Oster-Dekoration 2018

Beim Einkaufsbummel sah ich österlich dekorierte Hänger – einfach nachzuarbeiten und als Clou mit einem Hauch von Stickerei zu versehen.

Hölzerne Scheiben und Perlen waren abwechselnd auf einen rustikalen Faden gefädelt,

dazwischen ab und zu auch ein Ei aus Metall.


Schnell war ein dicker Ast aus meinem Garten geholt und mit Hilfe einer kleinen Säge und eines dünnen Bohrers in in die erforderliche Scheibenanzahl zerteilt. Einige Holzperlen habe ich im Vorrat.


Die Eier aus Metall wurden duch kleine, gestickte Eier ersetzt. Dazu verwendete ich die hier zu findende Kontur und stickte das Muster Nr. 540.


sowie das Muster “Kronjuwel” aus meinem Buch Limetrosen II zur Füllung der Flächen.
Nach dem Kochen wurde die Stickerei gut gestärkt, damit das ausgeschnittene Teil seine Form behält.


Auf einen dicken, weißen Faden


wurden abwechselnd Perlen, Holzscheiben und gestickte Eier gereiht.


Speziell im Gegenlicht an einem Fenster platziert, entfaltet die Stickerei eine besonders schöne Wirkung.


Man kann auch Hänger mit nur einem Ei kreieren oder längere Hänger mit einer ganzen Reihe von Eiern fädeln.

Herzen in Holzrahmen

Nach den ausgeschnittenen Herzen, den auf Schiefer drapierten und den Herzen in Metallrahmen habe ich zur Gestaltung der diesjährigen Valentins-Herzen zwei herzförmige Holzrahmen – eigentlich für Fotos gedacht – gewählt.


Zuerst wurde die Kontur des Rahmenausschnittes auf Papier übertragen.


Daran orientiert wurde eine passende Zeichnung angefertigt. Es sollte ein verspielt wirkendes Muster sein – so wurden viele kleine Blätter und Wimpernstiche integriert.


Handgewebtes Leinen mit seinem Naturton und seiner ausgeprägten Struktur erschien mir der geeignete Stoff für dieses Projekt zu sein.


Schon bald waren beide Stickereien fertig gestellt, gewaschen, gestärkt und gebügelt.


Nach der Montage stellte ich bei einem Vergleich fest, dass die flach liegende Stickerei (Bild unten: links) nicht ganz so wirkungsvoll erscheint, wie die unterlegte (Bild unten: rechts).


So wurde die Rückseite mit Wattevlies belegt


und das Teil entlang der Knötchenstich-Herzlinie abgesteppt.


Vor rotem Hintergrund ist das Herzduo eine hübsche Dekoration zum Valentinstag,


vor neutralem Hintergrund wird es zur Ganzjahreszierde.

Übungsmuster

Die Künstlerin Gudrun Hartwig entwarf ein weiteres schönes Muster zum Üben von Knötchenstichen, Spiralen, Abzweigen und Schnürlöchern.

Das Design wird auf Leinen übertragen (hier wurde 20-fädiges Leinen verwendet). Mit Vierfachstickgarn Nr. 20 werden die Knötchenstiche gearbeitet. Am Besten startet man mit der Spirale.

Dann stickt man einen Zweig, an einem der vier Enden beginnend. Der Anfangsfaden wird nicht vernäht, sondern auf der Vorderseite der Arbeit ca. 10 cm weit hängen gelassen. (Befindet sich der Fadenanfang auf der Vorderseite, kann man leichter überwachen, dass er nicht aus Versehen von den Stichen aufgefasst wird.)

Man stickt den ersten Abschnitt des Zweiges. Direkt im Anschluss an die Gabelung wird ein etwas weiterer Stich gestickt,

bevor man dann wie gewohnt bis zur nächsten Gabelung weiterarbeitet. Dort wird wieder ein etwas weiterer Stich gesetzt.

Erreicht man das Ende der Linie, führt man den Faden zur Rückseite und dort unter den Stichen zurück zur Gabelung,

um von dort aus den Abzweig zu sticken und den Faden zu vernähen.

Der Anfangsfaden wird nun auf die Rückseite

und unter den Stichen bis zur Gabelung geführt. Von dort aus wird der Abzweig gestickt.

Auf diese Weise gelingen die Gabelungen der Knötchensticlinien ansehnlich.

Mit Vierfachstickgarn Nr. 25 werden dann die Schnürlöcher gearbeitet.

Weil auch die Rückseite relativ ordentlich und sauber aussieht,

habe ich diese Stickerei zu einem zweiseitigen Ornament verarbeitet, wie es Cindy Russell gezeigt hat – und nun ist auch endlich mein Kreisschneider zum Einsatz gekommen!

2017 – Stickereien meiner Blog-Leser

Gleich zu Beginn des Jahres erreichte mich ein Bild von Yoko Miyamoto aus Japan: 2017 ist dort das Jahr des Hahnes – so stickte sie ein niedliches Bild eines Wetterhahns.
Überhaupt waren Hähne, Hühner und Vögel dieses Jahr beliebte Motive meiner Leser.

Bettina Limburger aus Deutschland sandte mir ein Bild ihres Osterstraußes. Nach meinen Vorlagen „24 kleine Konturenmuster“ bestickte sie Ostereier in Naturfarben, die perfekt in ihre häusliche Umgebung passen.
Marina Pastushenko aus der Türkei und ihre Freundin Kate Vasilieva überzeugten mit den hervorragend gestickten Variationen ihrer „französischen Hühner“.
Beide sprechen auch russisch und geben nun in Russland Kurse zum Erlernen der Schwälmer Weißstickerei. Sie nahmen an einer Kunsthandwerker-Messe in Moskau teil und stellten dort Schwälmer Stickereien aus.
Ihre russischen Stick-Schüler kannten die Schwälmer Technik bisher kaum, haben sie aber inzwischen lieben gelernt. Auch ihre Projekte sind sehenswert.

Am tiefsten beeindruckte mich die Arbeit von Cindy Russell aus den USA. Zuerst schickte sie mir ein sehr schönes, zweiseitiges Ornament mit einem Happel-Herzen.
Dazu schrieb sie: „Zur Vorbereitung (üben, üben!) auf ein großes Projekt mit Schwälmer Weißstickerei habe ich eine Serie mit Herz-Ornamenten gestickt. Sie werden von allen, die sie sehen, bewundert; und es macht Spaß, diese Ornamente zu arbeiten“.
Nie vorher hatte ich eine solche Art der Fertigstellung gesehen. Daher fragte ich nach. Sie erklärte die Technik und daraufhin bestellte ich mir sofort einen Kreisschneider – leider muss ich zugeben, dass er bis heute unausgepackt blieb.
Cindy erklärte mir die Technik nicht nur; sie versprach auch, eine genau Beschreibung anzufertigen.
Und sie tat es!
Einige Wochen später erhielt ich ein hervorragendes pdf-Dokument. Darin beschreibt und zeigt sie die Arbeitsschritte exakt und detailliert.
Sie gab mir die Erlaubnis, dieses Dokument hier in meinem Blog zu veröffentlichen. So kann es jeder, der daran Interesse hat, kostenlos herunterladen. Hat Cindy uns allen damit nicht ein ganz spezielles Geschenk zum Start des Neuen Jahres gemacht?

Sie schrieb: „Fragen sind willkommen!“
Ihre E-Mail-Adresse ist in dem herunterladbaren Dokument zu finden.

Ein herzliches Dankeschön an Cindy und alle anderen, die Fotos ihrer Projekte zur Verfügung gestellt haben und Tausenddank allen, die ihre Erlaubnis gegeben haben, diese Projekte in meiner Blogpost darzustellen.

Ich wünsche allen bewegliche Finger, leistungsstarke Augen, ganz viel Zeit für die schönsten Stickmomente und ein

Glückliches Neues Jahr!

Adventskalender 2017 – Tag 24









Stiefel

Leinen: altes handgewebtes, 18-fädig, Zuschnitt ca. 27 cm x 84 cm
Garn: Vierfachstickgarn Nr. 16 für die Spannstiche der kleinen Sternchen; Nr. 20 für die Knötchenstiche; Nr. 30 für die Kettenstiche und die Füllmuster.
Design: Nr. 27 Größe 3
Füllmuster – von klein zu groß: „Doppelkreuze in geraden Reihen“ (Mustertücher `Lichte Muster); Grundstichgitter (Grundlagen der Schwälmer Weißstickerei oder Mustertücher `Lichte Muster); Röserich A2 im geraden Fadenlauf, mit den diagonalen Seiten aneinandergrenzend (Die schönsten Röserich Flächenfüllmuster); „Gitter“ (Wickelstiche); „Raster“ mit Rosenstichen (Wickelstiche), Borte: „Weihnachtsstreifen“ (Randabschlüsse)
Zubehör: dünner Baumwollstoff als Futter, eine Hängeschlaufe, evtl. Vlieseline für die Rückseite des bestickten Teils

Frohe Weihnachten!