eine der Zeichnungen:

Bei der Übertragung des Musters ist darauf achten, dass es nicht spiegelbildlich erscheint – Schneckenspiralen drehen immer gegen den Uhrzeigersinn. Nicht alle Linien der Struktur der Wände müssen eingezeichnet werden. Das würde beim Sticken verwirrend wirken. Zur Orientierung genügt die Übertragung der Hauptlinien und die Länge der Linien.

Von außen beginnend habe ich Kettenstiche über die Spirallinie gestickt.

Mit dickem Garn beginnend, habe ich ca. nach jeder Runde die nächst feinere Garnstärke gewählt, um so auch das Zentrum der Spirale exakt ausarbeiten zu können.

Die feinen Striche der Schneckenhaus-Maserung wurden mit Stielstichen unter Verwendung von Vierfachstickgarn Nr. 30 dargestellt.

Schnecken, Schneckenhäuser und andere Kriechtiere lassen sich hervorragend in ein Mustertuch integrieren.

Das Beispiel zeigt eine mögliche Darstellung eines gestickten Schneckenhauses.

Eine weitere wird folgen.

Oster-Dekoration 2018

Beim Einkaufsbummel sah ich österlich dekorierte Hänger – einfach nachzuarbeiten und als Clou mit einem Hauch von Stickerei zu versehen.

Hölzerne Scheiben und Perlen waren abwechselnd auf einen rustikalen Faden gefädelt,

dazwischen ab und zu auch ein Ei aus Metall.


Schnell war ein dicker Ast aus meinem Garten geholt und mit Hilfe einer kleinen Säge und eines dünnen Bohrers in in die erforderliche Scheibenanzahl zerteilt. Einige Holzperlen habe ich im Vorrat.


Die Eier aus Metall wurden duch kleine, gestickte Eier ersetzt. Dazu verwendete ich die hier zu findende Kontur und stickte das Muster Nr. 540.


sowie das Muster “Kronjuwel” aus meinem Buch Limetrosen II zur Füllung der Flächen.
Nach dem Kochen wurde die Stickerei gut gestärkt, damit das ausgeschnittene Teil seine Form behält.


Auf einen dicken, weißen Faden


wurden abwechselnd Perlen, Holzscheiben und gestickte Eier gereiht.


Speziell im Gegenlicht an einem Fenster platziert, entfaltet die Stickerei eine besonders schöne Wirkung.


Man kann auch Hänger mit nur einem Ei kreieren oder längere Hänger mit einer ganzen Reihe von Eiern fädeln.

Herzen in Holzrahmen

Nach den ausgeschnittenen Herzen, den auf Schiefer drapierten und den Herzen in Metallrahmen habe ich zur Gestaltung der diesjährigen Valentins-Herzen zwei herzförmige Holzrahmen – eigentlich für Fotos gedacht – gewählt.


Zuerst wurde die Kontur des Rahmenausschnittes auf Papier übertragen.


Daran orientiert wurde eine passende Zeichnung angefertigt. Es sollte ein verspielt wirkendes Muster sein – so wurden viele kleine Blätter und Wimpernstiche integriert.


Handgewebtes Leinen mit seinem Naturton und seiner ausgeprägten Struktur erschien mir der geeignete Stoff für dieses Projekt zu sein.


Schon bald waren beide Stickereien fertig gestellt, gewaschen, gestärkt und gebügelt.


Nach der Montage stellte ich bei einem Vergleich fest, dass die flach liegende Stickerei (Bild unten: links) nicht ganz so wirkungsvoll erscheint, wie die unterlegte (Bild unten: rechts).


So wurde die Rückseite mit Wattevlies belegt


und das Teil entlang der Knötchenstich-Herzlinie abgesteppt.


Vor rotem Hintergrund ist das Herzduo eine hübsche Dekoration zum Valentinstag,


vor neutralem Hintergrund wird es zur Ganzjahreszierde.

Übungsmuster

Die Künstlerin Gudrun Hartwig entwarf ein weiteres schönes Muster zum Üben von Knötchenstichen, Spiralen, Abzweigen und Schnürlöchern.

Das Design wird auf Leinen übertragen (hier wurde 20-fädiges Leinen verwendet). Mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden die Knötchenstiche gearbeitet. Am Besten startet man mit der Spirale.

Dann stickt man einen Zweig, an einem der vier Enden beginnend. Der Anfangsfaden wird nicht vernäht, sondern auf der Vorderseite der Arbeit ca. 10 cm weit hängen gelassen. (Befindet sich der Fadenanfang auf der Vorderseite, kann man leichter überwachen, dass er nicht aus Versehen von den Stichen aufgefasst wird.)

Man stickt den ersten Abschnitt des Zweiges. Direkt im Anschluss an die Gabelung wird ein etwas weiterer Stich gestickt,

bevor man dann wie gewohnt bis zur nächsten Gabelung weiterarbeitet. Dort wird wieder ein etwas weiterer Stich gesetzt.

Erreicht man das Ende der Linie, führt man den Faden zur Rückseite und dort unter den Stichen zurück zur Gabelung,

um von dort aus den Abzweig zu sticken und den Faden zu vernähen.

Der Anfangsfaden wird nun auf die Rückseite

und unter den Stichen bis zur Gabelung geführt. Von dort aus wird der Abzweig gestickt.

Auf diese Weise gelingen die Gabelungen der Knötchensticlinien ansehnlich.

Mit Vierfachstickgarn Nr. 25 werden dann die Schnürlöcher gearbeitet.

Weil auch die Rückseite relativ ordentlich und sauber aussieht,

habe ich diese Stickerei zu einem zweiseitigen Ornament verarbeitet, wie es Cindy Russell gezeigt hat – und nun ist auch endlich mein Kreisschneider zum Einsatz gekommen!